Integer, relevant, verständlich und transparent: Perspektiven der #FactoryWisskomm
Berlin, 23. Juni 2021
Mehr als 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben über Monate hinweg in der #FactoryWisskomm Perspektiven der Wissenschaftskommunikation erarbeitet. Im Berliner Naturkundemuseum hat Bundesministerin Anja Karliczek nun für das gastgebende BMBF die Ergebnisse der Arbeitsgruppen vorgestellt. „Das ist erst der Anfang“, sagte die Ministerin in ihrer einleitenden Rede.
Viel hat sich verändert, seit sich vor gut 20 Jahren die Wissenschaft in einem „Push-Memorandum“ (Public Understanding of Science and Humanities) auf eine Stärkung der Wissenschaftskommunikation verständigte. Digitale und soziale Medien vereinfachen den Zugang zu Information und Meinungsaustausch, ermöglichen aber auch neue Formen von Fake-News und Echokammern. Neue Kontroversen rund um Wissenschaft und Technik sind entstanden, aber auch neue Formen der Beteiligung sind möglich und erprobt worden. Wie wichtig die Kommunikation zwischen Wissenschaft, Öffentlichkeit, Medien und Politik ist, zeigte besonders eindrücklich das Corona-Jahr. Von der Impfstoff-Entwicklung über Erkenntnisse zur Ausbreitung und Eindämmung der Pandemie war die Wissenschaft an vielen Stellen gefragt, wurde vielfach gehört aber auch nicht immer verstanden.
In der vom BMBF organisierten #FactoryWisskomm haben Politik, Wissenschaft, Medien, Stiftungen und gesellschaftliche Organisationen gemeinsame Handlungsperspektiven für die Wissenschaftskommunikation entwickelt. Beteiligt waren Präsidentinnen und Präsidenten der Organisationen ebenso wie Forschende und Praktiker der Wissenschaftskommunikation, Journalistinnen und Journalisten. acatech war in mehreren Arbeitsgruppen engagiert. Präsident Karl-Heinz Streibich und Präsidiumsmitglied Ortwin Renn waren die Fürsprecher der Arbeitsgruppe „Wissenschaftsjournalismus im Digitalen Zeitalter“.
„Vom gezielten Kompetenzaufbau auf allen Bildungs- und Karrierestufen, über Leitlinien zur Qualitätssicherung in der Wissenschaftskommunikation bis zur Etablierung und Stärkung intermediärer Orte, also Orten, die Wissenschaftserkenntnisse vermitteln, wie beispielsweise Museen, enthält das Papier viele sehr konkrete Vorschläge,“ so fasste Bundesforschungsministerin Anja Karliczek die Ergebnisse des monatelangen und intensiven Strategieprozesses zusammen, die in ein Papier „Handlungsperspektiven für die Wissenschaftskommunikation“ münden.
Vertiefende Diskussion beim Treffpunkt Wissenschaftskommunikation
Die Ergebnisse bilden nicht den Abschluss sondern den Auftakt einer erneuten Weiterentwicklung der Wissenschaftskommunikation. Deshalb war acatech gleich am nächsten Abend Gastgeberin eines Treffpunkts Wissenschaftskommunikation: Im Gespräch mit mehr als 100 Wissenschaftskommunikatorinnen und -kommunikatoren diskutierte BMBF-Referatsleiterin Cordula Kleidt über die Ergebnisse der #FactoryWisskomm. Kommentierungen durch die Wissenschaftsjournalistin Marlene Weiß, Ralf Röchert aus der Kommunikation des Alfred-Wegener-Instituts, Henning Krause (Social Media Manager der Helmholtz-Gemeinschaft) und der Virologin Ulrike Protzer (TU München) konkretisierten die Ideen aber auch die komplexen Fragen, mit denen sich die #FactoryWisskomm auseinandergesetzt hat.