Wissenschaftliche und gesellschaftspolitische Bedeutung bevölkerungsweiter Längsschnittstudien
Längsschnittstudien sind die „Großgeräte“ der sozialwissenschaftlichen Forschung. Derzeit weist die Infrastruktur der Längsschnittstudien, insbesondere hinsichtlich der Förderinstrumente und der Aus- und Weiterbildung der Studien-Mitarbeiter, Mängel auf. Darauf weisen die Akademien in der Stellungnahme „Wissenschaftliche und gesellschaftspolitische Bedeutung bevölkerungsweiter Längsschnittstudien“ hin.
Die Akademien empfehlen darin für die nachhaltige Durchführung von Längsschnittstudien unter anderem, die Förderung von Längsschnittstudien als nationale Aufgabe aufzufassen und Ausschreibungen der Fördermittel häufiger auf interdisziplinäre Forschungskooperationen auszurichten. Die Finanzierung sollte zeitlich nicht begrenzt, sondern solange ermöglicht werden, wie das wissenschaftliche Interesse und die Qualität der Erhebungen nachgewiesen werden können. Die Akademien befürworten eine bessere Koordinierung der Erhebungen auf europäischer Ebene. Hierfür müssen unter anderem Finanzierungsmechanismen geschaffen und der Datentransfer über Landesgrenzen hinweg erleichtert werden. Hinsichtlich des wissenschaftlichen Personals der Studien empfehlen die Akademien verlässlichere Karrierepfade und Weiterbildungen im Projektmanagement für leitende Studienmitarbeiter. Zudem zeigt die Stellungnahme Wege in eine verbesserte Ausbildung von Studierenden, Doktoranden und Postdoktoranden in der Konzeption, Durchführung und Auswertung von Studien auf.