Senatsveranstaltung: Autonome Systeme in Wirtschaft und Gesellschaft

München, 3. Juli 2017
Autonome Systeme verbessern die Lebensqualität in vielen Bereichen und sind ein Innovationstreiber der Wirtschaft. „Autonome Systeme in Wirtschaft und Gesellschaft“ lautete daher das Thema der acatech Senatsveranstaltung am 30. Juni in München. An der Veranstaltung nahmen Senatorinnen und Senatoren aus Unternehmen, Wissenschaftsorganisationen, Gewerkschaften, Verbänden und Politik teil. Der acatech Senat wählte Karl-Heinz Streibich, CEO der Software AG, ins Präsidium.
In einem Impuls erläuterte acatech Präsident Henning Kagermann, dass die Menschen Autonomen Systemen künftig in ganz unterschiedlichen Lebensbereichen begegnen werden: sei es Zuhause, im Straßenverkehr oder am Arbeitsplatz. Daher dürfen nach seinen Worten Autonome Systeme nicht allein als technische Innovation betrachtet werden. Die Interaktion von Mensch und Technik sei in diesem Bereich besonders wichtig. Rechtliche, soziale und ethische Rahmenbedingungen für den Einsatz autonomer Systeme müssen den Menschen die Sicherheit geben, dass die Autonomie der Maschinen immer der Autonomie der Menschen untergeordnet bleibt.
Im ersten Panel auf der Senatsveranstaltung diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Themenbereiche Mobilität und Produktion. acatech Vizepräsident Jürgen Gausemeier (Universität Paderborn) leitete das Panel. Es sprachen:
- Jürgen Beyerer (Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung)
- Thomas Hahn (Siemens AG)
- Wieland Holfelder (Google Germany)
- Katharina Morik (TU Dortmund)
- Peter Terium (Innogy SE)
- Thomas Weber (acatech)
Sie diskutierten über Anwendungsgebiete autonomer Systeme und damit verbundene neue Geschäftsmodelle.
Leben und arbeiten mit Autonomen Systemen
Armin Grunwald, acatech Präsidiumsmitglied sowie Leiter des Büros für Technikfolgenabschätzung beim Deutschen Bundestag und des Instituts für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse beim Karlsruher Institut für Technologie, führte in das zweite Thema der Senatssitzung ein: Leben und arbeiten mit Autonomen Systemen. Im anschließenden, von acatech Präsident Dieter Spath moderierten Panel diskutierten:
- Eric Hilgendorf (Universität Würzburg)
- Marion Jungbluth (Verbraucherzentrale Bundesverband e.V)
- Janina Kugel (Siemens AG)
- Constanze Kurz (Robert Bosch GmbH)
- Franz-Josef Schürmann (Adecco Germany Holding)
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer diskutierten über rechtliche Aspekte wie Datenschutz und IT-Sicherheit und die Frage, wer für die Handlungen autonomer Systeme verantwortlich ist. Außerdem erörterten sie gesellschaftliche Aspekte und sprachen über die Interaktion von Mensch und Technik in Betrieben.
Karl-Heinz Streibich ins Präsidium gewählt
Die Senatorinnen und Senatoren wählten Karl-Heinz Streibich ins acatech Präsidium. Karl-Heinz Streibich ist seit Oktober 2003 Vorstandsvorsitzender der Software AG. Zuvor war er unter anderem Leiter Marketing Operations der ITT Europe in Großbritannien, Vorsitzender der Geschäftsführung der debis Systemhaus GmbH sowie stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsführung der T-Systems GmbH.
Karl-Heinz Streibich ist Mitglied des Aufsichtsrates der Deutschen Telekom AG, der Dürr AG und der Deutschen Messe AG sowie ehrenamtlich tätig im Präsidium des deutschen IT–Verbands BITKOM. Zudem hält er den Co-Vorsitz der Plattform „Digitale Verwaltung und öffentliche IT“ des Nationalen IT-Gipfels der Bundeskanzlerin Angela Merkel. Karl-Heinz Streibich ist Mitbegründer des deutschen Exzellenzclusters für Software. Er vertritt die Software AG seit 2010 im acatech Senat. Sein Amtsvorgänger im Präsidium, Andreas Kreimeyer, ehemaliges Vorstandsmitglied der BASF SE, hatte vorab sein Ausscheiden aus dem Gremium bekanntgegeben. Er bleibt der Akademie durch einen Wechsel ins acatech Kuratorium erhalten.
Biotechnologie war das Thema des Abends
Auf der anschließenden Abendveranstaltung kamen die Senatorinnen und Senatoren und die Mitglieder des Kuratoriums zusammen. Nach einem Grußwort von Bayerns stellvertretender Ministerpräsidentin und Wirtschaftsministerin Ilse Aigner sprach Cord Friedrich Staehler, Senior Vice President und Global Head Medical Devices beim Senatsunternehmen Merck KGaA, über Perspektiven der Biotechnologie.