Zu Gast bei der FAZ: Werkstattgespräch Journalistenpreis PUNKT und Kommunikationskreis
Berlin, 5. November 2014
Der PUNKT – Preis für Technikjournalismus und Technikfotografie verzeichnet in seinem zehnten Jahr einen Einsenderekord. Wie kann sich der Journalistenpreis weiterentwickeln? Und wie kann die Qualität in der Wissenschafts- und Technikkommunikation in Zeiten des Medienwandels gehalten werden? Darüber diskutierten Mitglieder der PUNKT Jury und Vorjury am 4. November 2014 im Redaktionsbüro der Frankfurter Allgemeinen Zeitung mit Preisträgern und Mitgliedern des Kommunikationskreises von acatech.
Über 140 Bewerbungen gingen für den PUNKT 2014 ein, dessen Gewinner Tim Schröder und Christoph Kucklick am Abend der Festveranstaltung ausgezeichnet wurden. Zugleich war 2014 das Jahr der Debatten um die Qualität der Wissenschaftskommunikation. Denn ein schneller Medienwandel durch die Digitalisierung und ein wachsender Veröffentlichungsdruck verändern auch das Wechselverhältnis von Wissenschaft, Öffentlichkeit und Medien. Was folgt daraus für den Journalistenpreis PUNKT, der hervorragenden Technikjournalismus würdigt; was für die Zukunft der Wissenschafts- und Technikkommunikation?
Um diesen Fragen nachzugehen, brachte acatech am 4. November die Mitglieder der PUNKT Jury und Vorjury mit Preisträgern und weiteren Gästen aus der Wissenschaftskommunikation zu einem Werkstattgespräch zusammen. Empfangen wurden die Teilnehmer von Joachim Müller-Jung, Ressortleiter Natur und Wissenschaft bei der FAZ und Mitglied der PUNKT Jury. Norbert Lossau, Leiter des Wissenschaftsresorts der WELT und der Fotograf Heiner Müller-Elsner schilderten in ihren Impulsen die Arbeit der Text- und Fotojurys. Tanja Krämer, freie Journalistin und PUNKT-Preisträgerin 2008, schilderte die Bedeutung des Preises für ihre journalistische Arbeit, aber auch die angespannte ökonomische Situation in den Medienhäusern, die freie Journalisten besonders trifft. Wie sich der Anspruch ausgewogener Berichterstattung auf die Recherchearbeit auswirkt und wie Online-Kontroversen auch den Journalismus beeinflussen, berichtete Max Rauner, Preisträger 2007. Richard Gaul (Senat acatech) betonte im Namen des Kommunikationskreises, der den Journalistenpreis nicht nur ideell unterstützt, sondern auch die Preisgelder stiftet, dass ein hochwertiger, kritischer Technikjournalismus auch aus Sicht der Unternehmen und Forschungseinrichtungen des acatech Senats ein vitales Interesse sei.
Im zweiten Teil des Werkstattgesprächs stellte Marc-Denis Weitze die Resultate des Akademienprojekts „Wissenschaft – Öffentlichkeit – Medien“ vor. Martin Scheider, Vorsitzender der Wissenschafts-Pressekonferenz (WPK), erläuterte im Anschluss die Sicht der Wissenschaftsjournalisten auf die Qualitätsdebatte. Ziel der WPK ist es, die Qualität im Wissenschaftsjournalismus zu fördern. Hiervon ausgehend stellte Martin Schneider die Konzeption eines journalistengetragenen Science-Media-Centers vor, das Wissen und Experten zu tagesaktuellen wissenschaftsrelevanten Themen für Medien schnell bereitstellen kann, ohne aber bereits publikationsfähige Inhalte zu liefern.
An das Werkstattgespräch schloss sich die regelmäßige Sitzung des Kommunikationskreises des acatech Senats an. Der Kommunikationskreis besteht aus Vertretern der Kommunikationsabteilungen von Unternehmen und Organisationen im Senat von acatech. Aus ihren Reihen wird die PUNKT Vorjury gebildet. Am Abend fand schließlich die acatech Festveranstaltung mit über 500 Gästen im Konzerthaus am Gendarmenmarkt statt. Nach den Festtagsreden, unter anderem von Bundesministerin Johanna Wanka, wurden die diesjährigen PUNKT Preisträger Tim Schröder (Kategorie Tageszeitung) und Christoph Kucklick (Kategorie Magazin) geehrt. Die Preise überreichte acatech Präsident Reinhard F. Hüttl.
Weiterführende Informationen
Homepage PUNKT Preis für Technikjournalismus und Technikfotografie