7. Zukunftsgespräch der Bundeskanzlerin: Innovationen für „gutes Leben“
Berlin, 27. Juni 2016
Wie kann die Digitalisierung der Arbeitswelt Wachstum, Wohlstand und Lebensqualität in Deutschland steigern? Diese Frage diskutierten am 23. Juni auf Einladung von Bundeskanzlerin Angela Merkel in Meseberg Vertreterinnen und Vertreter von Bundesregierung, Wirtschaft und Gewerkschaften. acatech Mitglied Gert G. Wagner lieferte einen Impulsvortrag zu den Vorstellungen der Menschen über gutes Leben.
Seit 2010 lädt die Bundeskanzlerin die Spitzenvertreter von Arbeitgeberverbänden und Gewerkschaften einmal im Jahr nach Schloss Meseberg ein, dem Gästehaus der Bundesregierung. Neben acht Bundesministerinnen und -ministern nehmen die Präsidenten der Arbeitgeberverbände BDI, BDA, DIHK und ZDH teil. Die Gewerkschaften werden durch die Vorsitzenden von DGB, IG-Metall, ver.di, IG BCE und dbb repräsentiert. Hinzu kommen stets ein Wissenschaftler, diesmal acatech Mitglied Gert Wagner, und ein Praktiker. Zu den Wissenschaftsvertretern der Vorjahre gehörte unter anderem acatech Präsidiumsmitglied Christoph M. Schmidt.
„Wie immer, so geht es auch dieses Mal um Aspekte der zukünftigen Arbeitswelt“, erklärte Bundeskanzlerin Angela Merkel vor Beginn des Gesprächs. „Professor Wagner spricht über die Frage, was die Menschen bewegt, welche Indikatoren ihnen für ihre eigene, persönliche Lebensqualität wichtig sind. Auch daran muss sich die Arbeitswelt ausrichten.“
Gert G. Wagner berichtete als Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des Regierungsprojektes „Gut leben in Deutschland“ von der Erarbeitung eines Berichts der Bundesregierung zur Lebensqualität in Deutschland. Dieser soll im Sommer vom Kabinett beraten und verabschiedet werden. In diesem Bericht wird die Bundesregierung ein neues System von Indikatoren vorlegen, die helfen ein „gutes Leben“ messbar zu machen. So wird sich künftig zeigen, in welchen Bereichen sich die Lebensqualität in Deutschland verbessert oder verschlechtert hat.
Gert G. Wagner betonte in seinem Impulsvortrag, dass die Gesundheit für Bürgerinnen und Bürger an erster Stelle der Lebensqualität steht. Deswegen seien „medizinische und pflegerische Innovationen in einer alternden Gesellschaft wichtig, um alle Generationen am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu lassen.“
Die Deutsche Akademie der Technikwissenschaft widmete sich dem Thema von Innovationen im Gesundheitsbereich im Mai dieses Jahres auf dem Akademietag in Hannover. In der Position „Innovationskraft der Gesundheitstechnologien“ spricht sich die Akademie dafür aus, Zulassungsverfahren weiter zu vereinfachen und stärkere Anreize für die Forschung und Entwicklung zu schaffen. Die Wissenschaftsakademien Deutschlands erarbeiten unter Federführung von acatech derzeit eine gemeinsame Stellungnahme zu medizintechnischen Entwicklungen für individualisierte Medizin.