WFP Innovation Accelerator in München: Wie Startups den Hunger in der Welt bekämpfen wollen
München, 8. März 2018
Bereits zum siebten Mal fand die Innovation Pitch Night des UN World Food Programme (WFP) Innovation Accelerators in München statt. Am Event, das diesmal bei Google abgehalten wurde, nahmen rund 200 Personen aus dem WFP- und acatech Netzwerk teil, darunter auch acatech Präsident Dieter Spath und acatech Senatsunternehmen aus dem Raum München. Externe Startups und Projektteams des WFP weltweit stellten ihre Ideen für die Versorgung notleidender Menschen in Entwicklungsländern vor.
acatech kooperiert seit 2016 mit dem UN World Food Programme (WFP) Innovation Accelerator in unterschiedlichen Projekten. Über Innovation Boot Camps, Sprintprogramme, finanzielle Förderung (Innovation Funding) und Mentoring unterstützt der Innovation Accelerator die Identifizierung und Weiterentwicklung innovativer Technologien zur Überwindung von Nahrungsmittelknappheit in Entwicklungsländern.
Die WFP Innovation Accelerator Pitch Night bildet den Abschluss eines fünftägigen Innovation Boot Camps. Im Rahmen dieses intensiven Startup-Trainings arbeiten Startups und Projektgruppen des WFP zusammen mit externen Mentoren aus der Wirtschaft – diesmal Google Developers Launchpad – an der Weiterentwicklung ihrer Konzepte. Projektmanager des WFP bieten den Teams einen tieferen Einblick in die Lage der Bevölkerung sowie die technische Infrastruktur vor Ort. Beim aktuellen Bootcamp wurden unter anderem Ideen zu Blockchain-Technologien, Fernerkundungsmethoden im Umweltmonitoring und E-Commerce-Plattformen für Landwirte vorgestellt.
Zu den Projekten der insgesamt elf Teams zählten zum Beispiel Maano – Virtual Farmers Market VFM des WFP. Auf der Online-Plattform werden Überschuss und Nachfrage der lokalen Landwirtschaft einander gegenüber gestellt und regionale Produkte vermarktet. Über die App-basierte E-Commerce-Lösung sollen faire Wettbewerbsbedingungen für lokale Kleinbauern geschaffen werden.
Mithilfe der Online-Plattform Cargo on Demand (CODe) kann die Nachfrage nach Hilfsgüterlieferungen mit dem Angebot lokaler Transportunternehmen abgestimmt werden. Die Notfallversorgung und -logistik kann auf diese Weise effizienter ablaufen. Das Team des WFP im Südsudan (Projekt: Remote Sensing for Crop Assessment) arbeitet an einem Geodaten-gestützten Analyseverfahren. Mithilfe von Fernerkundungsdaten sollen Ertragswerte bei Pflanzen genauer abgeschätzt werden können. Die Methode soll dazu beitragen, frühzeitiger und bedarfsgerechter auf Nahrungskrisen und Katastrophen reagieren zu können. Die Idee von EverID befindet sich noch im Anfangsstadium. Das Geschäftsmodell beschäftigt sich mit nutzerzentrierten, biometrischen Identitätslösungen und Blockchaintechnologien für die transparentere Organisation von landwirtschaftlichen Genossenschaften.
Die Bootcamp-Teilnehmer können sich in einem nächsten Schritt für die zweite Phase des WFP Acceleration Programme bewerben: Im Sprint Programme erhalten Startups finanzielle Unterstützung und Umsetzungsbegleitung für die Pilotphase ihrer Geschäftsidee vor Ort. Für die Auswahl der geeigneten WFP Projektregion für Pilot und Prototyp untersucht das WFP vorab, in welchen Ländern Bedarf nach der Technologie vorhanden ist.