Bioimplantate – biologische, biologisierte und biofunktionalisierte Implantate
Hintergrund und Ziele
Bioengineering für die Medizin nutzt Gewebe oder lebende menschliche Zellen unter Zuhilfenahme von Wirkstoffen und/oder synthetischen Konstrukten, um bestimmte Körperfunktionen wiederherzustellen oder die Ursachen – und nicht nur die Symptome – von Krankheiten zu behandeln. Mit dem Thema Bioengineering befasst sich nicht nur eine Vielzahl von Forschungsinstitutionen sondern auch eine Reihe von überwiegend kleinen und mittleren Unternehmen. Insgesamt handelt es sich um einen Bereich, der sich durch eine besonders hohe Innovationskraft auszeichnet.
Aus Sicht der medizinisch-klinischen Anwender sind die meisten Produkte des Bioengineering Implantate, da sie in der Regel mehr oder weniger vollständig in den Körper des Patienten eingebracht werden. Das vorliegende Positionspapier beschäftigt sich mit so genannten Bioimplantaten. Dabei werden aus technologischer Sicht und unabhängig von ihrer regulatorischen Behandlung drei Kategorien betrachtet: biologische, biologisierte und biofunktionalisierte Implantate. Diese unterscheiden sich durch den Anteil der technischen bzw. biologischen Komponente am Gesamtkonstrukt.
Jedoch existieren strukturelle Probleme in der gegenwärtigen Wertschöpfungskette, welche die nachhaltige Entwicklung innovativer (Therapie-) Verfahren und Produkte gefährden. Insbesondere gibt es einen erheblichen Translationsstau auf dem Weg der Überführung wissenschaftlicher Erkenntnisse in innovative Produkte. Vor diesem Hintergrund organisierten die DGBMT – Deutsche Gesellschaft für Biomedizinische Technik im Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e. V. und acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften am 3. Mai 2011 in München einen Workshop mit Teilnehmern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik. Ziel war es, die aus Sicht der Teilnehmer maßgeblichen Innovationshürden zu identifizieren und entsprechende Bedarfe zu deren Überwindung zu formulieren.
Das daraus entstandene Positionspapier „Bioimplantate – biologische, biologisierte und biofunktionalisierte Implantate“ wurde am 16. November 2011 im Rahmen eines Pressegespräches auf der Medica in Düsseldorf der Öffentlichkeit vorgestellt.
Mitglieder der Projektgruppe
- Prof. Dr. Hugo Hämmerle
Naturwissenschaftliches und Medizinisches Institut - Prof. Dr. Axel Haverich
Medizinische Hochschule Hannover - Prof. Dr. med. Stefan Jockenhövel
RWTH Aachen - Univ.-Prof. Dr. med. Dipl.-Ing. Thomas Schmitz-Rode
RWTH Aachen - Prof. Dr. Heike Walles
Universität Würzburg