Bundeskanzlerin Angela Merkel nimmt Bericht des Arbeitskreises Industrie 4.0 entgegen
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Hannover, 8. April 2013
Das Zukunftsprojekt Industrie 4.0 ist auf dem Weg: Der Arbeitskreis Industrie 4.0 hat am 8. April 2013 auf der HannoverMesse konkrete Umsetzungsempfehlungen an Bundeskanzlerin Angela Merkel übergeben. Ab dem 9. April 2013 orchestriert die von den Verbänden BITKOM, VDMA und ZVEI getragene Plattform Industrie 4.0 den Aufbau eines deutschen Leitmarkts und einer Leitanbieterschaft modernster Produktionstechnologien. Der durch die Forschungsunion Wirtschaft – Wissenschaft des BMBF initiierte Arbeitskreis beleuchtet in seinem Abschlussbericht die Voraussetzungen für den erfolgreichen Aufbruch ins vierte industrielle Zeitalter.
Mit seinem Bericht präsentiert der Arbeitskreis Industrie 4.0 die erste umfassende Bestandsaufnahme über die technologischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Auswirkungen der vierten industriellen Revolution. Konkrete Anwendungsbeispiele veranschaulichen neue Geschäftsmodelle und Wertschöpfungsnetzwerke, die das Zusammenwachsen von Produktion und IT ermöglicht. Strategische Empfehlungen weisen den Weg zum Leitmarkt und Leitanbieter modernster Produktionstechnologien.
Bundesministerin für Bildung und Forschung Johanna Wanka: „Die Wirtschaft steht an der Schwelle zu einer vierten industriellen Revolution. Mit dem Zukunftsprojekt Industrie 4.0 haben wir die Chance, diesen Prozess erfolgreich mit zu gestalten und damit das hohe deutsche Wohlstandsniveau auch langfristig zu sichern. Forschung kann dazu beitragen, Produktionsprozesse neu zu organisieren und Strukturen zu verbessern. Aber genauso wichtig ist es, dass diese Ergebnisse auch schnell in den Alltag der Unternehmen einziehen.“
Mit Industrie 4.0 ist es der Forschungsunion des BMBF gelungen, ein für die Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Produktionsstandortes essentielles Zukunftsthema auf breiter Basis zu verankern. Die Bundesregierung fördert den Aufbruch in das neue industrielle Zeitalter in Technologieprogrammen des BMBF und des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie.
„Industrie 4.0 betrifft die Zukunft unserer Arbeit. Wir können ein Leitanbieter intelligenter Produktionssysteme ‚Made in Germany‘ werden und als Leitmarkt Industrie 4.0 Wertschöpfung und Arbeitsplätze schaffen. Industrie 4.0 erfordert Kooperation und neue Partnerschaften. Es ist ermutigend, dass wir nun eine gemeinsame Strategie und mit der Plattform Industrie 4.0 eine feste Anlaufstelle haben“, sagte Henning Kagermann, Co-Vorsitzender des Arbeitskreises Industrie 4.0 und Präsident der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften.
Nachdem der Arbeitskreis bereits im Oktober 2012 erste Empfehlungen vor allem zu Forschungsfragen vorgelegt hatte, fokussiert der Abschlussbericht auf die Umsetzung und das Erreichen von Leitmarkt und Leitanbieterschaft mittels einer dualen Strategie. In den acht durch den Arbeitskreis identifizierten Handlungsfeldern (u.a. Standardisierung und Referenzarchitektur, Infrastrukturen, Sicherheit, Aus-und Weiterbildung, Arbeitsorganisation und Rechtsrahmen) kann Deutschland auf Stärken im Maschinen-und Anlagenbau, IT, Eingebetteten Systemen und der Automatisierungstechnik aufbauen. Die Chancen stehen gut, dass Deutschland seine starke Stellung als Industrieausrüster der Welt halten und ausbauen kann – die Mitglieder des Arbeitskreises mahnen jedoch Eile und konstruktive Geschlossenheit an. Industrie 4.0 erfordert enorme Anstrengungen sowohl in Forschung und Entwicklung als auch bei industriellen und industriepolitischen Entscheidungen.
Eine zentrale Voraussetzung dafür ist, dass sowohl Branchen als auch die Belegschaften Industrie 4.0 kooperativ gestalten. Deshalb steht allen Akteuren ab 9. April 2013 die von den Verbänden BITKOM, VDMA und ZVEI getragene Plattform Industrie 4.0 zur Seite. Die Plattform ist zentrale Ansprechpartnerin für Unternehmen, Arbeitnehmervertreter, Politik und Wissenschaft. Mit ihrer Einrichtung wurde eine wichtige Empfehlung des Arbeitskreises bereits umgesetzt.
Industrie 4.0 ist ein Zukunftsprojekt der Bundesregierung und wurde im Januar 2011 von der Promotorengruppe Kommunikation der Forschungsunion Wirtschaft – Wissenschaft initiiert. Nach der Konstituierung des Arbeitskreises im Januar 2012 und ersten Umsetzungsempfehlungen im Oktober 2012 schließt der von Henning Kagermann und Siegfried Dais (Robert Bosch GmbH) geleitete Arbeitskreis zur Hannover Messe seine Arbeit ab. Koordiniert von acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften hat der Arbeitskreis Voraussetzungen für einen sozialpartnerschaftlichen und systemischen Ansatz auf dem Weg in die Industrie 4.0 geschaffen. Im Arbeitskreis haben Unternehmen und Verbände verschiedener Branchen, Wissenschaftler unterschiedlicher Fachrichtungen und Gewerkschaften zusammengearbeitet.
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