acatech Workshop: Wie sich Kohlendioxid abscheiden, speichern und nutzen lässt
Berlin, 23. Juni 2016
Deutschland hat sich verpflichtet, den Ausstoß von Treibhausgasen bis 2050 um 80 bis 95 Prozent zu senken. Die Senkung von Kohlendioxid-Emissionen ließe sich beschleunigen, wenn es gelingt, Kohlendioxid zu lagern oder sogar von einem Abfall- zu einem Rohstoff zu machen. Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft haben deshalb am 22./23. Juni in Berlin diskutiert, wie sich Kohlendioxid abscheiden, speichern und als Rohstoff nutzen lässt.
Im Mittelpunkt des Workshops unter Leitung von acatech Mitglied Hans-Joachim Kümpel stand die Abscheidung und Speicherung von industriellem CO2 (Carbon Capture and Storage, CCS) und seine stoffliche Nutzung (Carbon Capture and Utilization, CCU). Ottmar Edenhofer, Chefökonom des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung und ebenfalls Mitglied von acatech, erläuterte, dass sich die Vereinbarungen der Pariser UN-Klimakonferenz von 2015 ohne CCS und CCU kaum erreichen lassen. Einen besonderen Raum nahmen Fragen zur gesellschaftlichen Bewertung und Akzeptanz der Technologien ein. Ebenfalls diskutiert wurden die gesamtwirtschaftlichen Potenziale von Klimaschutztechnologien in Deutschland.
Mit diesem Auftaktworkshop und einem weiteren im Herbst 2016, der die beteiligten Industrien (Chemie, Stahl, Zement) in den Blick nimmt, bereitet acatech die Einsetzung einer interdisziplinären Projektgruppe unter Mitwirkung von Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft vor. Die Projektgruppe nimmt noch in diesem Jahr ihre Arbeit auf und bereitet eine acatech POSITION zu CCS- und CCU-Technologien vor.