Terror ist nicht „woanders“.
1. Oktober 2024
Gerne, allzu gerne nehmen wir Nachrichten über Kriminalität, Terror, Krieg als etwas wahr, das weit entfernt stattfindet und uns allenfalls nur zu prinzipieller Entrüstung und allgemeiner Betroffenheit bewegt. Das ändert sich schlagartig, wenn entsprechende Vorfälle geographisch nahekommen, uns selbst, Angehörige, Bekannte oder Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betreffen.
Am 5.9.2024, hat ein Mann in unmittelbarer Nähe der acatech Geschäftsstelle in München mit einer Schusswaffe Schüsse abgegeben und wurde dann von der Polizei angeschossen. Er starb wenig später an den Folgen der Schüsse.
Der Ort am Karolinenplatz in München ist in direkter Nachbarschaft des NS-Dokumentationszentrums, des israelischen Generalkonsulats und des Amerikahauses. Ja, insofern ist es ein besonderer Ort. Es ist denkbar, dass die Tat im Zusammenhang mit dem Jahrestag des Olympia-Attentats am 5.9.1972 steht. Allerdings gibt es noch keine abschließend gesicherten Informationen.
Aber unabhängig von dieser möglichen Verbindung ist der Vorfall ein Beleg der allgegenwärtigen Gefahr für die Zivilgesellschaft, für jeden Einzelnen.
Im konkreten Fall sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von acatech, die zum Zeitpunkt des Vorfalls in Geschäftsstelle waren, besonders betroffen. Auch wenn niemand körperlich verletzt wurde, so kann man sich leicht ausmalen, welcher psychischen Belastung die einzelnen Personen ausgesetzt waren und sind: plötzlich in der Bürosituation Angst um das eigene Leben.
Natürlich werden wir innerhalb von acatech alles tun, um jeder Einzelnen und jedem Einzelnen zu helfen, die Vorkommnisse so zu verarbeiten, so dass möglichst wenig psychische Last verbleibt.
Es macht aber auch klar, dass es keinen sicheren Ort gibt. Diese Tatsache wird durch verschiedene Vorfälle in jüngster Zeit (Solingen, Siegen, München) auch hier erkennbar.
Die falsche Reaktion wäre sicherlich der Versuch der Abschottung, der Verhinderung von Festen oder umfassende Polizeipräsenz. Die Zivilgesellschaft muss einmal mehr zeigen, dass sie sich nicht von Kriminellen oder von Verblendeten einschüchtern lässt und auch nicht bereit ist Freiheit aufzugeben. Dann hätten die Täter nämlich ihr wichtigstes Ziel erreicht.
Es gilt die Reihen zu schließen, das friedliche und intensive Zusammenleben zu fördern und positive Weltanschauungen zu verbreiten.