Künstliche Photosynthese in der Diskussion
Tegernsee, 11. Juni 2018
Durch Künstliche Photosynthese produzierte Brenn- und Wertstoffe können helfen, fossile Rohstoffe künftig zu ersetzen und damit einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten. Wie verschiedene Verfahren der Künstlichen Photosynthese funktionieren und welche Zukunftsszenarien denkbar sind, diskutierte acatech am 11. Juni mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern in der Volkshochschule Tegernseer Tal. Mit Informations- und Diskussionsveranstaltungen möchte acatech die Gesellschaft frühzeitig in die Entwicklung neuer Technologien einbeziehen.
Marc-Denis Weitze, Leiter Technikkommunikation in der acatech Geschäftsstelle, erläuterte, wie man mit Künstlicher Photosynthese eine effiziente Treibstofferzeugung nach dem Vorbild der Natur erreichen könnte. Dabei ging er auf die Potenziale der Technologie ein und machte verständlich, wieso sich weltweit aktuell so viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit der Künstlichen Photosynthese auseinandersetzen. Wenn es gelinge, Brenn- und Rohstoffe nur aus Sonnenlicht, Wasser und CO2 zu erzeugen, ließen sich Erdöl und Erdgas zumindest teilweise ersetzen, so Marc-Denis Weitze. Das hätte zum Beispiel entsprechende Auswirkungen auf den Bereich der Treibstoffe für LKW und Flugzeuge, bei denen die hohe Energiedichte der Kohlenwasserstoffe sehr vorteilhaft ist. Auch in der chemischen Industrie – zunächst bei Feinchemikalien, später möglicherweise auch bei Grundstoffen – sei der Einsatz möglich.
Im Mai 2018 hat eine Akademien-Arbeitsgruppe ihre Ergebnisse zu den Potenzialen der Künstlichen Photosynthese in Berlin vorgestellt. Dabei präsentierten die Forscher mit der Algen-Biotechnologie, der katalytischen CO2-Fixierung oder neuen Formen der Photovoltaik unterschiedliche Möglichkeiten, die mit der Künstlichen Photosynthese einhergehen, und entwarfen damit verbundene Zukunftsszenarien. Im Fokus der Diskussion standen dabei längerfristige Perspektiven. Zudem widmete man sich der Frage, in welchen Anwendungsgebieten diese Ansätze tatsächlich erste ökonomisch tragfähige Lösungen bieten könnten.
Die Veranstaltung zum Thema Künstliche Photosynthese in der Volkshochschule Tegernseer Tal war nicht die erste im Oberland : Bereits im Jahr 2015 hatte am Tegernsee ein Science Café stattgefunden, in dem Technikzukünfte für dieses Feld vorgestellt und diskutiert wurden. acatech kooperiert mit dem bayerischen Volkshochschulverband, um an verschiedenen Standorten und im Dialog mit Interessierten das öffentliche Verständnis für die Bedeutung zukunftsweisender Technologien zu stärken.
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