Dynamik der digitalen Transformation macht Vorausschau und Technologieplanung immer wichtiger
München, 26. November 2019
Zusammen mit dem Fraunhofer-Verbund Innovationsforschung und dem Heinz Nixdorf Institut der Universität Paderborn richtete acatech am 21./22. November das 15. Symposium für Vorausschau und Technologieplanung in Berlin aus. Wie schon bei den vorigen Veranstaltungen ging es um die Frage, wie die Erfolgspotenziale von Technologien frühzeitig erkannt und rechtzeitig erschlossen werden können – eine zentrale Frage für den Wirtschaftsstandort Deutschland.
Innovationen sind eine entscheidende Voraussetzung, um den Wohlstand in Deutschland zu mehren, machte acatech Vizepräsident Jürgen Gausemeier in seiner einführenden Rede klar. Die Wissenschaft stelle Methoden und Werkzeuge bereit, um innovative Ideen zu entwickeln – sie brauche jedoch die Wirtschaft, um diese Ideen auch umzusetzen. Es gehe um das richtige Zusammenspiel dieser beiden Bereiche, so Jürgen Gausemeier, der damit auch auf das 2-Säulen-Modell der Akademie Bezug nahm.
Wie das Zusammenspiel zwischen Wissenschaft und Wirtschaft besser funktionieren und Unternehmen die Potenziale technologischer Ideen frühzeitig erkennen und marktfähig machen können, dazu traten die Gäste des 15. Symposiums für Vorausschau und Technologieplanung anschließend in einen intensiven Dialog. Einig war man sich darin, dass es für Unternehmen bei ihrer strategischen Ausrichtung nicht ausreicht, die eigenen Kunden zu befragen – schließlich können die wenigsten von ihnen sagen, welche Probleme ihnen morgen begegnen.
Stattdessen müssten Unternehmen angesichts immer kürzer werdender Innovationszyklen die Methoden und Werkzeuge für eine zukunftsorientierte Unternehmensgestaltung stärker nutzen. So könne beispielsweise eine Methode wie das „Collaborative Open Foresight“, bei der Lead User, Communities und Partner aus verwandten Wirtschaftsbereichen sowie der Wissenschaft systematisch in die Innovationsprozesse einbezogen werden, dazu beitragen, relevante Veränderungen in der Umwelt früher zu erkennen. Ein Werkzeug wie die „Virtual Reality“ könne diese bevorstehenden Veränderungen darüber hinaus entsprechend anschaulicher und damit in ihren Auswirkungen verständlicher machen.
Dazu wurde auf dem Symposium deutlich: Bei der strategischen Ausrichtung sollten Unternehmen zunehmend gesellschaftliche Entwicklungen im Blick behalten. In der Verschiebung der öffentlichen Meinung, die aktuell am Erstarken der Fridays for Future-Bewegung abzulesen ist, liegen große Chancen, aber auch Herausforderungen für Vorausschau und Technologieplanung.
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