Studienabbruch in den Ingenieurwissenschaften: acatech im Gespräch mit Stakeholdern
Berlin, 28. September 2016
Rund ein Viertel der Studierenden der Ingenieurwissenschaften bricht das Studium ab. Die Gründe dafür untersucht acatech gemeinsam mit dem Verbund führender Technischer Universitäten TU9 in einem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekt. Erste Zwischenergebnisse wurden am 23. September auf einer Fachkonferenz in Berlin vorgestellt und mit Expertinnen und Experten aus Hochschulen, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft diskutiert.
Hohe Abbrecherquoten in den Studiengängen der Ingenieurwissenschaften verschärfen den aktuellen Fachkräftemangel und sind mit hohen volkswirtschaftlichen wie auch persönlichen Kosten verbunden. Unter der Leitung von acatech Präsidiumsmitglied Eberhard Umbach und Wolfram Ressel, Rektor der Universität Stuttgart und Vizepräsident des Universitätsverbunds TU9, geht das Projekt „Studienabbruch in den Ingenieurwissenschaften“ den Gründen für den Abbruch nach. Im Zentrum steht die Frage, wie sich die Abbrecherquoten verringern lassen, ohne dass das Niveau der Studiengänge leidet.
Seit Projektbeginn im Herbst 2015 hat die Projektgruppe dazu Daten sowie Best-Practice-Maßnahmen aus den beteiligten Technischen Universitäten gesammelt und analysiert. Einen ersten Arbeitsstand präsentierte sie am 23. September 2016 auf einer Fachkonferenz an der Technischen Universität Berlin und diskutierte gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern von Hochschulen sowie aus Wirtschaft und Politik mögliche Lösungsansätze zur Verringerung der Abbruchquoten. An der abschließenden Podiumsdiskussion beteiligten sich unter anderem Manfred Prenzel, Vorsitzender des Wissenschaftsrats, Christian Maercker, Rektor der Hochschule Esslingen und Vertreter der Hochschulallianz für angewandte Wissenschaften (HAWtech), und eine Studierendenvertreterin.
Konstruktiver Diskurs mit Stakeholdern
Zu der Veranstaltung eingeladen waren rund 60 Fachleute aus Hochschulen, Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft. Am Rande der Konferenz tagte zudem der sogenannte Begleitkreis, der das Projekt in seinem Verlauf mit einer konstruktiv-kritischen Diskussion berät. Über die frühe inhaltliche Einbeziehung von Entscheidungsträgern, potenziellen Adressaten und Multiplikatoren gewährleistet acatech die Anschlussfähigkeit der in dem Projekt erarbeiteten Ergebnisse und Handlungsempfehlungen.
Die Diskussionsbeiträge der Fachkonferenz sowie der anschließenden Sitzung des Begleitkreises fließen in die weitere Arbeit der Projektgruppe ein. Die Ergebnisse des Projekts werden im Herbst 2017 in einer acatech STUDIE veröffentlicht. Begleitend erscheint eine acatech POSITION mit konkreten Handlungsempfehlungen für Hochschulen und Politik.