Mobilitätsmonitor 2021: Alle Ergebnisse

Grafik: acatech/vecteezy.com
Pressepaket
Pressemitteilung
Zitate
Bei der Entwicklung umweltfreundlicher Fahrzeuge sind wir technologisch viel weiter als es vielen Menschen bewusst ist. E-Autos gelten noch immer als Kurzstreckenfahrzeuge, was der Realität aufgrund größerer und leistungsfähiger Batterien längst nicht mehr entspricht. Die Ladeinfrastruktur wächst in Deutschland im privaten, öffentlichen und gewerblichen Bereich, wird aber von vielen als unzureichend bewertet. Eine wichtige Aufgabe der kommenden Jahre wird sein, die Lücke zwischen technologischem Fortschritt in der Mobilität und Akzeptanz in der Bevölkerung zu schließen. Das bedarf einer gemeinsamen Kraftanstrengung aller Beteiligten.
Thomas Weber, Vizepräsident acatech
Der großen Mehrheit ist bewusst, dass die Klimaschutzmaßnahmen die Rahmenbedingungen für ihre Mobilität verändern werden. Die Wünsche, wie sich die Rahmenbedingungen entwickeln sollten, fallen jedoch deutlich anders aus als die Erwartungen. Viele befürchten Einschränkungen, hoffen jedoch, dass stattdessen der technologische Fortschritt und intelligente Verkehrskonzepte die Lösung bringen.
Renate Köcher, Geschäftsführerin des Instituts für Demoskopie Allensbach und acatech Senatorin
Grafiken
Seit 2019 untersucht das Institut für Demoskopie (IfD) Allensbach im Auftrag von acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften die Mobilität in Deutschland. Der repräsentative Mobilitätsmonitor 2021 zeigt auch in diesem Jahr, wie sich die Corona-Krise auf Mobilitätsverhalten und -einstellungen auswirkt – und macht deutlich, dass die Bevölkerung der Elektromobilität nach wie vor skeptisch gegenüber steht. Die Ergebnisse im Überblick.
Klima
schutz allgemein
Quick read: Der Schutz der Regenwälder und gemeinsame internationale Anstregungen sind aus Sicht der Befragten die wichtigsten Instrumente zur Verringerung der Klimabelastung. Dass die Laufzeit von Kernkraftwerken verlängert wird, spielt dagegen keine Rolle.
Ausführliche Zusammenfassung
Die Pandemie hat andere Herausforderungen zwar vorübergehend überlagert, aber Klimaschutz keineswegs von der politischen Agenda der Bürger verdrängt. Nach wie vor gehört Klimaschutz für die Mehrheit der Bürger zu den wichtigsten Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft. Die Bevölkerung definiert die Handlungsfelder, die zu diesem Ziel beitragen sollten, breit, teilweise breiter als die öffentliche Debatte, die sich vor allem auf Antriebstechnologien und Energiepolitik fokussiert. Die wichtigsten Hebel, um einen besseren Klimaschutz zu erreichen, sind aus der Sicht der Bürger vor allem der Schutz der Regenwälder, internationale Allianzen zugunsten von mehr Klimaschutz und CO2-Vorgaben für die Industrie, neben schadstoffarmen Antriebstechnologien und der Reduktion der Nutzung fossiler Brennstoffe. Auch die Entlastung des Straßenverkehrs durch die Verlagerung des Güterverkehrs auf Schienen- und Wasserwege, der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs und die Förderung regenerativer Energien und alternativer Kraftstoffe wie Wasserstoff zählt die Mehrheit zu den erfolgversprechendsten Maßnahmen.
Viele sehen auch die Verbraucher insgesamt in der Pflicht. So halten 53 Prozent die Veränderung von Konsumgewohnheiten für wichtig, 46 Prozent auch Veränderungen bei den Mobilitätsmustern, 43 Prozent bei der Ernährung. Am wenigsten verspricht sich die Bevölkerung von der Verlängerung der Laufzeit der Kernkraftwerke; lediglich 20 Prozent gehen davon aus, dass ein solcher Beschluss wesentlich dazu beitragen könnte, die Klimabelastung zu verringern. Generell wurde über die letzten Jahrzehnte hinweg, auch vor dem Ausstiegsbeschluss, der Kernenergie in Bezug auf Klimaschutz nur wenig zugetraut.
Klimaschutz und ÖPNV
Quick read: Der Ausbau des ÖPNV galt lange als ein Hebel, um die Klimabelastung zu verringern. Hier hat sich die Meinung in den vergangenen zwei Jahren überraschenderweise stark geändert.
Ausführliche Zusammenfassung
Insgesamt haben sich die Vorstellungen der Bevölkerung, wie Klimaschutz am wirksamsten vorangetrieben werden kann, in den letzten Jahren nur wenig geändert. Es gibt jedoch einige Ausnahmen, bei denen signifikante Veränderungen zu beobachten sind; diese Veränderungen sind angesichts der öffentlichen Diskussion eher unerwartet und erstaunlich: So ist in den letzten zwei Jahren sowohl die Überzeugung zurückgegangen, dass schadstoffarme Antriebssysteme ein wichtiger Hebel zur Reduktion der Klimabelastungen sind, wie auch der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs oder die Entlastung des Straßenverkehrs durch die verstärkte Verlagerung des Güterverkehrs auf Schienen- und Wasserwege. 2019 waren noch 70 Prozent der Bevölkerung überzeugt, dass die Förderung und der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs ein wirksamer Hebel zugunsten von mehr Klimaschutz sind; im letzten Jahr waren davon noch 61 Prozent überzeugt, aktuell 57 Prozent. Im selben Zeitraum ist die Überzeugung, dass schadstoffarme Antriebssysteme für Pkws und Lkws den Klimaschutz voranbringen, von 68 auf 60 Prozent zurückgegangen.
Klimaschutz und Maßnahmen im Bereich Mobilität
Quick read: Nur rund ein Drittel der Bevölkerung geht davon aus, dass sich im Bereich Mobilität mit den richtigen Maßnahmen die Klimabelastung deutlich reduzieren lässt.
Ausführliche Zusammenfassung
Nach wie vor sieht die Bevölkerung im Bereich Mobilität eher begrenzte Potentiale, um den Klimaschutz voranzutreiben. Während 2019 und 2020 das Zutrauen wuchs, dass sich im Bereich Mobilität mit den richtigen Maßnahmen die Klimabelastung deutlich reduzieren lässt, glauben dies aktuell tendenziell weniger Bürger als noch vor einem Jahr. 2020 gingen 33 Prozent davon aus, dass hier ein besonders wirksamer Hebel zugunsten von mehr Klimaschutz liegt, aktuell 31 Prozent. Gegenläufig ist die Überzeugung gestiegen, dass sich mit den richtigen Mobilitätskonzepten die Klimabelastung zumindest begrenzt reduzieren lässt; parallel ist allerdings auch die Überzeugung gewachsen, dass sich die Klimabelastung durch Mobilitätskonzepte kaum beeinflussen lässt. Dies ist allerdings eine Minderheitsmeinung, die lediglich von 14 Prozent der Bevölkerung vertreten wird. Die ostdeutsche Bevölkerung ist skeptischer als die westdeutsche, Männer skeptischer als Frauen und die schwächeren sozialen Schichten skeptischer als die höheren Schichten.
Klimaschutz und individuelle Mobilität
Quick read: Der Anteil der Bevölkerung, der davon ausgeht, dass die individuelle Mobilität eingeschränkt werden muss, um die Umweltbelastung durch den Verkehr deutlich zu reduzieren, liegt bei 36 Prozent. Ähnliche Zustimmungswerte konnten auch in den Vorjahren beobachtet werden.
Ausführliche Zusammenfassung
In Bezug auf die notwendigen Anpassungsmaßnahmen überwiegt nach wie vor die Hoffnung, dass Einschränkungen der individuellen Mobilität vermieden werden können. Der Anteil der Bevölkerung, der davon ausgeht, dass die individuelle Mobilität eingeschränkt werden muss, um die Umweltbelastung durch den Verkehr deutlich zu reduzieren, oszilliert seit Jahren in der engen Bandbreite zwischen 36 und 37 Prozent. 47 Prozent gehen dagegen davon aus, dass ein wirksamer Klimaschutz auch durch umweltfreundlichere Antriebsarten und Verkehrsmittel erreicht werden kann. Auch hier gibt es deutliche Unterschiede zwischen Ost und West: 39 Prozent der Westdeutschen, aber nur 27 Prozent der Ostdeutschen sind überzeugt, dass ein wirksamer Klimaschutz im Bereich Mobilität nicht ohne Einschränkungen möglich ist.
Klimaschutz und technologischer Fortschritt
Quick read: 60 Prozent der Befragten sind überzeugt, dass der technologische Fortschritt wesentlich dazu beitragen kann, die Klimabelastungen zu verringern.
Ausführliche Zusammenfassung
Die große Mehrheit der Bevölkerung ist stabil überzeugt, dass der technologische Fortschritt wesentlich dazu beitragen kann, die Klimabelastungen zu verringern. 60 Prozent der Bevölkerung trauen dies dem technologischen Fortschritt zu, nur 16 Prozent sind skeptisch. Überdurchschnittlich vertrauen die junge Generation und die höheren sozialen Schichten auf das Potential des technologischen Fortschritts. So sind 67 Prozent der unter 30-Jährigen überzeugt, dass der technologische Fortschritt wesentlich zum Klimaschutz beitragen kann; in der Generation ihrer Großeltern glauben dies 55 Prozent.
Corona und Mobilität I
Quick read: Die Mobilitätsmuster sind nach wie vor von der Pandemie geprägt: 61 Prozent der Bürger und Bürgerinnen reisen zurzeit generell weniger, jeder Dritte fährt weniger Auto und stattdessen mehr Fahrrad.
Ausführliche Zusammenfassung
Die mobilitätsinduzierten Klimabelastungen haben sich in den letzten knapp anderthalb Jahren pandemiebedingt durch die verhängten Ausgangs- und Reisebeschränkungen deutlich vermindert. Die Mobilitätsmuster sind nach wie vor von der Pandemie geprägt. Das gilt weniger für den Nahbereich als für Reisen, speziell Auslands- und Flugreisen. 61 Prozent der Bürger und Bürgerinnen reisen zurzeit generell weniger, 54 Prozent verzichten auf Auslandsreisen, 49 Prozent auf Flugreisen. Jeder Dritte fährt auch weniger Auto, während gut jeder Dritte mehr zu Fuß unterwegs und knapp jeder Dritte mehr Fahrrad fährt. Aufgrund von Homeoffice-Regelungen und Infektionsängsten wird auch der öffentliche Nahverkehr aktuell weniger genutzt als vor der Pandemie.
Im Vergleich zum Vorjahr haben die Bürger ihre Reiseaktivitäten noch mehr eingeschränkt, insbesondere auch die Flugreisen. 2020 zogen 39 Prozent die Bilanz, dass sie keine Flugreisen mehr machen, aktuell 49 Prozent. Der Anteil, der generell weniger reist als vor der Pandemie, hat sich von 48 auf 61 Prozent erhöht. Insbesondere die Verringerung der Reisetätigkeit führt auch dazu, dass der Pkw weniger genutzt wird; 2020 zogen 29 Prozent die Bilanz, dass sie weniger Auto fahren als vor der Pandemie, aktuell 34 Prozent.
Corona und Mobilität II
Quick read: Nach Corona wollen die Menschen weiterhin mehr Fahrrad fahren, aber nicht mehr auf Reisen verzichten.
Ausführliche Zusammenfassung
Nur einen Teil der durch die Pandemie ausgelösten Veränderungen der individuellen Mobilitätsmuster möchten die Bürger beibehalten. Dies gilt in erster Linie für die verstärkte Nutzung von Fahrrädern und die Zurücklegung von mehr Wegen zu Fuß. Jeweils 26 Prozent der Bevölkerung möchten diese Veränderungen beibehalten. Dagegen möchte nur eine Minderheit derjenigen, die zurzeit auf Reisen verzichten, dies auch in Zukunft beibehalten. 61 Prozent reisen zurzeit weniger, nur 11 Prozent möchten dies künftig beibehalten; 54 Prozent verzichten zurzeit völlig auf Auslandsreisen, 6 Prozent wollen dies auch nach der Pandemie beibehalten. Auch den Verzicht auf die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs möchte nur eine Minderheit derjenigen, die zurzeit diese Mobilitätsoption weniger nutzen, nach der Pandemie fortführen.
Die Vorsätze, welche der Corona-induzierten Veränderungen des eigenen Mobilitätsverhaltens nach der Pandemie beibehalten werden sollen, haben sich seit dem letzten Jahr kaum verändert. Lediglich das Vorhaben, auch nach der Pandemie generell weniger zu reisen, wird heute noch weniger verfolgt als im letzten Jahr. 2020 planten 14 Prozent, auch nach der Pandemie generell weniger zu reisen, aktuell nur noch 11 Prozent.
Am stäksten genutzte Mobilitätsoptionen
Quick read: Knapp die Hälfte der Bevölkerung nutzt das Auto mindestens täglich oder sogar mehrmals täglich. Der Anteil derjenigen, die völlig auf die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs verzichten, ist im Vergleich zum Vorjahr stark gestiegen: 2020 waren dies 16 Prozent, 2021 sind es 26 Prozent.
Ausführliche Zusammenfassung
Nach wie vor nutzt gut jeder Vierte mehrmals täglich den Pkw, weitere 22 Prozent zumindest täglich, 26 Prozent mehrmals die Woche. Im Vergleich zum Vorjahr ist lediglich eine leichte Verschiebung von täglich zu mehrmals in der Woche festzustellen. Der Anteil, der einen Pkw nur mehrmals im Monat oder seltener nutzt, liegt konstant bei 16 Prozent, während sich der Anteil derjenigen, die nie mit dem Pkw fahren, leicht von 8 auf 10 Prozent erhöht hat. Wesentlich stärker ist der Anteil derjenigen gestiegen, die völlig auf die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs verzichten: Vor einem Jahr waren dies 16 Prozent, aktuell 26 Prozent. Noch ausgeprägter ist diese Entwicklung erwartungsgemäß bei der Nutzung von Flugzeugen, Fernzügen, Fernbus und Schiffen, also allen Verkehrsmitteln, die vor allem für Reisen und insbesondere Fernreisen genutzt werden.
Unverzichtbare Mobilitätsoptionen
Quick read: Drei Viertel der Nutzer stufen das Auto als unverzichtbar ein, auf das Fahrrad möchte knapp die Hälfte unter keinen Umständen verzichten.
Ausführliche Zusammenfassung
Nach wie vor sind nur zwei Transportmittel für die Mehrheit ihrer Nutzer unverzichtbar. Das gilt insbesondere für den Pkw, den völlig stabil drei Viertel der Nutzer als unverzichtbar einstufen, und für das Fahrrad, auf das 52 Prozent der Nutzer unter keinen Umständen verzichten möchten. Alle anderen Verkehrsmittel, auch der öffentliche Nahverkehr, werden nur von einer Minderheit als unverzichtbar bewertet, beispielsweise Stadt- und Regionalbusse von 37 Prozent der Nutzer, Regional- und U-Bahnen von 36 Prozent.
Erwartete Mobilität I
Quick read: Weniger Befragte als letztes Jahr erwarten, dass hybride Arbeitsmodelle sich durchsetzen oder Innenstädte zukünftig für den Autoverkehr gesperrt sein werden.
Ausführliche Zusammenfassung
Die große Mehrheit stellt sich auf erhebliche Veränderungen der Rahmenbedingungen für die individuelle Mobilität in den nächsten Jahren ein. Die Bürger erwarten vor allem eine Verringerung des Verkehrsaufkommens durch die Zunahme von Homeoffice, aber auch mehr Sperrungen der Innenstädte für den Autoverkehr, den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs und dass der Verkehr in den Städten auch mehr auf den ÖPNV sowie auf Fahrräder und Fußgänger ausgerichtet wird. Interessant ist, dass alle diese Erwartungen zumindest tendenziell zurückgegangen sind. Vor einem Jahr rechneten 74 Prozent mit einer Verringerung des Verkehrsaufkommens durch andere Arbeitsmodelle, aktuell 71 Prozent. Die Erwartung, dass vermehrt Innenstädte für den Autoverkehr gesperrt werden, ist von 67 auf 64 Prozent zurückgegangen, die Überzeugung, dass der Verkehr in den Städten mehr auf ÖPNV, Fahrräder und Fußgänger ausgerichtet wird und weniger auf den Autoverkehr, sogar von 64 auf 56 Prozent. Tendenziell gegenläufig hat sich nur die Erwartung entwickelt, dass der öffentliche Nahverkehr stärker bedarfsorientiert gesteuert wird, dass Busse beispielsweise nur dann fahren, wenn sie benötigt werden. Vor einem Jahr erwarteten dies 30 Prozent, aktuell 34 Prozent.
Erwartete Mobilität II
Quick read: Das Fahrrad wird als Verkehrsmittel immer wichtiger. Die Erwartung, dass der öffentliche Nahverkehr immer häufiger genutzt wird, ist dagegen im Vergleich zum Vorjahr von 46 auf 43 Prozent zurückgegangen.
Ausführliche Zusammenfassung
Auch in Bezug auf Verhaltensänderungen stellt die Bevölkerung aktuell keine wesentlich andere Prognose als vor einem Jahr. Die Mehrheit ist überzeugt, dass das Fahrrad als Verkehrsmittel immer wichtiger wird; diese Einschätzung hat sich zumindest tendenziell von 51 auf 54 Prozent erhöht. Dagegen ist die Erwartung, dass der öffentliche Nahverkehr immer häufiger genutzt wird, von 46 auf 43 Prozent zurückgegangen. Bei der Erwartung, dass künftig immer mehr Fernreisen unternommen werden, ist dagegen eine Trendwende zu beobachten. Diese Erwartung war zwischen 2019 und 2020 von 20 auf 12 Prozent eingebrochen, hat sich seither jedoch wieder teilweise erholt.
Erwartete Mobilität III
Quick read: Die Erwartung, dass die Autos der Zukunft mit Elektroantrieb fahren, ist von 53 Prozent auf 57 Prozent gestiegen.
Ausführliche Zusammenfassung
In Bezug auf technologische Einflüsse hat sich erwartungsgemäß die Überzeugung verstärkt, dass die Autos der Zukunft mit Elektroantrieb fahren. 2019 wie 2020 waren davon 53 Prozent überzeugt, aktuell 57 Prozent. Auch die Erwartung, dass intelligente Ampelschaltungen in den Städten verstärkt für flüssigen Verkehr sorgen, ist angestiegen. Dagegen stehen das autonome Fahren und die Vernetzung von Pkws tendenziell weniger im Fokus als noch vor einem Jahr.
Gewünschte Mobilität I
Quick read: Die Diskrepanz zwischen Erwartungen und Wünschen ist bei den Befragten groß. So erwartet zwar die überwältigende Mehrheit, dass der Verkehr durch die verstärkte Nutzung von Homeoffice entlastet wird; nur 39 Prozent halten dies jedoch für eine positive Entwicklung.
Ausführliche Zusammenfassung
Bemerkenswert groß ist die Diskrepanz zwischen Erwartungen und Wünschen in Bezug auf Trends, die in der öffentlichen Diskussion überwiegend positiv kommentiert und als Maßnahmen eingeordnet werden, die den Klimaschutz voranbringen und zugleich den Verkehr entlasten. So erwartet zwar die überwältigende Mehrheit, dass der Verkehr durch die verstärkte Nutzung von Homeoffice entlastet wird; nur 39 Prozent halten dies jedoch für eine positive Entwicklung. Die Mehrheit geht davon aus, dass der Verkehr in den Städten immer mehr auf ÖPNV, Fahrräder und Fußgänger ausgerichtet wird und weniger auf Autos, nur jeder Dritte begrüßt eine solche Entwicklung. Auch dass das Fahrrad als Verkehrsmittel immer wichtiger wird, entspricht deutlich weniger den Wunschvorstellungen als den Erwartungen. Besonders interessant ist jedoch die große Diskrepanz in Bezug auf die Einschätzung der Zukunft der Elektromobilität: 57 Prozent der Bürger gehen davon aus, dass der Elektroantrieb die Antriebstechnologie der Zukunft ist; nur 23 Prozent sehen jedoch in dieser Vision eine Verheißung und wünschen sich, dass die Autos der Zukunft vor allem elektrisch betrieben werden.
Gewünschte Mobilität II
Quick read: 2019 standen noch 47 Prozent einer Zunahme von Homeoffice positiv gegenüber, aktuell nur noch 39 Prozent. Der Wunsch, dass der öffentliche Nahverkehr ausgebaut werden soll, ist im selben Zeitraum von 59 auf 48 Prozent zurückgegangen.
Ausführliche Zusammenfassung
Aber auch andere Entwicklungen erscheinen den Bürgern heute weniger attraktiv als noch vor ein und insbesondere vor zwei Jahren. Das gilt für den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs, eine stärkere Ausrichtung des Verkehrs in den Städten auf ÖPNV, Fahrräder und Fußgänger, für intelligente Ampelschaltungen, die helfen, den Verkehr zu verflüssigen, wie auch die Zunahme der Homeoffice-Option. 2019 standen noch 47 Prozent einer Zunahme von Homeoffice positiv gegenüber, aktuell – nachdem vermehrt Erfahrungen mit Homeoffice-Lösungen gemacht wurden – nur noch 39 Prozent. Der Wunsch, dass der öffentliche Nahverkehr ausgebaut werden soll, ist im selben Zeitraum von 59 auf 48 Prozent zurückgegangen, die Attraktivität intelligenter Ampelschaltungen, die in den Städten für flüssigen Verkehr sorgen, sogar von 58 auf 43 Prozent. Diese bemerkenswerten Trends können durchaus zumindest teilweise auf die Ausnahmesituation der letzten anderthalb Jahre zurückgehen, in denen beispielsweise der öffentliche Nahverkehr deutlich weniger genutzt wurde und zumindest teilweise auch Verkehrsstaus in den Städten verringert wurden. Hier wird es interessant sein zu beobachten, ob die Idealvorstellungen der Bürger für die Entwicklung der Mobilität nach dem Abklingen der Pandemie sich wieder verstärkt den Ergebnissen von 2019 annähern.
E-Mobilität: Anschaffung
Quick read: Trotz der Fördermaßnahmen sind die Vorbehalte gegenüber der Elektromobilität nach wie vor vorhanden. Nur für 24 Prozent der Bevölkerung käme es in Betracht, in den nächsten Jahren ein Elektroauto zu kaufen.
Ausführliche Zusammenfassung
Angesichts der Fördermaßnahmen und Emissionsvorgaben der Politik wie auch der Weichenstellungen der Automobilhersteller ist bemerkenswert, dass sich die Attraktivität wie auch die Vorbehalte gegenüber der Elektromobilität in letzter Zeit nur wenig verändert haben; die Vorbehalte sind teilweise sogar gewachsen. Zwar zeigt der Absatz von Elektromobilen deutliche Zuwachsraten, jedoch noch auf so niedrigem Niveau, dass daraus kein weit verbreiteter Trend in der Bevölkerung abgeleitet werden kann.
Wenn nur knapp ein Viertel der Bevölkerung die Vision, dass die Zukunft der Elektromobilität gehört, positiv bewertet, so entspricht dieser Anteil auch dem weiten Potential. Für 24 Prozent der Bevölkerung käme es in Betracht, in den nächsten Jahren ein Elektroauto zu kaufen; dieser Anteil entspricht den Ergebnissen von 2020 und auch von 2016. Bei der Bewertung dieser Daten ist zu berücksichtigen, dass ein weites Potential von einem knappen Viertel der Bevölkerung wirklich große Potentiale für die Elektromobilität bedeutet. Gleichzeitig zeigt die Trendanalyse jedoch auch, dass das weite Potential nicht wächst. Für die Mehrheit kommt die Anschaffung eines Elektromobils in den nächsten Jahren nicht in Betracht; dies gilt überdurchschnittlich für die ostdeutsche Bevölkerung, die ältere Generation sowie die schwächeren sozialen Schichten. Umgekehrt rekrutiert sich das Potential für Elektromobilität überdurchschnittlich aus den höheren sozialen Schichten; von ihnen kann sich jeder Dritte vorstellen, in den nächsten Jahren auf ein Elektromobil umzusteigen.
E-Mobilität: Vorbehalte
Quick read: Die Gründe für die Vorbehalte gegenüber der Elektromobilität sind vielfältig. Zum Beispiel bewerten 67 Prozent der Bevölkerung die Reichweite von Elektromobilen als zu gering, im Jahr 2020 waren es noch 60 Prozent.
Ausführliche Zusammenfassung
Die Vorbehalte gegen Elektromobilität halten sich ausgesprochen zäh; auch da, wo die technologischen Entwicklungen an sich eine andere Entwicklung nahelegen würden. Das gilt beispielsweise für die Einschätzung der Reichweite von Elektroautos: 2020 bewerteten 60 Prozent der Bevölkerung die Reichweite von Elektromobilen als zu gering, aktuell 67 Prozent. Dieses Argument spielt bei den Vorbehalten gegen Elektromobilität nach wie vor eine zentrale Rolle, nur noch übertroffen von der Überzeugung, dass die Kosten für die Anschaffung eines Elektroautos zu hoch sind. Darüber hinaus machen sich die Vorbehalte an der Ladeinfrastruktur fest, der Dauer des Aufladevorgangs, aber auch an den Umwelteigenschaften der Elektromobilität. Völlig konstant ist die Mehrheit skeptisch, ob Elektromobile wirklich umweltfreundlich sind. Darüber hinaus halten auch 54 Prozent die Antriebstechnik von Elektromobilen für noch nicht ausgereift. Dazu kommen teilweise auch wachsende Zweifel, wieweit das Stromnetz auf eine deutliche höhere Anzahl an Elektromobilen vorbereitet ist: 2020 wurde diese Kritik von 37 Prozent vorgebracht, aktuell von 43 Prozent.
In Bezug auf die Ladeinfrastruktur wird nicht nur kritisiert, dass sie noch viel zu wenig ausgebaut ist, sondern es wächst auch die Kritik an der Erreichbarkeit der Ladestationen, an den Bezahlsystemen und der Bedienungsfreundlichkeit. Vor einem Jahr kritisierten 32 Prozent, die Ladestationen seien oft nicht gut erreichbar, aktuell 37 Prozent. Die Kritik an nicht einheitlichen Bezahlsystemen ist im selben Zeitraum von 14 auf 21 Prozent gestiegen.
E-Mobilität: Ladeinfrastruktur I
Quick read: Die Ladeinfrastruktur für E-Autos erscheint den Befragten ausbaufähig: Zwei Drittel bewerten diese als völlig unzureichend. Großstädter antworten dabei anders als Landbewohner: 32 Prozent der Einwohner von Großstädten sehen durchaus Möglichkeiten, gut erreichbar ein Elektroauto aufzuladen, auf dem Land nehmen das nur 23 Prozent so wahr.
Ausführliche Zusammenfassung
Die Vorbehalte gegen Elektromobilität machen sich vor allem an der Reichweite und Ladeinfrastruktur fest. 66 Prozent bewerten die Ladeinfrastruktur als völlig unzureichend. Für die eigene Region ziehen 61 Prozent die Bilanz, dass es bisher nur wenige Ladestationen gibt; lediglich 12 Prozent haben den Eindruck, dass die Ladeinfrastruktur in ihrem näheren Umfeld bereits relativ gut entwickelt ist. Viele trauen sich jedoch zum jetzigen Zeitpunkt auch noch kein Urteil zu, wie es um die Ladeinfrastruktur in ihrer näheren Region bestellt ist.
Positiver fällt die Bilanz aus, wenn nach Möglichkeiten gefragt wird, in gut erreichbarer Nähe ein Elektroauto aufzuladen, sei es in der Nähe des Hauses, am Arbeitsplatz oder an anderer Stelle. Wenn alle diese Möglichkeiten mit einbezogen werden, sehen 28 Prozent durchaus gute Chancen, gut erreichbar ein Elektroauto aufzuladen, während 42 Prozent überzeugt sind, dass sie diese Möglichkeit nicht hätten. Auch hier traut sich ein großer Anteil kein Urteil zu. Die Einwohner von Großstädten ziehen eine deutlich bessere Bilanz als die Bevölkerung auf dem Land. So sehen 32 Prozent der Einwohner von Großstädten durchaus Möglichkeiten, gut erreichbar ein Elektroauto aufzuladen, dagegen nur 23 Prozent der Landbevölkerung. Von denjenigen, die offen für die Anschaffung eines Elektromobils sind, sehen 39 Prozent gute Möglichkeiten, das Auto aufzuladen, eine relative Mehrheit von 42 Prozent jedoch zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht.
E-Mobilität: Ladeinfrastruktur II
Quick read: Im weiten Potential für Elektromobile überwiegt der Optimismus, dass der Ausbau der Ladeinfrastruktur binnen weniger Jahre gelingt. 49 Prozent des weiten Potentials sind davon überzeugt, 36 Prozent skeptisch.
Ausführliche Zusammenfassung
Die Bürger sind unverändert weit überwiegend skeptisch, ob die Ladeinfrastruktur in den nächsten Jahren soweit ausgebaut wird, dass die Versorgung ähnlich gut ist wie mit den Tankstellen für Verbrenner. 2019 waren 30 Prozent überzeugt, dass dies in den nächsten Jahren gelingen wird, aktuell haben 29 Prozent dieses Zutrauen. 51 Prozent sind skeptisch; damit ist die Skepsis gegenüber den letzten Jahren noch gewachsen. Im weiten Potential für Elektromobile überwiegt dagegen der Optimismus, dass der Ausbau der Ladeinfrastruktur binnen weniger Jahre gelingt. 49 Prozent des weiten Potentials sind davon überzeugt, 36 Prozent skeptisch. Diese signifikante Korrelation zwischen der Offenheit für die Anschaffung eines Elektromobils und der Einschätzung der weiteren Entwicklung der Ladeinfrastruktur zeigt, dass die Entwicklung der weiten Potentiale in hohem Maße auch von dem Ausbau der Ladeinfrastruktur abhängt.
E-Mobilität: Reichweite I
Quick read: Lediglich knapp ein Drittel der Bevölkerung weiß, dass die Reichweite neuer Elektroautos deutlich höher ist als noch vor zwei Jahren, ebenso viele gehen davon aus, dass sich in Bezug auf die Reichweite nicht viel getan hat.
Ausführliche Zusammenfassung
Während die Fortschritte bei der Ladeinfrastruktur noch zu wünschen übriglassen, hat sich die Reichweite der Elektroautos in den letzten Jahren gravierend erhöht. Dies ist jedoch bei der Mehrheit bisher nicht angekommen. Lediglich knapp ein Drittel der Bevölkerung weiß, dass die Reichweite neuer Elektroautos deutlich höher ist als noch vor zwei Jahren, ebenso viele gehen davon aus, dass sich in Bezug auf die Reichweite nicht viel getan hat. 37 Prozent trauen sich bei dieser Frage kein Urteil zu. Überdurchschnittlich sind die höheren sozialen Schichten und vor allem das weite Potential von Elektromobilen überzeugt, dass es bei der Reichweite deutliche Fortschritte gegeben hat. Dies ist 39 Prozent in den höheren sozialen Schichten bewusst und 48 Prozent derjenigen, für die die Anschaffung eines Elektromobils in den nächsten Jahren in Betracht kommt.
E-Mobilität: Reichweite II
Quick read: Insgesamt halten zwei Drittel der Bevölkerung die Reichweite von Elektroautos für zu gering, und dies trägt wesentlich dazu bei, dass Elektroautos primär als Kurzstreckenfahrzeuge gelten.
Ausführliche Zusammenfassung
Insgesamt halten zwei Drittel der Bevölkerung die Reichweite von Elektroautos für zu gering, und dies trägt wesentlich dazu bei, dass Elektroautos primär als Kurzstreckenfahrzeuge gelten. 76 Prozent der Bevölkerung sind überzeugt, dass Elektroautos vorwiegend für den Stadtverkehr und kurze Strecken geeignet sind, während nur 9 Prozent darauf vertrauen, dass man mit Elektroautos auch gut längere Strecken fahren kann. Interessanterweise sieht dies auch das weite Potential von Elektromobilen nicht wesentlich anders als die Bevölkerung insgesamt: Auch in diesem Potential trauen lediglich 13 Prozent Elektromobilen auch längere Strecken zu, während 80 Prozent sie vor allem als Kurzstreckenfahrzeuge sehen.
Autonutzung
Quick read: Eine große Mehrheit der Befragten legt größtenteils nur kürzere Strecken zurück; nur knapp ein Fünftel legt häufig längere Strecken zurück.
Ausführliche Zusammenfassung
Zwar fährt die große Mehrheit größtenteils nur kürzere Strecken; nur knapp ein Fünftel der Bevölkerung legt häufig längere Strecken zurück. Aber auch diejenigen, die meist nur kurze Strecken zurücklegen, möchten mit ihrem Fahrzeug die Option haben, auch eine längere Fahrt anzutreten. Dadurch wird die Anschaffung eines Elektromobils in erster Linie von Haushalten in Erwägung gezogen, in denen zwei oder mehr Autos zur Verfügung stehen. Die Fortschritte bei der Reichweite von Elektromobilen und der fortschreitende Ausbau der Ladeinfrastruktur werden diese Vorbehalte jedoch sukzessive abbauen; allerdings lässt die Trendanalyse über die letzten zwei Jahre hinweg erwarten, dass es noch einige Zeit dauern wird, bis Elektromobile nicht mehr in erster Linie als Kurzstreckenfahrzeuge gesehen werden.
Hybrid-Fahrzeuge I
Quick read: Die Möglichkeit des Wechsels der Antriebstechnologien ist ein Pluspunkt beim Hybrid-Fahrzeug: Mehr als die Hälfte der Bevölkerung ist überzeugt, dass man sich dadurch sicherer fühlt, insbesondere bei längeren Strecken. Als vermeintliches Problem wird wahrgenommen, dass man mit einem Hybrid-Fahrzeug immer noch eine zu geringe Wegstrecke mit Elektroantrieb zurücklegen kann.
Ausführliche Zusammenfassung
Die Sicherheit, auch längere Strecken fahren zu können, ist aus der Sicht der Bevölkerung auch das Hauptargument für Hybrid-Fahrzeuge. 57 Prozent sind überzeugt, dass man sich durch die Möglichkeit, auf die herkömmliche Antriebstechnologie wechseln zu können, sicherer fühlt, insbesondere bei längeren Strecken. Mit großem Abstand folgen die Argumente, dass Hybrid-Fahrzeuge einen guten Einstieg in die Elektromobilität darstellen und eine Kombination aus Verbrennungs- und Elektroantrieb generell eine optimale Kombination ist. Diese Positionen werden von rund einem Drittel der Bevölkerung vertreten. Darüber hinaus hält jeder Vierte Hybrid-Fahrzeuge auf kurzen Strecken für ein umweltfreundliches Verkehrsmittel, jeder Fünfte führt auch finanzielle Argumente für den Kauf eines Hybrid-Fahrzeugs ins Feld, sei es die staatliche Kaufprämie oder Preisvorteile gegenüber einem reinen Elektrofahrzeug.
Für diejenigen, für die der Kauf eines Hybrid-Wagens in Betracht käme, spielen alle diese Argumente eine weit überdurchschnittliche Rolle. Das gilt insbesondere für die Überzeugung, dass ein Hybrid-Fahrzeug dem Fahrer mehr Sicherheit gibt, insbesondere wenn längere Strecken zurückzulegen sind, und dass eine Kombination aus Verbrennungs- und Elektroantrieb auch von daher eine optimale Kombination darstellt, sowie für die Einschätzung, dass Hybrid-Fahrzeuge einen guten Einstieg in die Elektromobilität darstellen. 32 Prozent der Bevölkerung, 63 Prozent der potentiellen Käufer eines Hybrid-Fahrzeuges finden die Kombination aus Verbrennungs- und Elektroantrieb optimal, 81 Prozent des Potentials betonen die größere Sicherheit für Fahrer bei längeren Strecken. Ein Viertel der Bevölkerung, aber knapp jeder Zweite, für den die Anschaffung eines Hybrid-Fahrzeugs in Betracht kommt, bewertet Hybrid-Fahrzeuge auch als umweltfreundliches Verkehrsmittel auf kurzen Strecken – vorausgesetzt, dass sie häufiger geladen werden.
Nur eine Minderheit sieht den Hybrid unter Umweltgesichtspunkten als faulen Kompromiss; diese Position wird von einem Fünftel der Bevölkerung vertreten. Noch weniger schließt sich die Bevölkerung der Einschätzung an, dass ein Hybrid-Fahrzeug auf längeren Strecken mehr CO2 ausstößt als ein Diesel und damit umweltschädlicher ist. Noch am ehesten wird gegen Hybrid-Fahrzeuge eingewandt, dass die Strecke, die man mit einem Hybrid rein elektrisch fahren kann, zu kurz ist. Ein Drittel der Bevölkerung schließt sich dieser Kritik an, auch knapp jeder Dritte aus dem Potential für Hybrid-Fahrzeuge.
Hybrid-Fahrzeuge II
Quick read: Insgesamt können sich immerhin 31 Prozent der Bevölkerung vorstellen, in den nächsten Jahren einen Pkw mit Hybrid-Antrieb zu erwerben. Das Potential rekrutiert sich überdurchschnittlich aus Westdeutschland.
Ausführliche Zusammenfassung
Der Kreis, der sich vorstellen kann, auf ein Hybrid-Fahrzeug umzusteigen, ist größer als das Potential für rein elektrisch betriebene Pkws, macht aber ebenfalls nur eine Minderheit aus. Insgesamt können sich jedoch immerhin 31 Prozent der Bevölkerung vorstellen, in den nächsten Jahren einen Pkw mit Hybrid-Antrieb zu erwerben. Das Potential rekrutiert sich überdurchschnittlich aus Westdeutschland, der Generation der 30- bis 44-Jährigen und den höheren Sozialschichten.
Mobilität und Politik
Quick read: Die Mehrheit spricht sich für Technologieoffenheit aus. Die Politik sollte also Vorgaben machen, die generell von neuen Pkws zu erfüllen sind, ohne sich auf eine bestimmte Antriebstechnologie festzulegen.
Ausführliche Zusammenfassung
Nach wie vor sieht die Mehrheit die staatliche Förderung der Elektromobilität kritisch. Lediglich 21 Prozent halten die Förderung, die letztlich eine politische Festlegung auf Elektromobilität bedeutet, für richtig. Die Mehrheit spricht sich für Technologieoffenheit aus; danach sollte die Politik Vorgaben machen, die generell von neuen Pkws zu erfüllen sind, ohne sich auf eine bestimmte Antriebstechnologie festzulegen. Im letzten Jahr trauten sich hier noch 36 Prozent der Bevölkerung kein Urteil zu; aktuell gilt das nur noch für 28 Prozent. Die Bürger beziehen zunehmend Position, ohne dass sich dadurch jedoch das Meinungsbild, die Präferenz für Technologieoffenheit, grundlegend verändert hätte. Überdurchschnittlich sprechen sich Männer, die mittlere Generation und die höheren Sozialschichten dafür aus, die Rahmenbedingungen technologieoffen zu gestalten.
Digitalisierung und Mobilität I
Quick read: Die große Mehrheit der Befragten hat den Eindruck, dass Autos durch die zunehmende Digitalisierung eher komplizierter und weniger nutzerfreundlich werden. Auch in den höheren sozialen Schichten ist diese Meinung weit verbreitet.
Ausführliche Zusammenfassung
Die individuelle Mobilität verändert sich sukzessive durch die Digitalisierung und Vernetzung. Die zunehmende Digitalisierung in Pkws wird von den Bürgern keineswegs per se als Verheißung gesehen. Vielmehr hat die große Mehrheit den Eindruck, dass Autos durch die zunehmende Digitalisierung eher komplizierter und weniger nutzerfreundlich werden. 64 Prozent sind davon überzeugt, lediglich 16 Prozent assoziieren die zunehmende Digitalisierung in Pkws mit einer einfachen Handhabung und mehr Nutzerfreundlichkeit. Dieses Urteil ist interessanterweise nur sehr begrenzt von dem Bildungsgrad und der sozialen Schicht abhängig. Auch in den höheren sozialen Schichten sind 62 Prozent überzeugt, dass die zunehmend Digitalisierung auch mehr Komplexität mit sich bringt. Erwartungsgemäß ist hier die ältere Generation noch skeptischer als die mittlere und die jüngere; doch auch bei den unter 30-Jährigen überwiegt die Einschätzung, dass die Digitalisierung das Auto für die Nutzer eher komplizierter als nutzerfreundlicher macht.
Digitalisierung und Mobilität II
Quick read: Die Befragten sehen prinzipiell den Nutzen der Digitalisierung: Sie schätzen beispielsweise die Vorteile durch Echtzeitmessungen im Verkehr oder die neuen Optionen, die durch die Vernetzung des Verkehrs möglich werden.
Ausführliche Zusammenfassung
Wenn einzelne Optionen zur Diskussion gestellt werden, die die Digitalisierung ermöglicht, sehen die Bürger dagegen durchaus viele Gratifikationen der Vernetzung. So erkennen rund zwei Drittel an, dass es ihnen persönlich Vorteile bringt, wenn Staus den Verkehrsteilnehmern in Echtzeit gemeldet, Verkehrsstörungen an Pkws und den öffentlichen Nahverkehr weitergeleitet und durch Navigationsgeräte alternative Routen oder auch alternative Verkehrsmittel vorgeschlagen werden. Auch in Echtzeit Informationen über freie Parkplätze zu erhalten, durch intelligente Ampelschaltungen und Vorschläge für alternative Routen einen besseren Verkehrsfluss zu erreichen oder eine automatische Abstandsregelung zum vorausfahrenden Fahrzeug, bewertet die Mehrheit als Optionen, die ihnen persönlich einen signifikanten Nutzen bringen würden. Auch die Perspektive, dass Fahrzeuge selbst Hindernisse oder Fußgänger erkennen und automatisch abbremsen, bewerten 58 Prozent als interessant und eine Weiterentwicklung, die ihnen persönlich Nutzen stiften würde.
Andere Optionen interessieren zwar nicht die Mehrheit, aber doch beachtlich große Gruppen. Das gilt für die bessere Steuerung des öffentlichen Nahverkehrs durch die digitale Erfassung der Zahl der Passagiere, die Option, Planung, Buchung und Bezahlung von Reisen komplett digital zu organisieren, oder auch die Verbesserung der Wartung von Straßen durch die Identifikation von Schäden durch Fahrzeuge und die darauf folgende Meldung an die zuständigen Stellen. Die ältere Generation verspricht sich durchgängig weniger von diesen neuen Optionen, aber auch bei den 60-Jährigen und Älteren bewertet die Mehrheit insbesondere die Verbesserung der Information durch Digitalisierung und die selbständige Erkennung von Hindernissen durch Pkws und darauf folgende Abbremsmanöver als technologische Entwicklungen, die ihnen persönlich Vorteile bringen.
Digitalisierung und Mobilität III
Quick read: 57 Prozent gehen davon aus, dass die vermehrte Erhebung und Nutzung von Daten künftig dazu beitragen werden, den Verkehr flüssiger zu machen, 56 Prozent erwarten auch mehr Sicherheit im Verkehr.
Ausführliche Zusammenfassung
Die Mehrheit der Bevölkerung ist auch überzeugt, dass die Daten, die im Bereich Verkehr und Mobilität erhoben werden, dazu beitragen, den Verkehr flüssiger und auch sicherer zu machen. 57 Prozent gehen davon aus, dass die vermehrte Erhebung und Nutzung von Daten künftig dazu beitragen werden, den Verkehr flüssiger zu machen, 56 Prozent erwarten auch mehr Sicherheit im Verkehr. Überdurchschnittlich rechnen die höheren sozialen Schichten mit positiven Auswirkungen auf den Verkehrsfluss und die Sicherheit im Verkehr sowie die Bevölkerungskreise, für die die Anschaffung eines Elektromobils oder Hybrid-Fahrzeugs in Betracht kommt.
Digitalisierung und Mobilität IV
Quick read: 71 Prozent der Befragten befürchten, dass durch die zunehmende Datenerhebung und Vernetzung vermehrt Datenmissbrauch und Hackerangriffe drohen.
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Gleichzeitig befürchtet die große Mehrheit jedoch, dass durch die zunehmende Datenerhebung und Vernetzung vermehrt Datenmissbrauch und Hackerangriffe drohen. 71 Prozent der Bevölkerung halten diese Gefahr für groß oder sogar sehr groß, nur 16 Prozent für begrenzt oder sogar sehr gering. Diese Sorge ist in allen Schichten und Generationen ähnlich weit verbreitet.
Digitalisierung und Mobilität V
Quick read: Bei der Bewertung der Datenerhebung und Vernetzung im Bereich Verkehr ist sich die Bevölkerung uneins: 31 Prozent sehen überwiegend Chancen, 23 Prozent mehr Risiken.
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Insgesamt ist die Bevölkerung noch sehr unsicher, ob die zunehmende Datenerhebung und Vernetzung im Bereich Verkehr alles in allem mehr Chancen oder mehr Risiken mit sich bringt. 31 Prozent sehen überwiegend Chancen, 23 Prozent mehr Risiken; fast die Hälfte der Bevölkerung traut sich hier kein Urteil zu. Die westdeutsche Bevölkerung ist hier optimistischer als die ostdeutsche, Männer optimistischer als Frauen, die höheren sozialen Schichten optimistischer als die Mittelschicht und die schwächeren sozialen Schichten. Auch bei dieser Frage zeigt sich, dass diejenigen, die sich für neue Antriebstechnologien interessieren, gleichzeitig auch weit überdurchschnittlich überzeugt sind, dass die Digitalisierung im Verkehr mehr Chancen als Risiken mit sich bringt. Diese Position vertreten 47 Prozent des weiten Potentials für Elektromobilität, während nur 18 Prozent dieser Gruppe überwiegend Risiken sehen.
Digitalisierung und Mobilität VI
Quick read: Bislang haben sich nur wenige Menschen in Deutschland mit dem Thema Digitalisierung im Verkehr auseinandergesetzt.
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Der ungewöhnlich hohe Anteil an Unentschiedenen, die sich bisher noch keine Meinung gebildet haben, wieweit die Digitalisierung im Verkehr mehr Chancen oder mehr Risiken mit sich bringt, hat auch damit zu tun, dass sich die meisten mit diesem Thema bisher noch nicht näher beschäftigt haben. So haben sich bisher nur 20 Prozent mit dem Thema Datenerfassung in Pkws auseinandergesetzt; überdurchschnittlich haben sich bisher Männer, die höheren sozialen Schichten und diejenigen, die eine positive Grundhaltung zu Digitalisierung haben, mit diesem Thema beschäftigt. Für 76 Prozent der Bevölkerung ist dies jedoch ein neues Thema; auch die junge Generation, die weit überdurchschnittlich internetaffin ist, unterscheidet sich in dieser Hinsicht nicht signifikant vom Durchschnitt der Bevölkerung.
Digitalisierung und Mobilität VII
Quick read: Die Nutzung digitaler Services im Bereich Mobilität ist weit verbreitet: 73 Prozent nutzen beispielsweise Dienste wie Google Maps, HERE und ähnliches. Auch Apps und Internetseiten der Deutschen Bahn zur Fahrplanauskunft und Ticketbuchung werden mittlerweile von vier von zehn Bürgern in Anspruch genommen.
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Die Haltung zu neuen Technologien entscheidet sich primär an den Gratifikationen, dem Nutzen, den sie für die Bevölkerung stiften. Zwar sind viele noch unsicher, ob die Gesamtbilanz der Digitalisierung in den Pkws und im Verkehr mehr Chancen oder mehr Risiken mit sich bringt, und die große Mehrheit fürchtet auch mehr Komplexität in den Pkws, aber gleichzeitig sieht die Bevölkerung viele Gratifikationen der Vernetzung und nutzt sie auch zunehmend. So ist mittlerweile die Nutzung von Kartendiensten und Navigationssystemen via Internet für die große Mehrheit der Bevölkerung selbstverständlich. 73 Prozent nutzen solche Dienste wie Google Maps, HERE und ähnliches, in der jungen Generation 84 Prozent. Auch Apps und Internetseiten der Deutschen Bahn zur Fahrplanauskunft und Ticketbuchung werden mittlerweile von vier von zehn Bürgern in Anspruch genommen, von 58 Prozent der unter 30-Jährigen. Auch die Apps für den öffentlichen Nahverkehr werden zunehmend genutzt; hier beträgt der Anteil der Nutzer in der jungen Generation bereits 47 Prozent. Onlineangebote für das Ausleihen von Fahrrädern, Rollern und E-Scootern werden ebenfalls schon von einem Viertel der unter 30-Jährigen genutzt, in der Gesamtbevölkerung von 9 Prozent. Dagegen spielen Apps und Internetseiten von lokalen Taxiunternehmen bisher nur eine untergeordnete Rolle wie auch Onlineangebote von Carsharing-Diensten.
Alle Dienste, die die Information und Transaktion erleichtern, setzen sich in den relevanten Zielgruppen im Allgemeinen rasch durch. Entsprechend werden Digitalisierung und Vernetzung das Mobilitätsverhalten und die Planung von Mobilität in den nächsten Jahren gravierend verändern; die junge Generation ist hier die Avantgarde, der vor allem die mittlere Generation rasch folgt, mit einiger Verzögerung auch die 60-Jährigen und Älteren. Dieses Muster zeigt sich über die letzten 20 Jahre hinweg auch durchgängig bei der generellen Nutzung des Internets.