Arbeit mit Zukunft – Schlüsselfaktoren für die digitale Transformation

München, 20. November 2019
Welche Fähigkeiten benötigt man, um sich in der Arbeitswelt von morgen zurechtzufinden? Und wie können Jugendliche bereits heute auf zukünftige Veränderungen vorbereitet werden? Diese Fragen diskutierten Expertinnen und Experten auf Einladung der IHK für München und Oberbayern auf der Veranstaltung „Future Skills und Future Jobs“ am 18. November in München. Luise Ortloff von der acatech Geschäftsstelle gab dabei Einblicke in die Perspektive des HR-Kreises von acatech.
Im Zeitalter der digitalen Transformation verändern sich Arbeits- und Organisationsprozesse in Unternehmen grundlegend. Diese Veränderungen bringen neue Anforderungen, aber auch Gestaltungsoptionen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit sich. Neben einer flexibilitäts- und kreativitätsfördernden Arbeitsorganisation seien Qualifizierung und Lebenslanges Lernen Schlüsselfaktoren für ein Mehr an guter Arbeit, erklärte Luise Ortloff von der acatech Geschäftsstelle in ihrem Vortrag. Durch das frühzeitige Adressieren neuer Bedarfe und die Befähigung zum kontinuierlichen Wissens- und Kompetenzerwerb werde die Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gesichert.
Luise Ortloff bezog sich dabei auf Ergebnisse des HR-Kreises, für den acatech Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Wissenschaft zu einem Strategiedialog zur Gestaltung der digitalen Transformation zusammenbringt. Den Expertinnen und Experten des HR-Kreises zufolge werden drei zentrale Trends das Lebenslange Lernen in Zukunft prägen:
- Lernen ist zeit- und ortsunabhängig, mobil und „Just in Time“ möglich.
- Durch die zunehmende Orientierung an „Wir-Qualitäten“ wird Lernen verstärkt Ausdruck von Kooperation, „Co-Creation“ und „Co-Working“.
- Netzwerke ersetzen beziehungsweise ergänzen Institutionen als bevorzugte Lernumgebungen.
Diese Trends sind vor allem Ausdruck einer noch konsequenteren Ausrichtung des Lernens an den individuellen Bedürfnissen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie den neuen Anforderungen, die die digitale Transformation an Beschäftigte und Unternehmen stellt.
Auf diese Anforderungen müssten junge Menschen bereits in der Schule vorbereitet werden, das stellten die Referentinnen der Veranstaltung „Future Skills und Future Jobs“ nochmal heraus und forderten einen nachhaltigen Bewusstseinswandel bei allen Akteuren des Schulsystems. Dabei wurde auch deutlich, dass die Lehrkraft zwar weiterhin der zentrale Ankerpunkt im Unterricht bleiben, ihre Rolle sich aber ändern wird: vom Wissensvermittler zum Lernbegleiter und Coach.
Ob Schule sich disruptiv oder evolutionär verändern muss, dazu gab es viele Meinungen – entscheidend sei, dass junge Menschen darauf vorbereitet werden, in ihrem Berufsleben zunehmend mit Veränderungen und neuen Herausforderungen umgehen und lebenslang lernen zu können.