Digitalisierung menschenzentriert einsetzen
Digitalisierung und Künstliche Intelligenz (KI) wirken als Treiber wirtschaftlicher und zivilgesellschaftlicher Transformation. Sie machen neue, vernetzte Wertschöpfungsmodelle möglich und unterstützen den Aufbau einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft. Als Keimzelle der Marke „Industrie 4.0“ beschäftigt sich acatech seit Jahren mit den Auswirkungen der vierten industriellen Revolution auf die Arbeits- und Lebenswelt, in der durch Datenauswertung und -nutzung alle Akteure und Faktoren miteinander vernetzt werden – Menschen und Maschinen, Mobilität, Logistik und Produktion. Grundlage dafür sind die in der Hightech-Strategie 2025 und der Zukunftsstrategie der Bundesregierung identifizierten Handlungs- und Themenfelder sowie weitere Programme wie der European Agenda for Research and Innovation, Horizon 2020/Horizon Europe.
Plattform Lernende Systeme – Künstliche Intelligenz für Mensch und Gesellschaft gestalten
Funktionsweise und Anwendungsgebiete von Künstlicher Intelligenz im Sinne von Mensch und Gesellschaft zu gestalten: Daran arbeiten 200 Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft in der Plattform Lernende Systeme. Sieben interdisziplinäre und branchenübergreifende Arbeitsgruppen machen auf der Plattform Anwendungsfelder und alle Faktoren der Lernenden Systeme sichtbar – technologische, juristische, ethische, sicherheitsbezogene und auch soziale. Ziel ist es, im Dialog mit Wissenschaft, Wirtschaft, Gesellschaft und Politik den Nutzen von Lernenden Systemen herauszuarbeiten und zugänglich zu machen.
Forschungsbeirat Industrie 4.0
Der Forschungsbeirat Industrie 4.0 begleitet als strategisches und unabhängiges Gremium die Plattform Industrie 4.0. Er bewertet Entwicklungen der Industrie 4.0, setzt neue Impulse, definiert Forschungs- und Entwicklungsbedarfe sowie Handlungsoptionen. Zum Forschungsbeirat zählen aktuell 31 Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft und Industrie, die ihre interdisziplinäre Expertise einbringen, um das deutsche Innovationssystem und die Wertschöpfung zu stärken. Das Projekt ReCoRD macht dabei die Verwirklichung der übergreifenden strategischen Ziele Nachhaltigkeit, Resilienz, Interoperabilität und technologische Souveränität durch Industrie 4.0 zum Schwerpunkt.
AdWise – ganzheitliches Engineering für die Aufgaben von morgen
Digitalisierung und Künstliche Intelligenz (KI) bestimmen zunehmend die technischen Systeme und machen Produkte, Dienstleistungen und Produktionssysteme multidimensionaler und vernetzter. Um dem gerecht zu werden, braucht es eine wissenschaftlich fundierte Strategie, die den Aufbau einer neuen Engineering-Kompetenz in Deutschland vorantreibt und alle relevanten Fachdisziplinen einbezieht. AdWise verfolgt das Ziel, Akteure aus dem Maschinen- und Anlagenbau, aus Luft- und Raumfahrt, Automobil- und Elektroindustrie und Medizintechnik miteinander zu vernetzen und Advanced System Engineering (ASE) als Entwicklungssystematik im Innovationssystem zu verankern.
RISC-V – offener Standard für Mikroprozessoren baut strategische Souveränität aus
Die Chipkrise 2020 hat gezeigt: Einseitige Abhängigkeiten kritischer Technologien können den Wirtschafts- und Innovationsstandort Deutschland stark einschränken. Um das künftig zu vermeiden, bietet der offene Standard RISC-V neue Möglichkeiten im Bereich Chipentwicklung: Er ist zugänglich und bietet damit eine Basis insbesondere für innovative Forschungsprojekte. Damit hat er das Potenzial, mehr Wettbewerb und unabhängige Technologieentwicklung zu fördern und somit das gesamten Halbleiterökosystem bis hin zur Chipherstellung unabhängiger zu gestalten.
acatech Präsident Jan Wörner dazu: „Strategische Souveränität erfordert auch den Abbau kritischer Abhängigkeiten durch Zugang zu mehreren Alternativen – und gerade im Chip-Sektor haben wir gespürt, wie wichtig das ist. Darüber hinaus bietet der offene Standard RISC-V neue Möglichkeiten für die Forschung und kann zum Nährboden eines Innovations-Ökosystems werden, in dem Entwicklungen schneller zu wettbewerbsfähigen Innovationen heranreifen können.“
„Durch die offene Befehlssatz-Architektur bietet RISC-V neue Möglichkeiten spezialisierte, leistungsfähige Mikroprozessoren zu entwickeln. RISC-V bietet dank des offenen Standards zudem neue Optionen für die Forschung und Ausbildung und ermöglicht neue Impulse für die Produktentwicklung“, so RISC-V-Projektleiter Christoph Kutter, Fraunhofer-Institut für Mikrosysteme und Festkörper-Technologien EMFT.