acatech Kuratorium und Senat tagen in München
München, 6. Juli 2015
Im Vorfeld der jährlichen acatech Senatstagung hat sich am 3. Juli 2015 in München das satzungsgemäße Kuratorium der Akademie konstituiert. Es unterstützt das geschäftsführende Präsidium beratend bei der strategischen Ausrichtung der Akademie. Im Anschluss kam der acatech Senat zu seiner Jahresveranstaltung zusammen. Sie widmete sich dieses Jahr dem Thema Neue Geschäftsmodelle durch Digitalisierung.
Zu seiner ersten Sitzung kam das acatech Kuratorium in den Räumen der BMW AG in München zusammen. Neben dem Austausch über Aufgaben und Arbeitsweise des Gremiums wurden aktuelle Projekte der Akademie vorgestellt. Christoph M. Schmidt, Sprecher des acatech Arbeitskreises Ökonomie und Innovationsforschung, eröffnete mit einem Impulsvortrag zu innovationspolitischen Leitlinien die Diskussion um einen gemeinsames Innovationsverständnis in den Gremien und Projekten der Akademie. Reinhold Leinfelder, Direktor des in Gründung befindlichen Haus der Zukunft in Berlin, stellte den Kuratoriumsmitgliedern seine Vision eines Ortes zum Vordenken, Diskutieren und Aufzeigen unterschiedlicher Wege in vielfältig vorstellbare Zukünfte vor. Darüber hinaus befasste sich das Kuratorium mit der Positionierung, strategischen Ausrichtung und Weiterentwicklung der Akademie und empfiehlt dem Präsidium in diesem Zusammenhang die Durchführung einer internen Evaluierung. Diese soll noch 2015 beginnen und 2016 abgeschlossen werden. Das Kuratorium setzt sich aus Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft zusammen. Es kommt künftig mindestens einmal im Jahr zusammen.
Dem acatech Kuratorium gehören an (in alphabetischer Reihenfolge):
- Hans-Jörg Bullinger, Fraunhofer-Gesellschaft
- Siegfried Dais, Robert Bosch Industrietreuhand KG
- Utz-Hellmuth Felcht, One Equity Partners Europe GmbH
- Peter Gruß, Max-Planck-Gesellschaft
- Renate Köcher, Institut für Demoskopie Allensbach
- Andreas Kreimeyer, BASF SE
- Joachim Milberg, BMW AG
- Reinhard Ploss, Infineon Technologies AG
- Stefan Quandt, Delton AG
- Siegfried Russwurm, Siemens AG
- Eberhard Veit, Festo AG
- Ulrich Wilhelm, Bayerischer Rundfunk
- Manfred Wittenstein, Wittenstein AG
Für das acatech Präsidium wurden im Vorfeld der Kuratoriumssitzung neue Senatsvertreter gewählt: Der ehemalige BASF Vorstand Andreas Kreimeyer und der ehemalige Siemens Vorstand Hermann Requardt folgen auf Wolfgang Mayrhuber und Utz-Hellmuth Felcht, die ihre Ämter zur Verfügung gestellt hatten. acatech Präsident Henning Kagermann dankte beiden für ihr Engagement. Utz-Hellmuth Felcht wird acatech künftig als Kuratoriumsmitglied mit seiner Erfahrung und seinem Wissen zur Verfügung zu stehen.
Der Sitzung des Kuratoriums folgte die Jahresveranstaltung des acatech Senats. Henning Kagermann eröffnete die Senatsveranstaltung mit einem Impulsvortrag zu neuen Geschäftsmodellen, die durch die Digitalisierung von Produktion, Logistik, Vertrieb und Instandhaltung entstehen. In Mittelpunkt der anschließenden Podiumsdiskussion mit Klaus Dieter Rennert (Hitachi Europe Ltd.), Klaus Fröhlich (BMW AG), Wieland Holfelder (Google Germany GmbH) und Günter Schuh (RWTH Aachen) stand die Frage, mit welchen Geschäftsmodellen Unternehmen in vernetzten Produktions- und Dienstleistungswelten den entscheidenden Wettbewerb um die Schnittstelle zum Kunden für sich entscheiden können.
Frank Riemensperger (Accenture) griff in einem weiteren Impulsvortrag die Debatte auf und skizzierte die Herausforderungen, vor denen Unternehmen in Deutschland im Zuge der Digitalisierung stehen. Wie aus diesen Herausforderungen Chancen werden, war Gegenstand der zweiten Podiumsrunde mit Siegfried Dais (Robert Bosch GmbH), Christiane Benner (IG Metall), Wolfgang Wahlster (Deutsches Forschungszentrum für künstliche Intelligenz) und Eberhard Veit (Festo AG). Moderiert wurden beide Podien von acatech Vizepräsident Bernd Pischetsrieder (Munich Re).
Den Abschluss der Senatsveranstaltung bildete ein Abendempfang mit einem Festvortrag des bayerischen Staatsministers für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst, Ludwig Spaenle, und einer Dinner Speech von Gerd Gigerenzer (Max-Planck-Institut für Bildungsforschung).