#acaLAB: die Zukunft des Lernens
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Stuttgart, 18. Januar 2019
Menschliche und Künstliche Intelligenz verschmelzen zunehmend zu einer Form erweiterter Intelligenz: Neue Technologien reichern unsere Motorik, Wahrnehmung, Emotion und Kognition an. Auch Gehirn-Computer-Schnittstellen könnten bald alltagstauglich werden. Nachwuchskräfte aus Wissenschaft und Politik diskutierten am 18. Januar 2019 in Stuttgart, was diese Entwicklungen des Human Upgradings für die Zukunft des Lernens – für jeden einzelnen von uns, aber auch für unser Bildungssystem bedeuten.
Eindrücke und Statements aus dem acaLAB
Wir stellen uns das Jahr 2030 vor: Marie Meier trägt seit zwei Jahren einen Neurochip am Hinterkopf. Ihr persönliches Lernvorlaufsmonitoring zeigt, dass Maries Lernproduktivität seither um 30 Prozent gestiegen ist. Aber sie lernt nicht nur schneller und konzentrierter. Die Neurostimulation wirkt sich auch spürbar auf ihr Erinnerungsvermögen und ihre Problemlösefähigkeit aus. Mathematik und Physik sind für sie keine Problemfächer mehr. Maries Schule wirbt mit dem Slogan: „Wir investieren in die Köpfe der Zukunft“. Die Kosten für die Ausstattung der Schülerinnen und Schüler mit neuen Lerntechnologien teilen sich die Eltern und eine private Initiative. Marie nimmt außerdem als Probandin an einer Studie zu Inter-brain-nets teil. Das Ziel: Die Verknüpfung ihres Gehirns mit den Gehirnen ihrer Mitschülerinnen und Mitschüler und mit dem Internet. Wir fragen heute in Stuttgart: Ist das Science Fiction oder die Zukunft des Lernens?
Stuttgart, 18. Januar, 11.00 Uhr
acatech Präsident Dieter Spath eröffnet die Veranstaltung:
„Gehirn-Computer-Schnittstellen könnten bald alltagstauglich werden. Medizinerinnen und Mediziner machen sich bereits erfolgreich die Methode des Neurofeedbacks zunutze. Damit lässt sich beispielsweise Epilepsie therapieren. Elon Musk will mit seinem Unternehmen Neuralink invasive Neuroprothesen für die Steigerung der menschlichen Leistungsfähigkeit entwickeln. Ein guter Zeitpunkt für uns, um zu fragen, wie diese Entwicklungen des Human Enhancements die Zukunft des Lernens beeinflussen werden. Für jeden Einzelnen von uns, aber auch im Hinblick auf das gesamte Bildungssystem. Gemeinsam mit jungen Talenten aus Wissenschaft und Wirtschaft wagen wir heute im #acaLAB einen Blick in die Zukunft. Ich freue mich auf einen interessanten Austausch.“
Stuttgart, 18. Januar, 11.45 Uhr
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In seiner Keynote führt uns Marco Wehr (Physiker, Philosoph und Künstler) in die Möglichkeiten der Gehirn-Computer Schnittstellen ein. Er spricht über Visionen – nennt aber auch Ansätze, die bereits heute erprobt werden. So etwa bei der Nervenkrankheit Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) an der auch der verstorbene Astrophysiker Stephen Hawking litt. Im Laufe ihrer Erkrankung verlieren ALS-Patientinnen und Patienten die Fähigkeit ihre Muskeln zu kontrollieren. Bei hellwachem Geist können die Erkrankten in einem weit fortgeschrittenen Stadium so weder sehen noch sprechen oder sich bewegen. Der Österreicher Niels Birbaumer hat eine Möglichkeit gefunden, mit den sogenannten Locked-In Patientinnen und Patienten zu kommunizieren. Dazu nutzt er eine Haube, mit der er die Gehirnströme messen kann. Mit Hilfe von selbstlernenden Algorithmen leitet er daraus „Ja“ und „Nein“ ab. Wie Marco Wehr erzählt, haben Angehörige und Forscherinnen und Forscher so erfahren, dass viele Locked-In Patienten sich gut und gut versorgt fühlen.
Laut Marco Wehr gibt es Forscherinnen und Forscher, die davon ausgehen, dass Menschen irgendwann Gefühle teilen können ohne darüber zu sprechen. Er selbst sieht das zwar kritisch, hat jedoch zu allen Möglichkeiten und Visionen ein klares Credo: Wir müssen heute über mögliche Konsequenzen der Technologien sprechen, um sie bewusst zu gestalten.Vielen Dank an Marco Wehr für diesen spannenden Input.
Stuttgart, 18. Januar, 12.35 Uhr
Neurolab Fraunhofer IAO
Mathias Vukelic (IAT, Universität Stuttgart/Fraunhofer IAO) wirft mit uns einen Blick ins Interaction-Lab.
Stuttgart, 18. Januar 2018, 17.00 Uhr
Renata Suter (KIRON) schildert ihren Eindruck zum #acaLAB. Vielen Dank für das Feedback!
Stuttgart, 18. Januar 2018, 17.27 Uhr
Stuttgart, 18. Januar 2018, 18.15 Uhr
Janna Pahnke (Stiftung Haus der kleinen Forscher) zur Zukunft des Lernens
Stuttgart, 18. Januar 2018, 19.21 Uhr
Meik Ramey (HU Berlin, gamelab.Berlin) zur Zukunft des Lernens
Laura White (Oxford University) über die wichigsten Botschaften, die sie aus dem acaLAB mitnimmt
Urs Arnold (Jacobs Foundation) über gute Politik- und Gesellschaftsberatung