Nachhaltig, sicher, genussvoll – Wie sieht die Zukunft der Ernährung aus?
München, 17. Mai 2022
Woher kommt unser Essen, heute und in Zukunft? Was tut sich gerade in der Ernährungswirtschaft? Welches sind die Herausforderungen und Perspektiven? acatech Mitglied Andrea Büttner referierte am 10. Mai bei acatech am Dienstag über Nachhaltigkeit, Lebensmittelverschwendung und Lösungsansätze für die Ernährungswirtschaft. Christof Schulz von vhs.wissen live und Marc-Denis Weitze von der acatech Geschäftsstelle führten als Moderatoren durch die Diskussion mit den über 250 online anwesenden Gästen.
Vom „Suchen und Finden“ hin zum „Auswählen und Kaufen“ – so könne man die Evolution des Menschen mit Blick auf die Ernährung beschreiben, erklärte acatech Mitglied Andrea Büttner (Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung) in ihrem Vortrag. Nach dem kurzen historischen Abriss rückte Andrea Büttner den Begriff der Nachhaltigkeit mehr und mehr ins Zentrum: Was ist darunter zu verstehen – und was dürfen wir angesichts limitierter Ressourcen heute überhaupt noch essen? Die Menschen hätten die Verantwortung gegenüber zukünftigen Generationen, den Fortbestand der wirtschaftlichen und ökologischen Einheit zu sichern, sagte Andrea Büttner. Nachhaltige Wertschöpfung bedeute, nachwachsende Rohstoffe industriell zu nutzen, eine nachhaltige Bioökonomie und eine umfassende Kreislaufführung aufzubauen.
Die Landwirtschaft der Zukunft
In der Landwirtschaft müsse stärker auf die Bodengesundheit geachtet werden, um den Bestand agrarisch genutzter Flächen zu erhalten, so Andrea Büttner weiter. Neben resilienten und resistenten Kulturpflanzen müsse besonders auf standortgerechten Anbau, Biodiversität und bedarfsgerechte Düngung gesetzt werden. Die Verantwortung dafür trügen aber nicht alleine die Landwirte. Stattdessen müsse in der Gesellschaft ein Umdenken erfolgen: die Wertschätzung für Produkte müsse steigen.
Lösungsansätze für die Ernährungswirtschaft
Technik kann laut Andrea Büttner dabei helfen, die Lebensmittelverschwendung über die verschiedenen Stufen der Wertschöpfungskette deutlich zu verringern. Thema Verpackung: diese dient nicht nur dem Schutz der Lebensmittel, sondern auch der Konservierung. So können beispielsweise intelligente Verpackungen die Umgebungsbedingungen und Qualitätsmerkmale von Lebensmitteln überwachen. Unterschiedliche Technologien, wie etwa Datenträger, Indikatoren und Sensoren kommen hierbei zum Einsatz. Mit Hilfe innovativer, ressourcenschonender Verpackungen sei es somit möglich die unnötige Entsorgung von Lebensmitteln zu verhindern.
Wie überall im Leben, fasste Andrea Büttner zusammen, gibt es auch im Ernährungsbereich nicht die eine Lösung für alle Probleme. Nachhaltigkeit sei so vielfältig wie unsere Ernährungswirtschaft – und letztlich entscheidend sei immer der „Geschmack“ der Konsumentinnen und Konsumenten, wenn es um die Akzeptanz neuer Produkte gehe.
Zum Vortrag (Audio) von Andrea Büttner
Podcast: Nachhaltig, sicher, genussvoll – was trifft den modernen „Geschmack“?
Dauer: 1 Stunde 14 Minuten und 27 Sekunden