Reinhard F. Hüttl für weitere drei Jahre als Euro-CASE Präsident gewählt
Brüssel, 15. November 2016
acatech Präsident Reinhard F. Hüttl wurde auf der Euro-CASE Jahreskonferenz am 14. November im dänischen Lyngby als Präsident im Amt bestätigt und steht für weitere drei Jahre an der Spitze des europäischen Dachverbandes technikwissenschaftlicher Akademien. Er möchte weiter die Strukturen von Euro-CASE stärken und die Rolle des Akademienverbundes als Partner der wissenschaftlichen Politikberatung der Europäischen Kommission ausbauen.
Reinhard F. Hüttl ist seit 2013 Präsident von Euro-CASE, dem European Council of Academies of Applied Sciences, Technologies and Engineering. In der zurückliegenden Amtsperiode festigte Euro-CASE seine Position auf europäischer Ebene in der wissenschaftsbasierten Politikberatung und baute einen strukturierten Dialog mit der Europäischen Kommission auf. Dies war ein erklärtes Ziel von Reinhard F. Hüttl bei seinem Antritt. Dieser Kurs wurde von den 22 Mitgliedsakademien von Euro-CASE mit der Wiederwahl bestätigt.
Die neue Zusammenarbeit mit den europäischen Schwesterverbünden Academia Europaea, ALLEA, EASAC und FEAM ermöglicht es den Akademien, alle wissenschaftlichen Disziplinen in den Prozess der wissenschaftlichen Politikberatung einzubeziehen. Zusammen haben die fünf Verbände das SAPEA-Konsortium gegründet (Science Advice for Policy by European Academies) das die 100 Akademien in Europa mit jeweils hunderten von Akademiemitgliedern bündelt. SAPEA wird in den kommenden vier Jahren mit sechs Millionen Euro innerhalb des Forschungsrahmenprogramms Horizon 2020 gefördert und arbeitet innerhalb des neuen Scientific Advice Mechanism der Europäischen Kommission (SAM) gemeinsam mit der High Level Group of Scientific Advisors. „Wir Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler können unseren Rat zum Umgang mit globalen Herausforderungen nur interdisziplinär formulieren. Ich freue mich darauf, dass die Akademiemitglieder aus den Schwesterverbünden in den kommenden vier Jahren im SAPEA Projekt zusammenwirken“, sagte Reinhard F. Hüttl am Rande der Konferenz in Lyngby.
Euro-CASE wird innerhalb des SAPEA-Projekts die Technikwissenschaften repräsentieren und auf vielfältigen Verbindungen gesellschaftlicher Herausforderungen und technologischer Entwicklungen aufmerksam machen. Dazu müssen die internen Strukturen des Verbundes weiter gestärkt werden, um den gestiegenen Erwartungen an die Europäischen Verbände im Rahmen des europäischen Politikberatungsauftrags Rechnung zu tragen. Insbesondere möchte Euro-CASE die Arbeitsgruppen Innovationspolitik, Energiepolitik, Bioökonomie und Ingenieursausbildung ausbauen. „Dieses sind die Hauptaufgaben für die nächste Präsidentschaft“, so Reinhard F. Hüttl.
Henrik Wegener, Vorsitzender der High Level Group of Scientific Advisors (HLG), begrüßte ebenfalls die Zusammenarbeit und stellte die Aufgaben der High Level Group vor. Er ist bereits im Januar in den Vorstand der technikwissenschaftlichen Akademie in Dänemark (ATV) gewählt worden.
Das Thema der Euro-CASE Jahreskonferenz war „Big Data – Smarter Products, Better Societies“. Insgesamt besuchten rund 160 Gäste die von der Danish Technical University (DTU) ausgerichtete Veranstaltung und verfolgten Beiträge von Sierd Cloetingh, President der Academia Europaea, und Peter Olesen, Chairman of the Governing Board of the European Institute and Technology (EIT).
Reinhard F. Hüttl wird im neu gewählten Executive Committee von Euro-CASE in der kommenden dreijährigen Periode von Yves Caristan (Frankreich) als Generalsekretär und Rick Parker (Großbritannien) als Schatzmeister unterstützt. Weitere Mitglieder sind Elzbieta Frackowiak (Polen), Olavi Nevanlinna (Finnland) und Petar Petrovic (Serbien).
Über Euro-CASE
Euro-CASE ist der Zusammenschluss der nationalen technikwissenschaftlichen Akademien aus 22 Staaten in Europa. Die technikwissenschaftlichen Akademien leisten in ihren jeweiligen Staaten unabhängige, gemeinwohlorientierte und wissenschaftsbasierte Politik- und Gesellschaftsberatung. Euro-CASE begreift sich als unabhängiger wissenschaftlicher Partner der europäischen Institutionen und erarbeitet Lösungsansätze zur Bewältigung globaler gesellschaftlicher Herausforderungen sowie evidenzbasierte Grundlagen für politische Entscheidungen. Über die Mitgliedsakademien kann Euro-CASE auf die Expertise von über 6.000 Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft zurückgreifen.
Weiterführende Informationen
Akademienverbund Euro-CASE
Scientific Advice Mechanism (SAM) der EU-Kommission