Politikberatung und Wissenschaftskommunikation: acatech im Dialog mit Abgeordneten
Berlin, 18. März 2016
Die wissenschaftsbasierte Beratung der EU-Kommission und die mediale Kommunikation von Technologie- und Wissenschaftsthemen standen am 16. März im Zentrum des Gesprächs zwischen Mitgliedern des acatech Präsidiums und Forschungspolitikerinnen und -politikern des Deutschen Bundestages in der Deutschen Parlamentarischen Gesellschaft.
Reinhard F. Hüttl, acatech Präsident und Präsident des europäischen technikwissenschaftlichen Akademienverbunds Euro-CASE, stellte den Abgeordneten den neuen Scientific Advice Mechanism (SAM) der EU-Kommission vor. Ein zentraler Bestandteil von SAM ist die Zusammenführung der Expertise aus fünf europäischen Akademieverbünden mit über 100 regionalen und nationalen Wissenschaftsakademien.
Vorbild für die Zusammenarbeit der Verbünde ist das deutsche Modell der Zusammenarbeit der Akademien im Ständigen Ausschuss. acatech wird die Zusammenarbeit auf europäischer Ebene koordinieren. Im Mittelpunkt des Interesses der Abgeordneten standen die Fragen, auf welche Weise Themen der Beratung identifiziert werden und wie die Governance des komplexen Vorhabens ausgestaltet wird. Die Abgeordneten ermutigten acatech, die Akademienberatung auf EU-Ebene nach der ersten Etablierung im Bundestag vorzustellen.
Krise des Wissenschaftsjournalismus
Besprochen wurde auch wie Wissenschaft und Wissenschaftspolitik mit der Krise des Wissenschaftsjournalismus umgehen können. Ortwin Renn, Mitglied des acatech Präsidiums und Vorstand des Institute for Advanced Sustainability Studies in Potsdam (IASS), erläuterte, wie sich das acatech Projekt „Zum Verhältnis zwischen Wissenschaft, Öffentlichkeit und Medien“ mit der Bedeutung, den Chancen und den Risiken sozialer Medien in der Wissenschaftskommunikation befasst. Hermann Requardt, seit 2015 Mitglied des acatech Präsidiums und ehemaliger Vorstand von Siemens HealthCare, berichtete über Beispiele der Technologiekommunikation in Unternehmen.
Das Präsidium von acatech sucht regelmäßig den Dialog mit Forschungs- und Technologiepolitikerinnen und -politikern im Deutschen Bundestag. Ziel der Gespräche ist es, frühzeitig Beratungsbedarfe zu identifizieren und Formate der Politikberatung zu diskutieren.