Über die Kunst, sich immer wieder neu zu erfinden: acatech Senatsinstitutionen zu Gast bei Merck
Darmstadt, 20. Juni 2018
Innovationsfähigkeit und Innovationskommunikation standen im Mittelpunkt des acatech Kommunikations- und Patenkreistreffens am 14. und 15. Juni bei Merck in Darmstadt. Am Beispiel biotechnologischer Neuerungen diskutierten die Gäste aus den Senatsunternehmen und -organisationen Kommunikationsstrategien und Innovationspotenziale. Ein Gespräch von Stefan Oschmann, CEO von Merck, und acatech Präsident Dieter Spath, führte ins Thema ein. Zudem besuchten die Vertreterinnen und Vertreter der acatech Senatsinstitutionen auf dem Merck Gelände das Innovationszentrum und den Curiosity Space. Eingangs hatten die Mitglieder der PUNKT-Vorjury preiswürdige Beiträge aus dem Technikjournalismus gekürt.
„Nur wer sich verändert, bleibt“ – unter diesem Titel eröffneten Stefan Oschmannn und Dieter Spath das diesjährige Treffen des acatech Kommunikations- und Patenkreises bei Merck – einem Unternehmen mit 350-jähriger Geschichte und zugleich einem führenden Wissenschafts- und Technologieunternehmen in den Bereichen Healthcare, Life Science und Performance Materials.
Gemeinsam mit ihren Gästen diskutierten Stefan Oschmann und Dieter Spath aktuelle Innovationsdynamiken, besonders aus dem Bereich der Biotechnologie. Die Gesprächspartner waren sich einig darüber, dass die rasante Entwicklung in den Biotechnologien alle Branchen und Wissenschaftsbereiche angeht – und dass sie neue gesellschaftliche und ethische Fragen aufwirft. Beispielsweise fallen die Kosten einer Analyse des menschlichen Genoms schneller als sich Computerchips gemäß dem Mooreschen Gesetz entwickeln. Verfahren wie CRISPR-cas erlauben die Veränderung des Genoms in bislang unerreichbarer Genauigkeit und zu geringen Kosten. Daraus resultieren weitreichende soziale, ethische und rechtliche Fragen im Hinblick auf die Therapie erblicher Erkrankungen sowie die Unversehrtheit der menschlichen Keimbahn, die die Grenzen der Wissenschaftsfreiheit berühren.
Wie entstehen Innovationen?
Im kürzlich eröffneten Innovationszentrum erfuhren die Gäste des Kommunikations- und Patenkreises von Michael Gamber (Chef des Innovationszentrums bei Merck) wie bei Merck Innovationen entstehen und gefördert werden. Sein Kollege Dietmar Möller (Merck Architekturbüro) lenkte den Blick der Besucherinnen und Besucher darüber hinaus auf die baulichen Besonderheiten des Gebäudes: Die Etagen des Innovationszentrums seien zueinander nicht abgegrenzt, so dass ein offener transparenter Raum entstehe, der Begegnungen und Austausch unterstütze.
Die nächste Station der Gäste: der Curiosity Space, in dem die Gäste gemeinsam in eine 3D-Projektion eintauchten und so mehr über das Portfolio und die Forschung von Merck erfuhren. Im Vorfeld erläuterten Kerstin Weber (Merck 350 – Head of Project Operations) und Brigitte Alexander (Project Lead Merck 350th Anniversary, Head of Event Management), wie sich Merck seinen Besucherinnen und Besuchern im Jubiläumsjahr präsentiert.
Der erste Tag des Treffens endete mit einem Vortrag von Herwig Buchholz (Head of Group Corporate Responsibility). Vor dem Hintergrund des „Shared Value“-Konzeptes, so betonte Buchholz, werden Innovationen in vielen Industrien heute nicht nur durch neue Technologien, sondern mehr und mehr auch durch gesellschaftlich-soziale Impulse und durch Nachhaltigkeit getrieben. Im Fall von Merck geschehe dies besonders in den Bereichen „Health“, „Environment“ und „Culture & Education“.
Abschließende Sitzung
Auf der Sitzung des Patenkreises und des Kommunikationskreises am zweiten Tag präsentierte die Vorjury des Journalistenpreises PUNKT ihre diesjährigen Favoriten. Der Vorjury gehören Mitglieder des Kommunikationskreises an. In diesem Jahr zeichnet acatech mit dem PUNKT-Preis Artikel aus Tageszeitungen und Magazinen aus, die Technik anschaulich und ausgewogen darstellen und so das Interesse ihrer Leserinnen und Leser wecken.
Abschließend erhielten die Mitglieder des acatech Kommunikations- und des Patenkreises Einblick in laufende und geplante acatech Projekte und diskutierten Kommunikationsstrategien und Themen der Innovationsförderung. Besonders im Fokus: das Projekt Energiesysteme der Zukunft (ESYS) sowie die Themen Zukunft der Arbeit und Biotechnologische Transformation.
Über den acatech Patenkreis und den acatech Kommunikationskreis
Die acatech Paten sind die zentralen inhaltlichen Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner der Senatsunternehmen und -institutionen für acatech auf der Arbeitsebene. Sie geben Impulse für die Akademiearbeit, empfehlen Expertinnen und Experten für die Projektgruppen und machen Arbeitsfelder und Projektergebnisse in ihren Häusern publik. Im Kommunikationskreis kommen Kommunikationsverantwortliche aus den Unternehmen, Verbänden und Forschungsorganisationen des acatech Senats zusammen. Der Kommunikationskreis diskutiert über gemeinsame Themen der Technikkommunikation, gibt Impulse für die Kommunikation von acatech und bringt eigene Initiativen auf den Weg.
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