Vertrauen in die Marktwirtschaft zurückgewinnen – Für ein tragfähiges Narrativ werben und Diskursverantwortung wahrnehmen
Die Marktwirtschaft hat ein Imageproblem. Viele Menschen scheinen einen Widerspruch zu empfinden zwischen ihren moralischen Vorstellungen von Freiheit, Würde, Solidarität und Gerechtigkeit einerseits und den ökonomisch-technischen Erfordernissen der Marktwirtschaft andererseits. Solche Widersprüche gefährden langfristig das Vertrauen in unsere Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung – und damit auch die Innovations- und Zukunftsfähigkeit Deutschlands.
Die Eliten in Wirtschaft, Wissenschaft und Politik sollten im öffentlichen Diskurs einen offensiveren, kompetenteren und theoretisch belastbaren Beitrag für ein tragfähiges Narrativ leisten, um Vertrauen zurückzugewinnen. Die Autoren dieser acatech DISKUSSION schlagen Leitgedanken für ein solches Narrativ vor, das die normativen Grundlagen unserer Kultur stärker mit den Grundlagen der Marktwirtschaft versöhnt. Im Kern argumentieren sie: Die Marktwirtschaft ist das beste bekannte Wirtschaftssystem zur Verwirklichung der Freiheit jedes Einzelnen und der Solidarität aller Menschen innerhalb einer modernen Gesellschaft. Sie ist deshalb anderen bekannten Systemen nicht nur ökonomisch überlegen, sondern auch moralisch. Diese Perspektive dient gleichzeitig als wichtiger Referenzpunkt für den Umgang mit Fehlentwicklungen real existierender Marktwirtschaften und für einen glaubwürdigen sowie verantwortungsbewussten Beitrag zum gesellschaftlichen Diskurs.