acatech im Bayerischen Landtag: Wie Smart Homes Energie sparen und die Wohnqualität erhöhen
München, 2. Februar 2017
Im Rahmen eines parlamentarischen Frühstücks informierten acatech Präsidiumsmitglied Claudia Eckert und Johannes Hauck, Leiter der AG Smart Homes in dem von acatech koordinierten Fachforum Autonome Systeme des Hightech-Forums, über technische Potenziale und rechtliche Herausforderungen von Smart Homes. Die Veranstaltung fand am 2. Februar im Bayerischen Landtag statt.
Claudia Eckert, acatech Präsidiumsmitglied und Leiterin des Fraunhofer-Instituts für Angewandte und Integrierte Sicherheit in Garching, stellte Einsatzbereiche für Smart Home Technologien vor: Mit smarten Kameras, Leuchten, Türschlössern und Rauchmeldern können Sicherheit und Komfort in Häusern und Wohnungen erhöht werden. Mit Sensoren in Kleidung und im Fußboden sowie digital vernetzten medizinische Geräte können ältere und pflegebedürftige Menschen länger in ihrer vertrauten Umgebung wohnen. Smarte Fernsehgeräte, Radios, Unterhaltungselektronik und Spielzeuge verändern und Freizeitverhalten. Wer Smart Home Technologien nutzt, müsse aber der Gefahr von Hackerangriffen, dem Missbrauch von Daten und Verletzungen der Privatsphäre vorbeugen, zum Beispiel durch hochwertige Technik und deren fachgerechte Installation. Auch die Einführung von Prüfsiegel, eine Weiterentwicklung der Haftungsregeln für Softwarehersteller und Weiterbildungsangebote für das Fachhandwerk könnten dazu beitragen, dass Smart Homes sicher gegen Angriffe von außen sind.
Den möglichen Beitrag von Smart Home Technologien für eine erfolgreiche Energiewende skizzierte Johannes Hauck, Leiter der AG Smart Homes im Fachforum Autonome Systeme und Director Corporate Business Environment bei der Hager Group GmbH, in seinem Impuls. Etwa 40 Prozent der gesamten Energie würden in Gebäuden verbraucht. Entsprechend groß seien die Möglichkeiten, mit dem Einsatz smarter Technologien bei dezentraler Energieerzeugung, im Energiemanagement und durch Gebäudeautomatisierung Energie effizienter einzusetzen. An die Abgeordneten appellierte Johannes Hauck, Förder- und Regulierungsinstrumente so zu gestalten, dass effiziente und innovative Lösungen belohnt statt bestraft werden. Ferner sollte das Baurecht so gestaltet werden, dass bei Neu- und Umbauten die Voraussetzungen für die Integration smarter Gebäudetechnologie geschaffen werden. Und schließlich gelte es, Ingenieure wie Handwerker mit neuen Aus- und Weiterbildungsangeboten für moderne Energietechnologien im Gebäudebereich zu qualifizieren.
acatech unterstützt parlamentarische und politische Gremien in Anhörungen, Workshops und Fachgesprächen. Dort stellt die Akademie die Ergebnisse und Empfehlungen interdisziplinärer Projekte vor. Das Themenspektrum reicht dabei von den technologischen Voraussetzungen für die Energiewende über die Zukunft der industriellen Produktion bis hin zu den Auswirkungen der Digitalisierung.