Digitaler Souverän Europa? – Tagung sucht Wege aus der technologischen Abhängigkeit
Tutzing, 4. April 2022
In kritischen Bereichen von einzelnen Ländern abhängig zu sein, kann ein System nicht nur partiell, sondern übergreifend gefährden. Das gilt ganz besonders im Bereich digitaler Technologien. Wie Europa digitale Souveränität erlangt und wie sich europäische Werte im digitalen Raum verankern lassen, diskutieren Expertinnen und Experten auf der Tagung „Digitaler Souverän Europa?“ der Akademie für Politische Bildung und acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften am 22. und 23. April in Tutzing.
In der Internetwirtschaft haben Unternehmen aus den USA und China bereits eine dominierende Stellung. Wenige Plattform-Unternehmen generieren einen Großteil der digitalen Einnahmen weltweit. „Mit jedem neuen Bereich des privaten, wirtschaftlichen und öffentlichen Lebens, in dem wir digitale Plattformen und Anwendungen nutzen, wird Souveränität in der Nutzung entscheidender. Digitale Souveränität ist nicht nur eine Frage der Wettbewerbsfähigkeit, sondern auch der politischen Selbstbestimmtheit der Europäischen Union und ihrer Mitgliedsstaaten, der Innovationskraft von Unternehmen und der Freiheit der Forschungseinrichtungen und aller Europäer in der digitalen Welt“, so fasst der acatech IMPULS „Digitale Souveränität“ die Herausforderungen zusammen. Der Weg zu einer europäischen Digitalen Souveränität werde eine Gratwanderung: Es brauche praktische Lösungen, die technologischen Abhängigkeiten im digitalen Raum begegnen und zugleich Wohlstand durch internationale Zusammenarbeit und globale Arbeitsteilung fördern. Die Tagung „Digitaler Souverän Europa?“ der Akademie für Politische Bildung und acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften sucht nach solchen Wegen.