Mobilität 2020
Beschreibung
acatech ist es gelungen, die Verkehrsinfrastruktursituation in einem Gemeinschaftsprojekt von Verkehrswissenschaftlern, der Automobilwirtschaft und der Deutschen Bahn AG für den Bereich der Straße und Schiene zu untersuchen. Dazu wurden Szenarien zur Verkehrsentwicklung auf diesen Verkehrsträgern bis zum Jahr 2020 erstellt. Das Ergebnis: Der Verkehr wächst – aber er wächst nicht überall gleichmäßig.
Dementsprechend lautet die Kernaussage des Projekts, dass es selbst bei Umsetzung verschiedener Aus- und Neubaumaßnahmen in den nächsten Jahren lokal und regional zu dramatischen Engpässen sowohl im Straßen- als auch im Schienenverkehr kommen wird. Diese Entwicklung betrifft insbesondere die Wachstumsregionen des so genannten C-Bereichs (Hamburg, Ruhrgebiet, Frankfurt Rhein/Main, Mannheim, Stuttgart/Karlsruhe, München) sowie Berlin mit dem Speckgürtel. Andere Regionen, etwa in Mecklenburg-Vorpommern oder Brandenburg, weisen hingegen eine stagnierende oder abnehmende Verkehrsbelastung auf, die mit einem geringen Wirtschaftswachstum und dem Rückgang der Bevölkerung einhergeht.
Aussagekräftiger als die pauschalen Zuwachszahlen – bis zum Jahr 2020 prognostiziert acatech einen Anstieg des Personenverkehrs um 20 Prozent und des Güterverkehrs um 34 Prozent auf der Straße, bzw. von 22,5 Prozent und 55 Prozent bei der Schiene – sind deshalb die gravierenden Unterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern, die in Zukunft eine stärker regionale Akzentuierung des Ausbaus notwendig machen. acatech empfiehlt daher einerseits den gezielten Ausbau der Verkehrsinfrastruktur in den betroffenen Regionen. Um dem steigenden Verkehrsaufkommen gerecht zu werden, müssen auf der anderen Seite verstärkt Verkehrsmanagementsysteme und eine moderne Informationstechnik eingesetzt werden, welche die erforderlichen Maßnahmen sinnvoll ergänzen können. Der Politik wird zudem empfohlen, eine Entscheidung für eine ausreichende Finanzierung der Bundesfernstraßen zu treffen.