Die digitale Transformation gestalten: acatech unterzeichnet Charta der digitalen Vernetzung
Berlin, 16. März 2016
Im Namen der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften hat acatech Präsident Henning Kagermann am 14. März in Berlin die Charta der digitalen Vernetzung unterzeichnet. acatech bekennt sich damit dazu, die digitale Vernetzung in den Dienst der Freiheit und des Wohlstands der Gesellschaft zu stellen. Zeitgleich übernahm Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel die Schirmherrschaft der Initiative. Die Charta ist ein freiwilliges Bekenntnis für eine verantwortungsvolle Gestaltung der Digitalisierung und wurde im Zuge des Nationalen IT-Gipfels der Bundesregierung initiiert.
Die Digitalisierung verändert Wirtschaft und Arbeit in Deutschland radikal. Stellen wir uns rechtzeitig darauf ein, können wir Arbeitsplätze schaffen und die Wettbewerbsfähigkeit des Industriestandorts Deutschland stärken. Besonders wichtig sei daher Vertrauen und die gesellschaftliche Akzeptanz für die bevorstehenden Veränderungen, erklärt Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel, der am 14. März auf der CeBIT die Schirmherrschaft der Initiative übernahm.
In zehn Grundsätzen fordert die Charta unter anderem den verantwortungsvollen Umgang mit persönlichen Daten, verstärkte Anstrengungen zu Bildung und Qualifikation sowie allgemein verfügbaren Zugang zu modernen Breitbandnetzen als Grundvoraussetzung für eine diskriminierungsfreie Teilhabe.
Digitale Transformation Deutschlands chancenorientiert voranbringen
Mit der Unterschrift unter die Charta der digitalen Vernetzung bekennt sich die Deutsche Akademie der Technikwissenschaften dazu, die digitale Transformation chancenorientiert mit zu gestalten. „Digitale Ökosysteme prägen den zukünftigen Innovationswettbewerb“, erklärt acatech Präsident Henning Kagermann anlässlich des Beitritts zur Charta. „Kooperation, Kompetenzaufbau und die konsequente Kundenorientierung mit Smart Services werden zu Schlüsselfaktoren unserer Wettbewerbsfähigkeit. Hierfür wollen wir mit dieser Charta einen Beitrag leisten.“
Online-Kurs Industrie 4.0: Empfehlungen für moderne Aus- und Weiterbildung
In Veröffentlichungen zur Industrie 4.0 und zur Smart Service Welt widmete sich acatech in den vergangenen Jahren mehrfach den Chancen für Wachstum, Innovation und Beschäftigung. Die Akademie wies aber auch auf die Herausforderungen der Digitalisierung hin: den Schutz persönlicher Rechte angesichts riesiger Datenmengen, die voranschreitende Automatisierung der industriellen Produktion, die Flexibilisierung von Arbeit und Anstellungsverhältnissen und den dringend notwendigen Ausbau der digitalen Infrastruktur.
In einer Kompetenzentwicklungsstudie untersucht eine Arbeitsgruppe aus Industrie, Wissenschaft und Gewerkschaften daher die Bedarfe deutscher Unternehmen für die Aus- und Weiterbildung in der Industrie 4.0. Am 25. April startet ein innovativer Prototyp für die Aus- und Weiterbildung, entwickelt von acatech und dem Hasso-Plattner-Institut. Der kostenfreie Online-Kurs „Hands-on Industrie 4.0“ soll vor allem kleinen und mittelständischen Unternehmen helfen, sich auf die Herausforderung Industrie 4.0 einzustellen.
Über die Charta der digitalen Vernetzung
Die Charta der digitalen Vernetzung geht aus dem Nationalen IT-Gipfel hervor und wurde von Mitgliedern der Fokusgruppe „Intelligente Vernetzung“ gegründet. Als übergeordnete Initiative verkörpert die Charta eine positive Grundhaltung zu den Themen der digitalen Vernetzung. Sie umfasst zehn Grundsätze zu verschiedenen Aspekten der digitalen Vernetzung, welche die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Potenziale sowie den Umgang mit Daten, Infrastrukturen und Standards thematisiert. Mit der Unterzeichnung der Charta bekennen sich Unternehmen und Institutionen zu diesen Grundsätzen. Initiatoren sind namhafte deutsche und internationale Unternehmen, Verbände und wissenschaftliche Institutionen.
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