Investitionsanreize setzen, Reservekapazitäten sichern: Optionen zur Marktintegration erneuerbarer Energien
Der Ausbau der erneuerbaren Energien ist ein zentraler Baustein, um Deutschlands Klimaziele zu erfüllen. Die wetterbedingt fluktuierende Einspeisung von Windenergie und Photovoltaik führt jedoch zu zwei Investitionsproblemen. Erstens: Zu viel Einspeisung zur gleichen Zeit bedingt einen Preisverfall und somit Finanzierungsrisiken für die Betreiber erneuerbarer Energien-Anlagen. Zweitens: Bei zu wenig Einspeisung müssen Reservekapazitäten bereitstehen.
Wie eine gezielte Anpassung des Strommarktdesigns zu einer Lösung dieser Investitionsprobleme und der Integration erneuerbarer Energien in den Markt beitragen kann, haben Expertinnen und Experten des Akademienprojekts „Energiesysteme der Zukunft“ (ESYS) untersucht.
Zentrale Fragen waren unter anderem:
- Welche Auswirkungen hat der zunehmende Anteil erneuerbarer Energien auf den Strommarkt?
- Wie kann der Strommarkt zu einer effektiven und effizienten Förderung der erneuerbaren Energien beitragen?
- Können die erneuerbaren Energien zukünftig auch ohne Förderung am Markt bestehen?
- Wie kann die Versorgungssicherheit im Stromsystem auch bei Angebotslücken sichergestellt werden, und braucht es zusätzliche Investitionsanreize für Reservekapazitäten?
- Welche Rolle spielt dabei eine Erhöhung der Flexibilität im Stromsystem?
Die Stellungnahme zeigt: Grundsätzlich funktioniert der Strommarkt. Dennoch sind Anpassungen nötig, damit der Strommarkt auch in einem System mit einem hohen Anteil an erneuerbaren Energien bestmöglich seine Aufgaben erfüllen kann. Die ESYS-Fachleute machen Vorschläge für diese Anpassung und diskutieren die jeweiligen Vor- und Nachteile. Besprochene Konzepte sind etwa fixe oder gleitende Marktprämienmodelle, Contracts for Difference sowie zentrale und dezentrale Kapazitätsmärkte.