„Innovation Day“ Argentinien
Berlin, 21. Juni 2024
Der wissenschaftliche Koordinator des Netzwerks Argentinischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und acatech Mitglied Andrés Lasagni lud am 6. Juni 2024 zum „Innovation Day“ und gleichzeitig zur Jahrestagung des Netzwerks ein. Unter dem Motto „Förderung von MINT-Fächern“ diskutierten Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik, unter ihnen auch acatech Präsident Jan Wörner.
Das im Jahr 2009 gegründete Netzwerk argentinischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Deutschland unterstützt die Vernetzung in Deutschland sowie den Aus- und Aufbau der Zusammenarbeit von argentinischen und deutschen Universitäten und wissenschaftlichen Institutionen. Die wissenschaftliche Leitung des Netzwerkes obliegt aktuell dem acatech Mitglied Andrés Lasagni. In seiner Funktion lud er am 6. Juni 2024 Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik zum „Innovation Day“ ein, um gemeinsam über die Förderung von MINT-Fächern zu diskutieren.
Der Botschafter der Argentinischen Republik in Deutschland, Fernando Brun, war Gastgeber der Veranstaltung. In seinen Begrüßungsworten unterstrich er die Notwendigkeit der internationalen Zusammenarbeit und würdigte die bereits mehr als 20 Netzwerke argentinischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in verschiedenen Ländern in Europa und der Welt.
Andres Lasagni betonte in seinem Impuls den hohen Stellenwert der Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik als Kernkompetenzen für Fortschritt, Innovation und Wohlstand, verwies aber gleichzeitig auf den Fachkräftemangel, dem nicht nur Argentinien, sondern auch zahlreiche Länder der Welt gegenüberstehen.
Jan Wörner unterstrich in seiner Keynote, dass wir im Sinne der Innovationsfähigkeit unseres Landes auf mehr junge Menschen angewiesen sind, die den globalen und nationalen Herausforderungen, wie Klimaschutz und digitale Transformation mit innovativen Lösungen und MINT-Expertise begegnen können. Er sieht eine gute MINT-Bildung zudem als Voraussetzung für zivilgesellschaftliche Teilhabe, für berufliche Entwicklung und Chancengerechtigkeit. Er beschrieb aber auch, dass die Ergebnisse aus dem MINT Nachwuchsbarometer zeigen, dass MINT-Studienfächer und -Berufe für viele junge Menschen noch immer als wenig attraktiv gelten. Nur Wenige beginnen eine Berufsausbildung im technischen Bereich, insbesondere Mädchen. Jan Wörner betonte daher die Wichtigkeit, technisch-naturwissenschaftliche Interessen und Kompetenzen in allen Lebensphasen zu fördern. Dabei müsse das Zusammenspiel von Wissenschaft, Unternehmen, Gesellschaft und Sozialpartnern stets mitgedacht werden. Der Mensch und seine Motivation stehen dabei im Mittelpunkt.
In der anschließenden Podiumsdiskussion, in der auch Vertreterinnen und Vertreter der Fraunhofer-Gesellschaft sowie der Stiftung Kinder forschen vertreten waren, bestand Einigkeit darüber, dass Motivation sowie künstlerisch-kreative Ansätze Schlüssel dafür sind, junge Menschen auf der ganzen Welt für MINT-Themen zu begeistern. Erziehungs- und Lehrkräfte können dabei entscheidenden Einfluss nehmen.