acatech am Diensdog “sauba derbleckt!“

München, 3. April 2019
Am 1. Obrui locha konn jo a jeda. D‘„acatech am Diensdog“ ham aa am nexdn Dog auf‘draht. Im extra hi‘bastldn Indoor-Biagardn hod da Konecny Jaromir de gonzn acatech Studien, de koa Mensch vastäht, de Levidn glesn. De Schüller Katharina hod de Undiafn da Schdatisdik af‘zoagt und da Suda Michael hod de akademischn Zippalein wia Anglizysten und Durchfallquoten kuriat. Und donk am Uhlhaas Christoph und am Fischer Jan woaß jetz a jeda, wo de varecktn Titl vo de acatech-Studien eigndlich heakemma.
G‘redt werd am Stammdisch. Den hod si acatech scho zum zwoaten Moi ins eigene Haisl ghoit. Beim draditionella Derblecka am Nockherberg stäit si de Minchna und de boarische Politik am zähnbleckadn Ausspottn vo de Redna. Beim dechnikwissenschoftlichn Derblecka gähts um de Akademie. Da acatech Präsident, da Spath Dieter, hod gmoant, daß Humoa oans da besdn Dropfa waar fia wexlseitige Eahellung.
So hod da Wissnschoftskobarettist Konecny Jaromir zum Derblecka ogfangt. Do hoda si de ganzen Büachal vo acatech ogschaut und Stilblüdn und Woatungetüma außagsuacht. Sei Fazit war, daß vui Sätz voia literarischa Symbolik, fir an Mann Thomas wiadig, ja quasi biblisch waarn. Do dad si sei Hippocampus wia a Roimops vadrahn. Donn hoda no g‘rapped: „Bildungsinstitutionen, Unternehmen und die Gesellschaft müssen zukünftige Kompetenzbedarfe frühzeitig antizipieren und entsprechend in den Angeboten der Ausbildung, Weiter- und Umqualifizierung adressieren“. Des dad ma aa kiaza sogn kenna: „In der Zukunft müssen wir frühzeitig wissen, welche Schulen wir bald vermissen.“
De Schüller Katharina is a Schdatisdikerin und Madhemadikerin. 2018 hods soga an Minchna Akademien-Science-Slam gwunna. Se hod vazällt, warum uns de Dadn obleamen und warum de Data Scientists aa grod so ebbs wia Schdatisdika san, nua mid am hippern Nom. Fia komplexe oda gar ethische Entscheidunga dad de Schdatisdik gar ned glanga. A Künstliche Intelligenz miaßad dazua so ebbs wiara Gfui lerna. De Schüller Katharina hod do oba weng Hoffnung gmacht. Entscheidunga dreffa und Vaantwoatung übanehma muaß da Mensch scho no seiba.
Da Suda Michael is Professor fia Woid- und Umwäidbolitik an da TU z’Minga und do mehrfoch aus‘zeichnet mid am „Best Teaching Award“; außerdem is a‘ra Humoa-Dozent und Kobarettist. Beim Derblecka wora a Hochschuiarzt und hod im Auditorium gschaut, bei welchane Krankheitsbuida‘s da akademischn Elitn druckt: Beamerblendung, Fernsteuerungsentzug, Anglizysten, Polyphrasien und Leidn wia hohe Durchfallquoten und Bologna-Fieber dan scho beim Zuahean wäh.
Da Uhlhaas Christoph und da Fischer Jan (beide vo da acatech Gschäftsstäin) hom fia an Konecny Jaromir und olle ondan Gäsd vui Vaständnis zoagt: Konfrodiert mit de acatech Studien miaßatn‘s se fuin wia a Rengwurm voam easdn Marathon in da Wüstn. Noch am vaoanfachdn Oablick in de partizipatoarische Oaganisations-Dransmutation homs an saubern acaLEAK gmocht und des G‘heimnis vo da unvaständlichn Foamuliarungskunst im Fejd da Bolitik- und Gsejschoftsbratung glüft: Da Fischer Jan hod an Phrasengeneratoa voazoagt, dea af Kölscha KI basiead. Voa de staunendn Gäsd hod a neie Titl fia acatech Studin zammgschuastat, wia „Strategische Organisations-Optionen im Spannungsfeld von Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit“. Des hod am acatech Präsidentn Spath Dieter gfoin: Er hod glei gsogt, daß a genau so a Arbadsgruppn eirichtn mechd.
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Leserservice: Wir haben die Meldung von einem Spezialisten ins Deutsche übersetzen lassen:
acatech am Dienstag „sauber derbleckt!“
Lustig am 1. April kann jeder. „acatech am Dienstag“ gab komische und verstörende Einblicke tags darauf. Im eigens eingerichteten Indoor-Biergarten las Jaromir Konecny ihm unverständlichen acatech Studien die Leviten. Katharina Schüller lotete Untiefen der Statistik aus. Michael Suda kurierte im akademischen Publikum grassierende Anglizysten und Durchfallquoten. Und Dank Christoph Uhlhaas und Jan Fischer weiß nun jeder, wie die Titel für die acatech-Studien entstehen.
Die richtigen Debatten werden am Stammtisch geführt. Den holte acatech schon zum zweiten Mal ins eigene Haus. Beim traditionellen Derblecken am Nockherberg stellt sich die Münchner und die bayerische Politik dem zähnebleckenden Spott der Vortragenden. Beim technikwissenschaftlichen Derblecken stellte sich die Akademie. acatech Präsident Dieter Spath betonte, dass Humor eines der besten Mittel wechselseitiger Erhellung sei.
In diesem Sinne übernahm der Wissenschaftskabarettist Jaromir Konecny das eigentliche Derblecken. Er nahm es mit Stilblüten und Wortungetümen in den Akademie-Schriftwerken auf. „Manche Sätze in acatech Schriften sind voller literarischer Symbolik, eines Thomas Manns würdig, nahezu biblisch.“ Im Anflug wuchtiger Begriffe verdrehe sich sein Hippocampus wie ein Rollmops. Rappend führte er vor: „Bildungsinstitutionen, Unternehmen und die Gesellschaft müssen zukünftige Kompetenzbedarfe frühzeitig antizipieren und entsprechend in den Angeboten der Ausbildung, Weiter- und Umqualifizierung adressieren“. Sein Vorschlag einer (Ver-)Dichtung: „In der Zukunft müssen wir frühzeitig wissen, welche Schulen wir bald vermissen.“
Katharina Schüller (Statistikerin, Mathematikerin und Siegerin beim Münchner Akademien-Science-Slam 2018) erklärt, warum uns Daten in die Irre führen und warum Data Scientists auch nur Statistiker mit hipperer Berufsbezeichnung sind. Für komplexe, gar ethische Entscheidungen reiche Statistik nicht aus. Künstliche Intelligenz müsse dazu Emotion lernen. Katharina Schüller machte hier wenig Hoffnung. Deshalb sei das Vorhaben zum Scheitern verurteilt, KI an die Stelle eigener Entscheidungen und Verantwortung zu setzen.
Michael Suda (Leiter des Lehrstuhls für Wald- und Umweltpolitik der TU München, dort mehrfach ausgezeichnet mit dem Best Teaching Award; außerdem Humor-Dozent und Kabarettist) identifizierte als Hochschularzt im Auditorium charakteristische Krankheitsbilder der akademischen Elite: Das Spektrum reichte von Beamerblendung und Fernsteuerungsentzug über Anglizysten und Polyphrasien hin zu Leiden wie hohen Durchfallquoten und Bologna-Fieber.
Christoph Uhlhaas und Jan Fischer (beide acatech Geschäftsstelle) zeigten eingangs ihres Beitrags „Fachsprache kreieren für Einsteiger“ Verständnis für Jaromir Konecny und alle Gäste: Konfrontiert mit acatech Studien fühle man sich wie „ein Regenwurm vor dem ersten Wüstenmarathon“. Nach einem vereinfachten Einblick in die partizipatorische Organisations-Transmutation öffneten Sie ein echtes acaLEAK und lüfteten das Geheimnis unverständlicher Formulierungskunst im Feld der Politik- und Gesellschaftsberatung: Jan Fischer führte einen auf Kölscher KI basierenden Phrasengenerator vor und kreierte vor den staunenden Gästen neue acatech Studien wie „Strategische Organisations-Optionen im Spannungsfeld von Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit“. acatech Präsident Dieter Spath kündigte die Einrichtung einer entsprechenden Arbeitsgruppe an.