Netzengpässe als Herausforderung für das Stromversorgungssystem. Regelungsfelder, Status quo und Handlungsoptionen (Analyse)
Wetterbedingt schwankende Stromeinspeisungen aus erneuerbaren Energien, neue Verbraucher wie Elektroautos und Wärmepumpen sowie der Ausbau des grenzüberschreitenden Stromhandels: Durch die Energiewende ändern sich auch die Anforderungen an die Stromnetze. Es kommt zu Netzengpässen, also Situationen, in denen die Transportkapazitäten der Netze nicht ausreichen, um alle abgeschlossenen Stromhandelsgeschäfte umzusetzen.
Eine Arbeitsgruppe im Akademienprojekt „Energiesysteme der Zukunft“ (ESYS) stellt nun Handlungsoptionen vor, wie das Marktdesign zu einem möglichst effizienten und effektiven Engpassmanagement beitragen kann. Die Wissenschaftler diskutieren sowohl Möglichkeiten, die Entstehung von Netzengpässen zu verhindern, als auch Wege, entstandene Engpässe möglichst kostengünstig zu beheben.
Die Handlungsoptionen werden im Hinblick auf Effektivität, Effizienz, Klimaschutz, EU-Energiebinnenmarkt und Umsetzungsaufwand bewertet. Die Analyse zeigt: Es gibt nicht den einen Ansatz, der allen Kriterien gleichermaßen gerecht wird. Alle Optionen haben Vor- und Nachteile, die je nach Priorisierung der Kriterien unterschiedlich ins Gewicht fallen. Für ein bestmögliches Ergebnis muss daher auch eine Kombination von Handlungsoptionen in Betracht gezogen werden.
Hartmut Weyer/Felix Müsgens (Hrsg.): „Netzengpässe als Herausforderung für das Stromversorgungssystem. Regelungsfelder, Status quo und Handlungsoptionen“ (Analyse), Schriftenreihe „Energiesysteme der Zukunft“ (ESYS), 2020, ISBN: 978-3-9820053-2-4.