Internationales Forum zur Industrie 4.0 in Shanghai mit Henning Kagermann
Shanghai, China, 15. November 2017
Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik diskutierten vom 7. bis 9. November 2017 in Shanghai auf dem Internationalen Forum „Innovation and Emerging Industries Development“ sowie dem zweiten deutsch-chinesischen Workshop „Digital Transformation of Manufacturing Industry‘ über Wege in die Industrie 4.0. Die deutschen und chinesischen Expertinnen und Experten waren sich einig, dass die Zukunft in der internationalen Kooperation liegt. Globale Standards und eine „Willingness-to-Change“ durch die Unternehmen seien wichtige Meilensteine auf diesem Weg.
acatech Präsident Henning Kagermann hielt neben dem chinesischen Minister für Informations- und Kommunikationstechnologie MIAO Wei und anderen Stakeholdern aus Wissenschaft und Wirtschaft am 7. November 2017 eine Keynote Speech auf dem internationalen Forum „Innovation and Emerging Industries Development“. Darin erläuterte er die von acatech koordinierten Zukunftsprojekte „Industrie 4.0 – Zukunft der Industriearbeit“ und „Smart Service Welt“ und blickte voraus auf die Arbeit der neu gegründete Plattform Lernende Systeme. Bei allen drei Projekten stehen unter anderem neue Geschäftsmodelle im Mittelpunkt, bei denen individualisierte Pakete aus Produkten und Dienstleistungen auf digitalen Plattformen bereitgestellt werden. Derartige Geschäftsmodelle kann laut Henning Kagermann jedoch kein Unternehmen alleine umsetzen. Daher rief er zu unternehmens- und branchenübergreifenden Kooperationen in digitalen Plattformen auf. In solchen Plattformmärkten verändern sich nach seinen Worten die Spielregeln des Wettbewerbs: Digitale Ökosysteme neigen zu selbstverstärkendem Wachstum und können eine enorme Marktmacht entwickeln. In Zukunft konkurrieren weniger einzelne Unternehmen als vielmehr digitale Ökosysteme vernetzter, kooperierender Unternehmen. Dieses neue Paradigma stellt tradierte Geschäftsmodelle in Frage und eröffnet neue Perspektiven – gerade für kleine und mittlere Unternehmen und Startups.
Deutsch-chinesischer Workshop
Der zweite deutsch-chinesische Workshop wurde am Folgetag in Kooperation zwischen der Chinesischen Akademie der Technikwissenschaften, MÜNCHNER KREIS und acatech organisiert. Den Workshop eröffneten die Präsidenten der Chinesischen Akademie der Technikwissenschaften ZHOU Ji und Henning Kagermann. Henning Kagermann betonte in seiner Begrüßungsrede, dass die Zukunft ein Gemeinschaftswerk ist. Innovationen in der Digitalisierung, bei der Energiewende oder bei der Mobilität der Zukunft müssen kooperativer und integrativer werden und bedürfen einer neuen Kultur der offenen Diskussion.
Weitere Delegationsmitglieder, wie beispielweise Michael Dowling (acatech, Universität Regensburg, MÜNCHNER KREIS), Günther Schuh (acatech, RWTH Aachen), Otthein Herzog (acatech, Tongji University, Universität Bremen), Frank Riemensperger (acatech Senat, Accenture GmbH) sowie Mitglieder vom MÜNCHNER KREIS hielten auf dem Workshop Fachvorträge und präsentierten Business Modelle für die Industrie 4.0.
Eine weitere Station war der Workshop der Sino-German Company Working Group Industrie 4.0 and Intelligent Manufacturing (AGU4.0) am 7. November, auf dem Henning Kagermann in seiner Funktion als Global Representative und Advisor der Plattform Industrie 4.0 einen Überblick über die jüngsten Entwicklungen zur Implementierung von Industrie 4.0 in Deutschland gab. Ein von Accenture GmbH organisierter „Innovation Roundtable – Beyond Industie 4.0“, ein Treffen mit Mr. Guang-Chang Guo, Gründer und Präsident von FOSUN sowie ein Treffen mit dem Präsidenten der Chinesischen Akademie der Technikwissenschaften zur Absprache der weiteren Kooperationsansätze zwischen den Schwesterakademien rundeten das Programm ab.
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