Präimplantationsdiagnostik (PID)
Hintergrund und Ziele
Die Präimplantationsdiagnostik (PID) ist ein Verfahren, das es Eltern mit einem hohen Risiko für die Geburt eines Kindes mit einer schweren erblichen Krankheit oder von genetisch bedingten Tot- oder Fehlgeburten ermöglichen soll, Kinder zu bekommen, die von entsprechenden Krankheiten nicht betroffen sind. Das PID-Verfahren galt bis zum Sommer 2010 als vom Embryonenschutzgesetz verboten. Der Bundesgerichtshof stellte in seinem Urteil vom 6. Juli 2010 fest, dass aus diesem Gesetz kein PID-Verbot mit der erforderlichen Bestimmtheit abgeleitet werden kann. Der Deutsche Bundestag als Gesetzgeber war gefragt, eine gesetzliche Regelung für die PID zu treffen.
Die Leopoldina als Nationale Akademie der Wissenschaften sah es als ihre Aufgabe an, eine solche Regelung und insbesondere eine mögliche begrenzte Zulassung der PID zu diskutieren und dazu aus wissenschaftlicher Sicht Stellung zu beziehen. Die im November 2010 eingesetzte Arbeitsgruppe mit Expertinnen und Experten aus den für die PID relevanten Wissenschaftsbereichen legte Mitte Januar 2011, vor Beginn des parlamentarischen Verfahrens, ihre Stellungnahme Präimplantationsdiagnostik (PID) – Auswirkungen einer begrenzten Zulassung in Deutschland dem Gesetzgeber und der Öffentlichkeit vor.
Mitglieder der Projektgruppe
Reproduktionsbiologie, -medizin und Frauenheilkunde
- Prof. em. Dr. med. Dr. rer. nat. Henning M. Beier (Mitglied der Leopoldina)
Universitätsklinikum RWTH Aachen - Prof. Dr. med. Klaus Diedrich (Mitglied der Leopoldina)
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein Lübeck - Prof. Dr. em. Hermann Hepp (Mitglied der Leopoldina)
Ludwig-Maximilians-Universität München
Humangenetik
- Prof. Dr. med. Claus R. Bartram (Mitglied der Leopoldina)
Universität Heidelberg - Prof. Dr. med. Peter Propping (Mitglied der Leopoldina,
Mitglied des Präsidiums der Leopoldina), Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
Entwicklungsbiologie und Allgemeine Genetik
- Prof. Dr. rer. nat. Christiane Nüsslein-Volhard (Mitglied der Leopoldina)
Mitglied der Themengruppe Wissenschaftsethik der Leopoldina, Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie Tübingen - Prof. Dr. rer. nat. Anna M. Wobus (Mitglied der Leopoldina)
Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung IPK, Gatersleben
Philosophie und Ethik
- Prof. Dr. phil. Otfried Höffe (Mitglied der Leopoldina)
Eberhard-Karls-Universität Tübingen - Prof. Dr. med. Bettina Schöne-Seifert (Mitglied der Leopoldina)
Westfälische Wilhelms-Universität Münster
Rechtswissenschaften
- Prof. Dr. jur. Jochen Taupitz (Mitglied der Leopoldina)
Universität Mannheim - Prof. Dr. jur. Rüdiger Wolfrum (Mitglied der Leopoldina),
Max-Planck-Institut für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht, Heidelberg