Industrie of Things World: acatech untersucht weltweite Industrie 4.0 Kooperationen
Berlin, 2. September 2015
Industrie 4.0, das von acatech initiierte Konzept der vernetzten industriellen Produktion, stößt auch international auf großes Interesse. Anfragen kommen insbesondere aus China, Japan und den USA. Mit dem Projekt Industrie 4.0 Global analysiert die Akademie der Technikwissenschaften nun Strategien der Zusammenarbeit mit globalen Partnern. Erste Interviews mit internationalen Experten sind für die Konferenz Industry of Things World in Berlin am 21. und 22. September geplant.
Industrie 4.0 ist eine Zukunftsvision und ein Weckruf zugleich: Statt in den Nischen der Marktführerschaft zu verharren, sollten Deutschlands Unternehmen den Wandel von der klassischen industriellen Produktion hin zur vernetzten Fabrik gestalten. In dieser vierten industriellen Revolution werden Zulieferung, Fertigung, Wartung, Auslieferung, und Kundenservice über das Internet verknüpft. Individuelles Produzieren zum Preis der Massenfertigung wird realistisch. Mittlerweile prägt Industrie 4.0 Unternehmensstrategien, Regierungsprogramme und Industriemessen.
Auch außerhalb Deutschlands stößt das Konzept Industrie 4.0 auf Interesse. Für den Erfolg des Konzepts ist das extrem wichtig: Erfolgreich wird Industrie 4.0 in Deutschland und Europa nur, wenn sie auf international anerkannten Standards beruht – beispielsweise beim Austausch von Daten und deren Schutz.
Im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums untersucht acatech im Rahmen des Projekts Industrie 4.0 im globalen Kontext, wie Industrie 4.0 weltweit verstanden und umgesetzt wird. Geklärt werden soll auch, in welchen Bereichen deutsche Unternehmen gemeinsam mit internationalen Partnern Normen und Standards entwickeln sollten. Die von acatech Präsident Henning Kagermann geleitete Projektgruppe befragt dafür Experten aus Deutschland, Großbritannien, China, Japan, Südkorea und den USA.
Erste Interviews mit Experten aus Industrie und Forschung werden bereits Mitte September während der Konferenz Industry of Things World in Berlin geführt. „Die hohe Anzahl international führender Experten auf der Internet of Things World ermöglicht uns eine umfassende Erörterung des Themas“, erklärt acatech Projektkoordinator Alexander Werbik. „Wir interviewen Manager und IT-Spezialisten internationaler Unternehmen sowie Vertreter internationaler Standardisierungsorganisationen und Gremien.“
Befragt werden die Experten etwa zum Status Quo und den Zukunftspotenzialen von Industrie 4.0 in ihren Heimatländern. Auch die Bedeutung gemeinsamer Standards sowie Erwartungen an eine internationale Zusammenarbeit werden erörtert. Voraussichtlich im Frühjahr 2016 wird die Projektgruppe die Studienergebnisse aus den Interviews mit Empfehlungen für erfolgsversprechende internationale Kooperationen im Kontext von Industrie 4.0 vorlegen.