Zukunftspreis des Bundespräsidenten geht an Siemens Healthineers
Berlin, 22. November 2023
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat heute Abend in Berlin die Forscher Stephan Biber und David M. Grodzki von Siemens Healthineers sowie Michael Uder vom Uniklinikum Erlangen mit dem 27. Deutschen Zukunftspreis ausgezeichnet, dem Preis des Bundespräsidenten für Technik und Innovation. Biber, Grodzki und Uder haben eine bedeutende Innovation im Bereich der Magnetresonanztomographie (MRT) entwickelt.
Die Preisträger haben eine neuartige Plattform für MRT geschaffen. Sie liefert hochauflösende Aufnahmen für medizinische Diagnosen bereits bei einem vergleichsweise schwachen Magnetfeld. Das ermöglicht ein kompakteres Design sowie einen deutlich kostengünstigeren Einsatz in Kliniken und Arztpraxen. Der Kern der Innovation besteht unter anderem aus einer stark reduzierten Magnetfeldstärke, KI-basierten Algorithmen zur Auswertung der erstellten Bilder und einem Kühlsystem, das mit wenig flüssigem Helium als Kühlmittel auskommt. Dadurch ebnet die Entwicklung den Weg für eine weltweit breitere und kostengünstigere medizinische Nutzung der MRT-Technologie.
Die Deutsche Akademie der Technikwissenschaften – acatech gratuliert den Gewinnern recht herzlich!
Wir gratulieren unserem Senatsunternehmen Siemens Healthineers zu dieser bedeutenden Auszeichnung und freuen uns über diese Anerkennung der herausragenden Forschungs- und Entwicklungsleistung des Teams. Der Preis unterstreicht erneut die Bedeutung von Innovationen als Schlüssel für die Zukunftssicherung unseres Landes.“
acatech Präsident Thomas Weber
Die Kernspintomographie gibt es seit gut 40 Jahren in der Klinik und seitdem war es der Trend, dass man technisch mehr, mehr und mehr wollte. Wir haben dann gemerkt, dass wir damit der Hälfte der Erdbevölkerung diese medizinische Versorgung allein aus technischen Gründen nicht zukommen lassen können und auch in westlichen Ländern nicht alle Patienten damit erreichen. Diesen Trend wollten wir stoppen. So sind wir darauf gekommen – erstmalig in der Geschichte der MRT – bewusst ein System zu bauen, was schwächer spezifiziert ist, schwächer als die Geräte, die es davor gab. Damit sind wir diesem Trend entgegengetreten.“
Preisträger David M. Grodzki
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier würdigt mit dem Deutschen Zukunftspreis Wissenschaftlerinnen, Wissenschaftler, Ingenieurinnen und Ingenieure, die mit exzellenter Grundlagen- und Spitzenforschung Lösungen für drängende gesellschaftliche Herausforderungen entwickeln, die das Potenzial haben, wirtschaftlich erfolgreich zu sein und neue Wachstumsfelder zu erschließen. Der Preis ist mit 250.000 Euro dotiert.
Ebenfalls für den Deutschen Zukunftspreis 2023 nominiert waren: Antje Bulmann, Viktor Fetter und Tobias Horn von Airbus Operations in Hamburg mit ihrem Projekt „Dem Klimawandel entgegenwirken – CO2 aus der Atmosphäre herausfiltern und vielfältig nutzbar machen“. Des Weiteren waren Jens te Kaat, Bernd-Henning Feller und Dan-Adrian Moldovan von Kueppers Solutions aus Dortmund mit ihrer Arbeit am Projekt „Resilienz für die Gasversorgung – 3-D-Reku-Brenner senkt Erdgasverbrauch und eröffnet die Zukunft mit Wasserstoff für die Industrie“ nominiert.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ehrte sie mit einer Urkunde und die Jury nahm sie in den „Kreis der Besten“ des Deutschen Zukunftspreises auf.