Herbsttagung im Wissenschaftsjahr: Arbeitswelten mit und für die Menschen gestalten
Berlin, 28. September 2018
Nach neun Monaten mit vielfältigen Informations- und Dialogveranstaltungen in ganz Deutschland im Wissenschaftsjahr 2018 – Arbeitswelten der Zukunft trafen Wissenschaft, Politik und Wirtschaft am 27./28. September auf einer interdisziplinären Tagung zusammen. Auf Einladung von acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften und der Gesellschaft für Arbeitswissenschaft (GfA) diskutierten sie in Berlin, wie die Arbeitswelten der Zukunft mit und im Sinne der Gesellschaft gestaltet werden können.
Über die Arbeitswelten der Zukunft wurde im Jahr 2018 viel gesprochen. Das Wissenschaftsjahr berührt Wünsche, Hoffnungen und auch die Sorgen vieler Menschen. Den Möglichkeiten guter, durch Technologien unterstützter Arbeit steht die Ungewissheit gegenüber, wie diese Arbeitswelten aussehen können. Sie würden ohne monotone Routineaufgaben auskommen und Beschäftigten einen Zugewinn an Flexibilität und Selbstbestimmtheit bringen, sagen die einen. Sie würden in zunehmendem Maße durch Roboter und Maschinen geprägt sein, was den Wegfall von Arbeitsplätzen zur Folge habe, fürchten die anderen.
Letztlich wird es darauf ankommen, Arbeitswelten mit und für Menschen zu gestalten. „Der Mensch im Mittelpunkt. Innovationen für Arbeit mit Zukunft“ war deshalb das Motto und auch das zentrale Anliegen einer Konferenz von acatech und der Gesellschaft für Arbeitswissenschaft (GfA). Welche Zukunftsvisionen sind realistisch? Welche Aufgaben können, welche sollen Roboter und Lernende Systeme übernehmen? Diesen und anderen Fragen stellten sich die Gäste aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik.
„Die Digitalisierung und die Entwicklung hin zu einer Plattformökonomie verändern die gesamte Wirtschaft und jeden Arbeitsplatz. Auf diesen Wandel müssen wir die Beschäftigten vorbereiten – indem wir sie weiterqualifizieren, ihnen die Chancen der digitalen Transformation aufzeigen und die Unsicherheit nehmen. Denn nur wenn eine gewisse Offenheit vorhanden ist, können wir den Wandel aktiv gestalten – und zwar im Sinne der Menschen“, erklärt acatech Präsident Dieter Spath, der den zweiten Veranstaltungstag moderierte.
Die Moderation des ersten Tages übernahm GfA-Präsident Klaus Bengler (Lehrstuhl für Ergonomie, TU München). Er freute sich über den fruchtbaren Austausch über die Fachgrenzen hinaus: „An der Diskussion darüber, wie wir die Arbeitswelten der Zukunft am Menschen orientiert gestalten können, müssen unterschiedliche Akteure beteiligt werden. Welche Konzepte für zukünftige Arbeit hat die Arbeitswissenschaft? Welche Ideen kommen aus den Forschungslaboren? Welche Leitplanken muss die Politik setzen? Wo stehen Unternehmen in der Verantwortung – und wie können Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ihre Arbeitswelt selbstbestimmt gestalten? Mit diesen Fragen im Blick wollen wir die Impulse aus dem Wissenschaftsjahr aufnehmen und neue Ideen entwickeln.“
Weiterführende Informationen
Begleitend zur Veranstaltung wurden Videointerviews mit den teilnehmenden Expertinnen und Experten aufgenommen. Auch acatech Präsident Dieter Spath stand zum Thema Arbeitswelten der Zukunft Rede und Antwort: