Konstrukteur 2020
Beschreibung
Produkte und Prozesse im Maschinen-, Fahrzeug-, Geräte- und Anlagenbau haben sich in den letzten Jahren stark verändert. Neue Materialien, Komponenten und Funktionsträger, mechatronische, adaptronische und optisch-elektronisch-mechanische Systeme bieten gänzlich neue Möglichkeiten der Produktgestaltung. Neue Produktionsprozesse mit digitaler Steuerung und Regelung, neue Fertigungsverfahren und Automatisierungsmöglichkeiten können und müssen genutzt werden. Dies stellt neue Herausforderungen an Ingenieure und Ingenieurinnen. Betroffen davon sind vor allem jene, die Treiber und Gestalter im Entwicklungsprozess mechanischer und mechatronischer Produkte sind: Konstrukteure und Konstrukteurinnen.
Die Ausbildung von Konstrukteuren und Konstrukteurinnen steht damit vor besonderen Herausforderungen: Sie muss einerseits dem Wandel an Tätigkeitsfeldern und Anforderungen mit angepassten Ausbildungskonzepten begegnen. Andererseits will sie attraktiv sein für Studierende und Arbeitgeber. Denn die ohnehin zu wenigen Absolventen und Absolventinnen von Ingenieurstudiengängen streben überwiegend in Bereiche wie Marketing, Produktion, Betriebsorganisation, Logistik etc. Nur wenige verstehen sich als Konstrukteur bzw. Konstrukteurin und suchen entsprechende Positionen in der produzierenden Industrie. Hinzu kommt ein Defizit an operativ-strategischen Weiterbildungskonzepten, mit denen Konstrukteure und Konstrukteurinnen hinsichtlich der sich ändernden Anforderungen und vorhandenen Methoden und Softwarewerkzeuge systematisch (weiter-)qualifiziert werden können. Fehlen allerdings qualifizierte Fachkräfte, kann dies dazu führen, dass Unternehmen neben Produktions- auch Konstruktionstätigkeiten an hochqualifizierte Kräfte in Niedriglohnländer auslagern. Wirtschaftswachstum, Fortschritt und Innovationskraft sind mit diesen Entwicklungen in Deutschland gefährdet.
Den geschilderten Problemen widmet sich das Vorhaben „Konstrukteur 2020“. Mit ihm wird zunächst der Status quo der Konstruktionslehre in Studium und Weiterbildung mittels einer inhaltsanalytischen Untersuchung von Studienordnungen sowie mittels Befragungen der Stakeholder (Studiengangverantwortliche, Studenten, Absolventen) erhoben. Dem werden die Anforderungen der Industrie an moderne Konstrukteure und Konstrukteurinnen gegenübergestellt. Auf Basis der empirischen Ergebnisse erarbeitet eine Expertengruppe anschließend Handlungsempfehlungen für die Verbesserung des Berufsimages und für eine moderne, anforderungsgerechte und attraktive Hochschulausbildung und Weiterbildung von Konstrukteuren und Konstrukteurinnen.
Mitglieder der Projektgruppe
- Prof. Dr.-Ing. Dr. h. c. Albert Albers
Karlsruher Institut für Technologie - Dr. Thomas Behr
Daimler AG - Friedrich Charlin
Leibniz Universität Hannover - Dr.-Ing. Peter Dahlmann
Stahlinstitut VDEh - Barbara Dengler
Institut für Fertigungstechnik und Werkzeugmaschinen - Prof. Dr.-Ing. Berend Denkena
Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover - Joachim Diener
Daimler AG - Jochen Feese
Daimler AG - Philipp Hoppen
Karlsruher Institut für Technologie - Prof. Dr.-Ing. habil. Dr. h. c. Prof. h. c. Helmut Kipphan
Heidelberger Druckmaschinen AG - Prof. Dr.-Ing. habil. Prof. e. h. Edwin Kreuzer
Akademie der Wissenschaften in Hamburg - Leif Marxen
Karlsruher Institut für Technologie (KIT) - Prof. Dr.-Ing. Sven Matthiesen
IPEK – Institut für Produktentwicklung - Dipl.-Ing. Gerhard Robens
KIT - Dipl.-Ing. Hannes Schmalenbach
SEW-EURODRIVE GmbH & Co KG - Dr. Martin Winter
Institut für Hochschulforschung Wittenberg (HoF) e.V.