Kreisläufe schließen, Klima schützen: Workshop zur Abscheidung, Nutzung und Lagerung von CO2 aus der Industrie
Berlin, 23. Februar 2017
Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft, Behörden, Gewerkschaften und NGOs haben am 21. und 22. Februar in Berlin diskutiert, wie sich Kohlendioxid abscheiden, als Rohstoff nutzen und speichern lässt. Die Senkung von Kohlendioxid-Emissionen ließe sich beschleunigen, wenn es gelingt, Kohlendioxid von einem Abfall- zu einem Rohstoff zu machen und überschüssige Mengen dauerhaft im tiefen Untergrund zu lagern.
Deutschland hat sich verpflichtet, den Ausstoß von Treibhausgasen bis 2050 um 80 bis 95 Prozent zu senken. Neben der Reduktion von Emissionen durch mehr Effizienz und den schrittweisen Umstieg auf klimaschonende Rohstoffe und Energieträger sind die stoffliche Nutzung und Lagerung von Kohlendioxid wichtige Optionen. Industrial Carbon Capture and Utilization (CCU) und Industrial Carbon Capture and Storage (CCS) standen deshalb im Mittelpunkt eines Workshops unter Leitung von acatech Mitglied Hans-Joachim Kümpel.
Der Workshop brachte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit Expertinnen und Experten aus Zement-, Stahl- und Chemischer Industrie und Nichtregierungsorganisationen zusammen. Gemeinsam mit Behörden- und Gewerkschaftsvertretern diskutierten sie über technische Möglichkeiten der CO2-Nutzung und gesellschaftliche Debatten rund um CCU und CCS. Ebenfalls diskutiert wurden die gesamtwirtschaftlichen Potenziale von Klimaschutztechnologien in Deutschland.
Mit diesem Workshop bereitet acatech eine interdisziplinäre Projektgruppe vor, die eine vorurteilsfreie Debatte über Potenziale zur Verringerung von Kohlendioxid-Emissionen aus Industrieprozessen zum Schutz der Atmosphäre anstoßen will. Die Projektgruppe nimmt in diesem Jahr ihre Arbeit auf und erarbeitet eine acatech POSITION zu CCU- und CCS-Technologien.