#FutureWorkDebatte: IQ? EQ? TQ!
München, 4. Mai 2023
Seit rund einem Jahr richtet der HR-Kreis von acatech die #FutureWorkDebatte aus, eine Serie virtueller Spitzengespräche zur Zukunft der Arbeit. Im Mittelpunkt der Ausgabe am 26. April stand das Kürzel „TQ“: Dahinter verbirgt sich der „Technology Quotient“, der Auskunft gibt über die Kompetenzen im Umgang mit aktuellen Technologien sowie die Anpassungsfähigkeit an zukünftige Innovationen. In diese Skills ihrer Beschäftigten müssten Unternehmen noch stärker investieren, war man sich in der Gesprächsrunde einig.
Anders als die bekannten Größen IQ (Intelligenzquotient) und EQ (Emotional Quotient) ist der TQ (Technology Quotient) veränderlich und zudem elementar für die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen. Unter den Teilnehmenden herrschte Konsens darüber, dass es sich lohne, den TQ der Beschäftigten in allen Unternehmensbereichen zu steigern. Es gehe darum, in die Weiterbildung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu investieren, anstatt nachträglich fachkundiges Personal zu akquirieren. Über zielführende Strategien zur Erreichung dieses Ziels diskutierten diesmal: Immanuel Hermreck (Vorstand Personal, Bertelsmann Management SE), Andrea Taube (Leiterin Weiterbildung Entwicklung, Einkauf, Vertrieb und Verwaltung BMW Group), Barbara Wittmann (Country Manager DACH & Senior Director Talent Solutions, LinkedIn), Daniel Pittich (Professor für Technikdidaktik, TUM) und Friedrich Esser (Präsident, Bundesinstitut für Berufsbildung). Die Moderation übernahm HR-Kreis Co-Gastgeber und acatech Präsidiumsmitglied Frank Riemensperger.
Eine wichtige Voraussetzung, damit das „Upskilling“ von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern funktioniere, sei ein aufgeschlossenes Mindset gegenüber Technologien und Digitalisierung, hieß es aus der Runde. Niedrigschwellige Weiterbildungsangebote, wie beispielsweise e-learning Lösungen, könnten ebenfalls zur Akzeptanz beitragen. Durch die immer stärkere Demokratisierung dieser Angebote sei man hier auf einem sehr guten Weg, betonte Barbara Wittmann. Ein weiterer Baustein sei es, die Eigenmotivation der Beschäftigten zu fördern, indem man ihnen die persönlichen Vorteile von Fort- und Weiterbildungen vor Augen führe, so Immanuel Hermreck.
Die Steigerung des TQ müsse darüber hinaus auch im Bildungssystem stärker in den Fokus rücken: Bereits während der schulischen Laufbahn müsse das notwendige Skillset integriert werden. Digitale Kompetenzen als verbindliche Bildungsstandards in der Allgemeinbildung zu vermitteln, als berufliche Schlüsselqualifikationen in der Ausbildung zu fördern und durch Weiterbildung berufsspezifisch zu professionalisieren, das sei in diesem Zusammenhang der Auftrag, so Friedrich Hubert Esser. Auf die damit verbundenen Herausforderungen verwies Daniel Pittich: „Wenn wir unsere Expertinnen und Experten zukunftssicher entlang der Idee des TQ professionalisieren wollen, brauchen wir ein genaue Vorstellung dazu, was die Kompetenzen der Zukunft sind, aber auch fundierte Ansätze, diese zu entwickeln.“
Am Ende der Diskussion herrschte Einigkeit darüber, dass auch beim Thema TQ der Mensch stets im Mittelpunkt stehen müsse: Die Steigerung des TQ sei schließlich für jeden Einzelnen mit mehr gesellschaftlicher Teilhabe und besseren Chancen auf dem Arbeitsmarkt verbunden.
Mitschnitt der Veranstaltung
Über die Debattenreihe Fit for Future Work
Wie gute Zusammenarbeit funktionieren kann und wie die Digitalisierung vom Schreckgespenst und mutmaßlichen Jobkiller zur Chance für gute Arbeit werden kann, bringen aktuelle Impulse des HR-Kreises auf den Punkt. In seiner Debattenreihe „Fit for Future Work“ stellt der HR-Kreis seine Thesen öffentlich zur Diskussion. Aktuelles und Positionen rund um die Debattenreihe in den sozialen Medien:
#FutureWorkDebatte