Sitzung des Themennetzwerks Materialwissenschaft und Werkstofftechnik – vom Leben inspiriert

Heidelberg, 19. Mai 2025
Auf Einladung der stellvertretenden Sprecherin Christine Selhuber-Unkel kamen Mitglieder und Gäste des acatech Themennetzwerks Materialwissenschaft und Werkstofftechnik nach Heidelberg und legten den Fokus der hybriden Sitzung auf “Life inspired engineered and dynamic materials“ – ein Schwerpunkt des Heidelberger Institute for Molecular Systems Engineering and Advanced Materials (IMSEAM).
Bei einem Rundgang durch die IMSEAM-Laborräume erläuterte Christine Selhuber-Unkel spezielle Laser- und mikroskopischen Methoden zur Untersuchung von lebenden Materialsystemen wie Zellen. An diesen lässt sich beispielsweise die Zugfestigkeit der Zelloberflächen nachvollziehen. Nach der Vorstellung von IMSEAM adressierten die Vortragenden Peer Fischer (IMSEAM), Regine Willumeit-Römer (HEREON, Universität Kiel), Wolfram Pernice (Universität Heidelberg) und Ulrich Lemmer (Karlsruher Institut für Technologie – KIT, Prio Optics GmbH) Forschung und Anwendungen von Life inspired Materials. Das Spektrum reichte dabei von der elektronischen Nase über abbaubare Stunts und neuromorphe Systeme für nachhaltigere Rechenzentren bis hin zu optischen Filtern aus Tintenstrahldruckern.
Neben Andrea Robitzki (Sprecherin des Themennetzwerks Biotechnologie und Bioökonomie) nahm auch Jürgen Fleischer (KIT, Sprecher des acatech Themennetzwerks Produktionsentwicklung und Produktion) an der Sitzung teil und stellte die Aktivitäten seines Themennetzwerks vor. Es gelte, die Flexibilität und Wandlungsfähigkeit der Produktion von Anfang an mitzudenken – das heißt Produkt-Produktions-Co-Design bereits auf Materialebene zu berücksichtigen und somit Prozessen für die Verarbeitung und Herstellung neuer Materialien den Weg zu ebnen. Nach einem Update von Rosita Cottone (Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt, BMFTR) zur EU-Advanced-Materials-Initiative diskutierten die Teilnehmenden anschließend zu Tempo, Inter- und Transdisziplinarität, Regulierung, Patentwesen und Mindset als weitere entscheidende Kriterien für Material- und Produktentwicklung.
