acatech am Mittag im Bundestag: Zum Stand der Elektromobilität in Deutschland
Berlin, 20. Mai 2014
In der Reihe „acatech am Mittag“ erläuterten am 20. Mai acatech Präsident Henning Kagermann, Vorsitzender der Nationalen Plattform Elektromobilität (NPE), und Dietmar Harhoff, Leiter der NPE-Arbeitsgruppe „Rahmenbedingungen“, die Fortschritte und Voraussetzungen für den zügigen Ausbau der Elektromobilität in Deutschland. acatech bietet im Rahmen dieser im Bundestag stattfindenden Reihe regelmäßig kompakte Dialoge für Parlamentarierinnen und Parlamentarier zu aktuellen Fragen der Innovations- und Forschungspolitik an.
Anlässlich des geplanten Elektromobilitätsgesetzes der Bundesregierung und der Veröffentlichung des zweiten Fortschrittsberichts der NPE im November 2014 stand „acatech am Mittag“ im Zeichen der Elektromobilität. Henning Kagermann betonte, dass der Markt in Deutschland zügig aufgebaut werden müsse. „Wir müssen heute die Rahmenbedingungen schaffen, damit wir bis 2020 einen selbsttragenden Markt von einer Million Elektrofahrzeugen etabliert haben. Deutschland ist schon heute internationaler Leitanbieter. Auf dem Weg zum Leitmarkt können wir noch aufholen. Die Möglichkeiten hat Deutschland.“ Dietmar Harhoff stellte konkrete Maßnahmen für einen erfolgreichen Markthochlauf vor: Die Ladeinfrastruktur müsse bedarfsgerecht wachsen. Marktanreize wie eine Sonder-Afa, also eine schnellere Abschreibung von dienstlich genutzten Elektrofahrzeugen könnten die Attraktivität für Flottenkunden spürbar erhöhen. In der anschließenden Diskussion mit Parlamentariern und Mitarbeitern aller Fraktionen wurde deutlich, dass Deutschland zwar gute Voraussetzungen für einen führenden Leitmarkt hat. Allerdings bedarf es dafür einer zügigen Umsetzung der von der NPE empfohlenen monetären und auch nicht-monetären Anreize wie der Kennzeichnung von E-Fahrzeugen. Das derzeit in Abstimmung befindliche Elektromobilitätsgesetz sieht die NPE deshalb als einen wichtigen Schritt.
acatech unterstützt parlamentarische und politische Gremien unter anderem in Anhörungen, Workshops und Fachgesprächen. Dort stellt die Akademie die Ergebnisse und Empfehlungen interdisziplinärer Projekte zu gesellschaftlichen Herausforderungen mit Technologiebezug vor. Das Themenspektrum reicht dabei von technologischen Voraussetzungen für eine nachhaltige und sichere Energiewende über die Zukunft der industriellen Produktion bis hin zu den Auswirkungen der Digitalisierung der Wirtschaft und Gesellschaft und den damit verbundenen Fragen zur Internet-Privacy.
Weiterführende Informationen
Studie Fraunhofer ISI: Markthochlaufszenarien für Elektrofahrzeuge