Runder Tisch Medizintechnik
Beschreibung
acatech setzt sich ein für eine verbesserte Zusammenarbeit im Gesundheitswesen, damit die Chancen der Medizintechnik zum Aufbau einer optimalen Gesundheitsversorgung und international wettbewerbsfähigen Gesundheitswirtschaft noch besser genutzt werden.
Als Folgeaktivität der acatech Stellungnahme „Innovationskraft der Gesundheitstechnologien“ und des Expertengesprächs „Hot Topics der Medizintechnik“ im Jahr 2007 brachte acatech am 20. November 2008 die Spitzenvertreter der Gesundheitswirtschaft am „Runden Tisch Medizintechnik“ zusammen, um über einen schnelleren Zugang neuer Medizintechnik zur Gesundheitsversorgung und über neue Finanzierungswege im Gesundheitswesen zu diskutieren.
Die Veranstaltung „Runder Tisch Medizintechnik“ fand am 20. November 2008 in gemeinsamer Initiative mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) während der Fachmesse MEDICA in Düsseldorf statt. Die Experten diskutierten, wie sich die Zulassung und Erstattung von Medizinprodukten beschleunigen lässt. Der Expertenkreis greift die Empfehlungen „Pilotprojekte“ (vielversprechende Medizintechnik sollte in ausgewählten Exzellenzzentren zeitlich begrenzt erprobt werden) und „Fast-Track-Programme“ (innovative medizintechnische Produkte, die sich in Pilotprojekten bewährt haben, sollten beschleunigt geprüft und zugelassen werden) auf und bezog auch von der Forschungsunion Wirtschaft-Wissenschaft im Rahmen der Hightech-Strategie der Bundesregierung diskutierte Thesen ein.
Mit dem Runden Tisch Medizintechnik ist eine dringend notwendige Diskussion über den Erhalt und die Förderung der Wettbewerbsfähigkeit der Medizintechnik in Deutschland angestoßen worden. Damit ist ein erster Schritt getan. Zur Erarbeitung eines gemeinschaftlichen Lösungsansatzes von Politik, Fachverbänden, Wirtschaft und Wissenschaft zur Förderung der Medizintechnik in Deutschland werden weitere Schritte folgen müssen.
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) greift mit den „Werkstattgesprächen“ nun die acatech Initiative auf – unter Einbeziehung der Akademie. Dies ist sehr positiv zu bewerten, da die angestoßene Debatte anhand der Analyse konkreter Beispiele fortgeführt und die angedachten Lösungsvorschläge an Einzelfällen überprüft und konkretisiert werden.
Hervorzuheben ist die Bereitschaft aller wichtigen Akteure des Gesundheitswesens, gemeinsam über konkrete Maßnahmen zum Abbau von Innovationshürden zu sprechen. Immerhin handelt es sich bei der Medizintechnikindustrie um eine Branche, die mehr Patente anmeldet als jede andere in Deutschland, mit einem erwirtschafteten Gesamtumsatz von 18 Mrd. Euro und einer Beschäftigtenzahl von annähernd 100.000 Menschen.
Die vorliegende acatech Publikation „Runder Tisch Medizintechnik: Wege zur beschleunigten Zulassung und Erstattung innovativer Medizinprodukte“ fasst die wichtigsten Positionen des Runden Tisches zusammen. Zugleich zeigt sie Wege auf, wie der Zugang neuer Medizintechnik in die Gesundheitsversorgung erleichtert werden kann.
Teilnehmer am Runden Tisch Medizintechnik
- Politik: Bundesministerien für Gesundheit (BMG), Wirtschaft und Technologie (BMWi) sowie Bildung und Forschung (BMBF)
- Branchenverbände: Bundesverband Medizintechnologie (BVMed), Deutscher Industrieverband für optische, medizinische und mechatronische Technologien (Spectaris) und Zentralverbandes Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI)
- Kostenträger: Medizinischer Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen (MDS) und Techniker Krankenkasse (TK)
- Prüf- und Zulassungsinstitutionen: Gemeinsamer Bundesausschuss (G-BA), Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) und Deutsches Institut für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI)
- Medizintechnische Industrie: Aesculap AG (Tuttlingen) und Biotronik GmbH & Co KG (Berlin)
- Wissenschaft: acatech Themennetzwerk Gesundheitstechnologie, VDI/VDE-IT sowie Deutsche Gesellschaft für Biomedizinische Technik im Verband der Elektrotechnik, Elektronik, Informationstechnik (DGBMT im VDE)
„Es wäre kurzsichtig, neue Technologien in der Medizin nur unter dem Kostenaspekt der Einzelmaßnahme zu bewerten. Im Gegenteil: Ein teureres, innovatives Produkt senkt oftmals die Gesamtkosten einer Therapie, weil es beispielsweise die Krankenhaustage reduziert, die Infektionsgefahr mindert oder die Lebensqualität verbessert.“
(Prof. Dr. Thomas Schmitz-Rode)
Mitglieder der Projektgruppe
- Prof. Dr. rer. nat. Olaf Dössel
Karlsruher Institut für Technologie - Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. habil. Helmut Ermert
Ruhr-Universität Bochum - Univ.-Prof. Dr. med. Dipl.-Ing. Thomas Schmitz-Rode
RWTH Aachen
Weiterführende Informationen