acatech publiziert Aktionspläne zur Gleichstellung in der Akademie sowie der Geschäftsstelle
München, 22. Juli 2019
acatech knüpft an ihre bisherigen Gleichstellungsziele an und publiziert in diesem Jahr den „Aktionsplan zur Gleichstellung in der Akademie“ sowie die Schwesterpublikation „Aktionsplan zur Gleichstellung in der Geschäftsstelle“.
„Für eine gemeinwohlorientierte Beratung von Politik und Gesellschaft ist eine möglichst breite und ausgewogene Perspektivenvielfalt notwendig. Darum hat sich acatech die Gleichstellung von Frauen und Männern zum Ziel gesetzt“, sagt Martina Schraudner, Mitglied des Vorstands von acatech. „Das betrifft sowohl die acatech Geschäftsstelle mit allen dort angestellten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern als auch die gesamte Akademie, bestehend aus den wissenschaftlichen Mitgliedern.“ Bereits 2018 wurden die Gleichstellungsziele der Akademie in der Neufassung der „Grundsätze für die Gleichstellung von Männern und Frauen bei acatech“ formal festgehalten, die der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) vorgelegt wurde. Der Aktionsplan zur Gleichstellung in der Akademie und die Schwesterpublikation Aktionsplan zur Gleichstellung in der Geschäftsstelle evaluieren nun jeweils den aktuellen Stand bei der Erreichung der Ziele und erläutern mögliche Maßnahmen zur weiteren Steigerung des Frauenanteils.
Gleichstellungsziele und passgenaue Maßnahmen zur Erhöhung des Frauenanteils
Die Integration der Genderdimension in die Beratung ist ein zentrales Anliegen von acatech, für das bis 2020 Maßnahmen und Methoden entwickelt werden sollen. Besonderer Handlungsbedarf besteht bei der Erhöhung des Anteils von Frauen in der Akademie. Perspektivisch soll ein Frauenanteil von 30 Prozent in allen Gremien von acatech erreicht werden. Dafür sollen intern folgende Maßnahmen verfolgt werden:
- Es wird dabei eine temporäre Quote von mindestens 30 Prozent Frauen auf den Vorschlagslisten für den Zuwahlausschuss angesetzt und vom Präsidium verfolgt.
- Frauen sind überproportional häufig in der Gremienarbeit der acatech aktiv, aber unproportional in Leitungsfunktionen. Dies kann vorerst, für einen Übergang, durch die Etablierung von Doppelspitzen abgemildert werden. Ziel muss es sein, Frauen für Projektleitungen gezielt anzusprechen. Dies erfolgt durch das Präsidium und die Themennetzwerke.
- Mit dem erwarteten weiteren Anstieg des Anteils von Frauen in Führungspositionen und Aufsichtsräten eröffnen sich Chancen, mehr weibliche Persönlichkeiten aus dem Wirtschaftskontext auch für den acatech Senat zu gewinnen.
acatech ist sich darüber hinaus bewusst, dass Referentinnen und Diskutantinnen gerade in Veranstaltungen, die sich mit neuen Technologien befassen, wichtige Rollenvorbilder sind, das heißt, sie machen die Attraktivität von Technikwissenschaften als Frauenberufe für Eltern und Jugendliche deutlich. Mit der Maßnahme „Frauen auf die Bühne“ bei der Veranstaltungsreihe acatech am Dienstag, möchte acatech sowohl neue Blickwinkel in die Diskussion bringen und damit zu einer ausgewogenen Debatte beitragen, als auch das Perspektivenspektrum erweitern, um weitere Teile der Gesellschaft anzusprechen.
Das „acaLab“ bildet einen weiteren Ansatz zur Identifizierung neuer Themen für die Akademie, bei welchem junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Chance haben, sich intensiv zu einem Thema auszutauschen und Ideen für Innovationen zu entwickeln. Ziel der Maßnahme ist es, einen 50 prozentigen Frauenanteil zu erreichen und dass besonders von Wissenschaftlerinnen vertretene Ideen Eingang in die Akademie erhalten. Zusätzlich möchte acatech verstärkt Wissenschaftlerinnen in die Medienarbeit einbinden, beispielsweise im Zusammenhang mit Interviewanfragen.
Mit diesem Maßnahmenkatalog möchte acatech einen gewichtigen Beitrag bei der Förderung insbesondere des weiblichen MINT-Nachwuchses leisten. Als sichtbarer Nachweis der Bestrebungen von acatech wird das Total-E-Quality-Prädikat für Gleichstellung und Chancengleichheit für 2019 angestrebt.