Gaia-X Hub Deutschland– Zentrale Anlaufstelle für Interessierte am Gaia-X Ökosystem in Deutschland
Projektentwicklung
Das Projekt Gaia-X entstand im Jahr 2019 auf gemeinsame Initiative von Deutschland und Frankreich mit dem Ziel einer sicheren, vernetzten und vertrauenswürdigen Dateninfrastruktur auf Basis europäischer Werte. Damals zeichnete sich bereits die große Bedeutung von Daten, Cloud-Computing und Künstlicher Intelligenz für Unternehmen jeglicher Branchen ab. Außerdem zeigte sich innerhalb der EU, dass es dringend einer Diskussion über die Rahmenbedingungen für die Datenverarbeitung durch Cloud-Anbieter bedarf, die bislang vornehmlich von den außereuropäischen Markführern selbst definiert werden. Die damit einhergehende Einschränkung an digitaler Souveränität stellt eine Gefahr für die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit, die Durchsetzung grundlegender Rechte und die politische Gestaltungsfähigkeit Europas dar.
Hintergrund und Ziele
Mit Gaia-X wird ein Ökosystem aus vernetzten Datenräumen entstehen, in dem Daten durch feste Standards und offene Schnittstellen miteinander verknüpft, sicher geteilt und einfach zwischen verschiedenen Infrastruktur-Anbietern portiert werden können. Dadurch wird es künftig möglich, diverse Anbieter zu kombinieren, Dienste an branchenspezifische Herausforderungen anzupassen und Daten unter Einhaltung der europäischen Datenschutzgrundverordnung zu verarbeiten.
Das Gaia-X Ökosystem
Die Organisation im Projekt spiegelt die politische Struktur Europas wider. Neben der Gaia-X Association in Brüssel als zentrale Stelle für die Entwicklung von Gaia-X fungieren mittlerweile 17 Gaia-X Hubs als die nationalen Anlaufstellen für Unternehmen und Interessierte, die mehr über das Projekt erfahren oder daran mitwirken wollen. Neben der Verbreitung von Informationen und Vernetzung geht es insbesondere darum, länder- und branchenspezifische Anforderungen an eine Dateninfrastruktur zu berücksichtigen.
Seit seiner Gründung im Jahr 2020 als erster Gaia-X Hub ist der deutsche Gaia-X Hub unter der Leitung von Peter Kraemer bei acatech verortet. Die Mitglieder vertreten die Anwenderperspektive von Gaia-X und sind derzeit in dreizehn branchenspezifischen Arbeitsgruppen, den Domänen, organisiert. Sie sammeln, analysieren und bewerten Use Cases, Projekte und Fördervorhaben, um die Anforderungen an Gaia-X in den diversen Bereichen von Landwirtschaft bis hin zu Smart Living zu schärfen.
Der Gaia-X Förderwettbewerb
Anfang des Jahres 2022 setzte die Umsetzungsphase von Gaia-X zeitgleich mit der Inbetriebnahme erster Dienste und Datenräume (z.B. Mobility Data Space) ein. Ermöglicht wurde dies insbesondere durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz und dessen Förderwettbewerb ,,Innovative und praxisnahe Anwendungen und Datenräume im digitalen Ökosystem Gaia-X“.
Die elf ausgewählten Vorhaben müssen zu marktwirksamen Innovationen beitragen und ein hohes Marktpotential aufweisen. In der maximal dreijährigen Laufzeit werden sie von acatech in der wissenschaftlichen Begleitung, bei der Vernetzung und im Ergebnistransfer unterstützt. Die Aufgaben umfassen vor allem die Identifikation von Synergien und gemeinsamen Herausforderungen, um die Umsetzung von Gaia-X möglichst schnell zu gewährleisten und damit die digitale Souveränität in Europa zu stärken.
Weiterführende Links
Website vom Gaia-X Hub Germany
Gaia-X Hub Germany auf LinkedIn und Twitter
Gaia-X European Association for Data and Cloud AISBL
Informationen zu Gaia-X (Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz)