Auf dem Weg zur Nutzung europäischer Mobilitätsdaten
München, 12. November 2023
Um den Verkehr effizienter, sicherer und nachhaltiger zu gestalten, ist es entscheidend, den Zugang und Austausch von Daten in Europa zu erleichtern. Ein bedeutender Meilenstein in diese Richtung ist das EU-Projekt deployEMDS, welches die Grundlage für die Etablierung des Europäischen Mobilitätsdatenraums legt. acatech leitet und koordiniert das Projekt. Der offizielle Auftakt fand am 7. November im Rahmen des Tomorrow.Mobility World Congress in Barcelona, Spanien statt.
Mit der europäischen Datenstrategie hat die Europäische Union 2020 den Grundstein für die Förderung der Datenökonomie und Stärkung der innovationsfördernden Potenziale von höherer Daten- und Informationsverfügbarkeit gelegt. Ein zentrales Element dieser Datenstrategie ist die Schaffung von Datenräumen, die den sicheren und kontrollierten Austausch von und den Zugang zu Daten ermöglichen sollen. Einer der geplanten neun Datenräume ist der europaweite Mobilitätsdatenraum.
Dieser gemeinsame Datenraum spielt eine bedeutende Rolle in der Europäischen Strategie für nachhaltige und intelligente Mobilität und zielt darauf ab, Innovationen zu fördern, etwa die interoperable Bereitstellung intelligenter und nachhaltiger Verkehrssysteme. Im Hinblick auf Effizienz, Sicherheit, Nachhaltigkeit und Resilienz des Verkehrs soll Datenzugang und Austausch von Daten deutlich erleichtert werden. Die EU-Kommission geht davon aus, dass durch die Verfügbarkeit hochwertiger Datensätze und aufgrund der einfacheren gemeinsamen Datennutzung innerhalb eines Ökosystems unterschiedlicher Akteure (Unternehmen, Behörden, Zivilgesellschaft und Einzelpersonen) zahlreiche innovative Dienstleistungen entstehen.
Kernziele des Projekts
Basierend auf den Analysen des vorhergehenden Projekts PrepDSpace4Mobility hat deployEMDS das Hauptziel, einen operativen Datenraum und gemeinsame Governance-Mechanismen umzusetzen. Teil dessen sind Implementierungsprojekte in neun Städten und Regionen, darunter Barcelona (ES), Budapest (HU), Île-de-France (FR), Mailand (IT), Lissabon (PT), Flandern (BE), Sofia (BG), Stockholm (SE) und Tampere (FI). Dort werden die Entwicklungen innovativer Dienste und Anwendungen erprobt und städtische Planungsprozesse verbessert.
Die Veranstaltung in Barcelona ist der Auftakt der gemeinsamen Arbeit des Projekt-Konsortiums: „Wir freuen uns, dass wir nun das Konzept des Datenraums in der Praxis mit so vielen wichtigen Städten und Regionen in ganz Europa demonstrieren können. Dies wird eine wichtige Grundlage sein, um die Vorteile eines derzeit sehr abstrakten Themas zu verstehen sowie lokale Stakeholder dabei zu unterstützen, städtische Datennutzung und Governance weiterzudenken“, sagt Lucie Kirstein, Projektkoordinatorin bei acatech.