Dritter Deutsch-Chinesischer Workshop zu digitalen Produktionsplattformen
München, 10. Oktober 2018
Mit Plattformstrategien für die digitale Fertigung befassten sich Experten von acatech, MÜNCHNER KREIS und der Chinese Academy of Engineering (CAE) bei einem deutsch-chinesischen Workshop am 10. Oktober in der acatech Geschäftsstelle in München. Die Vertreter aus Wissenschaft und Wirtschaft diskutierten insbesondere, welche Plattformstrategien erfolgversprechend sind und wie Netzwerk-Sicherheit gestaltet werden kann. Der binationale Austausch zu Themen rund um die digitale Transformation der Fertigungsindustrie ging damit bereits in die dritte Runde.
Der frühere CAE Präsident Ji Zhou und acatech Präsident Karl-Heinz Streibich eröffneten die Veranstaltung und lobten die seit sieben Jahren erfolgreiche Zusammenarbeit der beiden Akademien. Neun Sprecherinnen und Sprecher diskutierten ihre Ideen zu Plattform-Strategien, zukünftigen Technologien und Fragen der Netzwerk-Sicherheit, darunter die acatech Mitglieder Claudia Eckert und Reiner Anderl sowie Vertreter der acatech Senatsmitglieder, Nils Herzberg (SAP AG) und Dieter Wegener (Siemens AG). Michael Dowling (Vorstandsvorsitzender MÜNCHNER KREIS, acatech) moderierte den Dialog.
Alle Sprecherinnen und Sprecher betonten die hohe Dynamik der digitalen Märkte. Die globale Marktführerschaft bei digitalen Gütern könne daher nur durch eine schnelle und weitreichende globale Expansion erreicht werden. Insbesondere plattformbasierte Softwaremärkte seien häufig von Netzwerkeffekten geprägt. Direkte Netzwerkeffekte treten in diesen „winner takes all“-Märkten auf, wenn Anbieter in großer Zahl neue Nutzer gewinnen. Indirekte Netzwerkeffekte entstehen durch die wachsende Anzahl komplementärer Produkte, die sich am De-facto-Standard des zentralen Plattformanbieters orientieren. Diese Kombination aus starken Netzwerkeffekten und signifikanten Größenvorteilen habe zur Folge, dass Unternehmen möglichst schnell eine globale Präsenz aufzubauen müssten. Nur so könnten sie die kritische Masse der Nutzer erreichen und damit De-facto-Standards schaffen.
Der Workshop bot führenden Mitgliedern beider Akademien zudem die Möglichkeit, weitere Kooperationsmöglichkeiten zu besprechen. So wird nach München (2016, 2018) und Shanghai (2017) der Folgeworkshop 2019 wieder in China stattfinden.