20 Jahre Science and Technology in Society forum
Berlin, 23. Oktober 2023
Jan Wörner, acatech Präsident und Michael Dowling, acatech Mitglied und Vorstandsvorsitzer Münchner Kreis nahmen am Science and Technology in Society forum (STS forum) teil. Mit ihren Keynote- und Diskussionsbeiträgen haben sie Wege aufgezeigt, wie Wissenschaft, Technologien und Innovationen zur Lösung der globalen Herausforderungen beitragen können.
Das STS forum gilt als eine internationale Plattform für den Dialog zwischen Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Medien. Das vom ehemaligen japanischen Wirtschafts- und Finanzminister Koji Omi ins Leben gerufene Forum fand vom 1.-3. Oktober 2023 in Japan, Kyoto statt. Am Forum zum 20-jährigen Jubiläum nahmen circa 1500 Persönlichkeiten aus über 80 Ländern, Regionen und Organisationen teil.
Themen rund um Künstliche Intelligenz standen im Mittelpunkt der Diskussionen. Dabei lag der Fokus auf den Chancen und Herausforderungen im Allgemeinen sowie KI im Gesundheits- sowie Bildungswesen im Speziellen. Insgesamt gab es bei der diesjährigen Konferenz 10 Plenarsitzungen, in denen ein reger Meinungsaustausch stattfand.
Darunter waren Plenarsitzungen zu Themen wie „Lights and Shadows of Human’s Activity in Space“ und „AI & Hyper Automation“, in denen Jan Wörner und Michael Dowling aktive Beiträge leisteten. Jan Wörner erklärte in seiner Keynote, dass es eine Vielzahl globaler Herausforderungen gebe, zu deren Lösung der Weltraum beitrage. Er sieht den Weltraum als einen Ort, an dem Wissenschaft betrieben wird. Beispielsweise können Variablen des Klimawandels vom Weltraum aus beobachtet und Lösungen entwickelt werden. Aspekte der Umweltverschmutzung durch die Weltraumforschung, sowohl im Weltraum als auch auf der Erde, dürfen bei allem Enthusiasmus aber nicht vergessen werden. Letztendlich wies Jan Wörner darauf hin, dass es falsch sei, die Weltraumforschung als Suche nach einem alternativen Planeten zur Erde zu betrachten. Wichtiger sei es, die Innovationen im Weltraum zum Wohle des Planeten zu nutzen.
Michael Dowling konstatierte in seiner Session dass Hyperautomation, zukünftig einen noch tiefgreifenderen Einfluss auf Wirtschaft und Gesellschaft haben wird. Er sieht die „Lichter“ der Hyperautomation, wie z.B. das Potenzial für eine schrittweise Veränderung der Prozesseffizienz, verweist aber auf viele offene Fragen. Michael Dowling bekräftigt, dass wir an der Schwelle zu einem Generationswechsel in der Automatisierung stehen. Aus seiner Sicht ist es von entscheidender Bedeutung, die Chancen und Herausforderungen der Hyperautomatisierung abzuwägen. Themen, wie die wirtschaftlichen Auswirkungen der Hyperautomation, Ethik und Governance, die Zusammenarbeit zwischen Menschen und KI, KI-Entscheidungsfindung und mögliche langfristige Auswirkungen der Hyperautomation auf die Gesellschaft müssen untersucht werden.
Präsidentinnen und Präsidenten der Akademien der Technikwissenschaften aus verschiedenen Ländern der Welt, wie bspw. Australien, Frankreich, Indien, Japan, Singapore und Schweden nutzen die Gelegenheit sich am Rande des Forums zu treffen. In angeregten Diskussionen tauschten sie sich zu den vielfältigen Anwendungsgebieten künstlicher Intelligenz aus. Chancen, Herausforderungen aber auch die Akzeptanz der Gesellschaft sowie die Nutzung künstlicher Intelligenz auf die positivste und menschlichste Weise standen im Mittelpunkt der Diskussion.