Digitale Enabler der Kreislaufwirtschaft
Hintergrund und Ziele
Heutige Wirtschaftsmodelle basieren überwiegend auf dem linearen „take-make-dispose“-Prinzip: Produzenten gewinnen Rohstoffe, Hersteller setzen Energie und Arbeitskraft ein, um ein Produkt zu fertigen, das der Konsument schließlich entsorgt, sobald es seinen Nutzen nicht mehr erfüllt. Das Produkt landet dann meistens auf Deponien oder wird verbrannt. Der dadurch verursachte hohe Verbrauch übersteigt jedoch zunehmend die auf der Erde vorhandenen Ressourcen. Im Gegensatz zum derzeit dominierenden Konzept der linearen Wirtschaft, werden in der Kreislaufwirtschaft Abfälle minimiert und Ressourcen durch Wiederverwendung, Recycling und nachhaltige Produktion möglichst lange im Kreislauf gehalten. Die Kreislaufwirtschaft stellt somit ein neues Paradigma für nachhaltiges Wirtschaften und Wachstum dar. Um Kreislaufwirtschaftsstrategien umsetzen zu können, müssen sich zahlreiche Akteure der Wertschöpfungskette wie beispielsweise Hersteller, Reparateure und Recycler miteinander vernetzen und Informationen über den Verbleib und den Zustand von Produkten austauschen. Dabei sind digitale Technologien und Anwendungen unabdingbar. In vielen Bereichen sind Kreislaufwirtschafsstrategien bereits konzipiert, aber noch fehlen wirtschaftlich tragbare Fallbeispiele, an denen fundiert abgeleitet werden kann, welche digitalen Technologien für die Transformation hin zu einer Kreislaufwirtschaft die größte Hebelwirkung haben.
Im Projekt “Digitale Enabler der Kreislaufwirtschaft” wird anhand von drei Anwendungsbeispielen aus unterschiedlichen Wirtschaftssektoren aufgezeigt, wie digitale Technologien die jeweiligen Kreislaufwirtschaftsstrategien befördern können. Die Anwendungsbeispiele zeigen dabei idealtypische Fälle verschiedener Produktwertschöpfungskreisläufe. Ziel ist es, ökonomisch tragbare Systeme zu entwickeln, die die ökologische Nachhaltigkeit steigern. Anhand konkreter Anwendungsbeispiele werden die wichtigsten digitalen Technologien für die Kreislaufwirtschaft ermittelt. Der Abgleich dieser Beispiele mit bestehenden Anwendungen der Kreislaufwirtschaft ermöglicht es, Treiber und Hemmnisse zu identifizieren sowie allgemeine Forschungsbedarfe und Gestaltungsoptionen abzuleiten.