Wasserstoff-Dialog: 370 Fachleute kommen bei Konferenz zusammen

Berlin, 28. Oktober 2022
Der „Wasserstoff-Dialog“ brachte Anfang Oktober 370 Stakeholderinnen und Stakeholder aus der Wasserstoff-Community in Berlin zusammen, um gemeinsam die Weichen für eine nachhaltige, resiliente und funktionierende Wasserstoff-Wirtschaft zu stellen. Organisiert vom Forschungsnetzwerk Wasserstoff sowie von acatech und DECHEMA, die auch im Projekt Wasserstoff-Kompass zusammenarbeiten, kamen auf der dreitägigen Konferenz Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik, öffentlicher Verwaltung und Zivilgesellschaft zusammen.
Bei goldenem Herbstwetter war an den drei Konferenztagen (10.-12. Oktober) die Freude greifbar, in Präsenz zusammentreffen zu können. Voller Energie wurde über wichtige Fragestellungen zu einer zukünftigen Wasserstoffwirtschaft diskutiert.
Mitveranstalter der Konferenz war das Forschungsnetzwerk Wasserstoff, das im ersten Teil der Konferenz sein erstes physisches Netzwerktreffen veranstaltete. Der gemeinsame Part zur Halbzeit der Konferenz hatte seinen Höhepunkt am 11. Oktober in einem hochkarätigen Panel zum Thema „Deutschlands Wasserstoffwirtschaft – Einblicke in politische und industrielle Herausforderungen“ u. a. mit dem Parlamentarischen Staatssekretär Stefan Wenzel MdB (BMWK) und dem Innovationsbeauftragten „Grüner Wasserstoff” Till Mansmann MdB (BMBF).
Nicht nur auf dem Panel, sondern während der gesamten Konferenz wurde deutlich, dass sich die Teilnehmenden einig darüber sind, dass Wasserstofftechnologien bereit für den Einsatz sind. Dennoch muss die Forschung die Transformation hin zu einer Wasserstoffwirtschaft weiter eng begleiten.
World-Cafés und Posterausstellung und externe Impulse liefern wichtige Erkenntnisse
In einer ersten Phase des Projekts Wasserstoff-Kompass, das im Juni 2021 gestartet war, wurden mittels einer repräsentativen Umfrage vier Fragestellungen identifiziert, die in der Wasserstoff-Community besonders kontrovers diskutiert werden. Zu diesen vier Kontroversen wurden Thesenpapiere erstellt, die anschließend jeweils in virtuellen Workshops mit Expertinnen und Experten verschiedener Stakeholdergruppen vertieft diskutiert und weiterentwickelt wurden.
Bei der Konferenz “Wasserstoff-Dialog” galt es dann, diese überarbeiteten Thesenpapiere in World-Cafés in einem erweiterten Kreis der Stakeholder-Community zu diskutieren. Folgende Themen standen im Fokus:
- „Wasserstoff-Importkriterien“,
- „Priorisierung von Wasserstoffanwendungen“,
- „Politische Stellschrauben für Geschäftsmodelle auf Basis inländischer Erzeugung“
- „Öffentliche Wahrnehmung von Wasserstoff und Management von Erwartungen“
Die World-Cafés wurden protokolliert. Die gewonnenen Erkenntnisse fließen in das zentrale Projektprodukt, den Wasserstoff-Kompass, ein. Der Wasserstoff-Kompass wird für die Politik transparent, fakten- und datenbasiert die vorhandenen Ergebnisse aus Studien und Projekten bündeln, plausibilisieren und durch weitere Expertengespräche und Roundtables verifizieren. Die abgeleiteten Handlungsoptionen und möglichen Umsetzungsschritte kann die Bundesregierung als Grundlage für eine Wasserstoff-Roadmap nutzen.
Neben den World-Cafés war auch eine Poster-Ausstellung Teil der Konferenz. Sie verdeutlichten Bedarfe im Bereich Forschung und Entwicklung (FuE) und waren Ausgangspunkt für Diskussionen mit den Teilnehmenden.
Auf einer abschließenden Panel-Diskussion standen anstehende Weichenstellungen für einen Wasserstoff-Markthochlauf auf EU-Ebene im Fokus. Wie wichtig der Blick nach Brüssel ist, zeigt das Ergebnis einer Live-Umfrage unter den Konferenz-Teilnehmenden während der Panel-Diskussion: Auf die Frage, wo die relevanten politischen Entscheidungen für den Wasserstoffhochlauf in Deutschland getroffen werden – eher in Berlin oder eher in Brüssel – votierten 61 Prozent der Teilnehmenden für Brüssel.
Weitere Informationen und Inhalte zur Konferenz
Nähere Informationen zum Veranstaltungsprogramm:
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Foto-Impressionen von der Konferenz:
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Videomitschnitt der Podiumsdiskussion am 11. Oktober:
Drei Vorträge aus dem Stakeholder-Dialog des Wasserstoff-Kompasses zu Wasserstoff-Infrastrukturen und Fachkräfte-Bedarf:
- Vortrag zur Infrastruktur von Prof. Dr. Tetyana Morozyuk:
Large-scale hydrogen transportation: challenges and perspectives - Vortrag zur Infrastruktur von Dr.-Ing. Enis Askar:
challenges for hydrogen technologies - Vortrag zum Fachkräfte-Bedarf von Dr. Marc Bovenschulte:
Wasserstoff als Beruf:
Wasserstoff als Beruf: Aus- und Weiterbildung zur Sicherung der Fachkräftebedarfe