#DigitalesHessen – Wie Städte und Kommunen die Digitalisierung nutzen
München, 14. September 2020
Was macht eine „smarte“ Stadt oder Region aus? Wo stehen hessische Städte und Kommunen in Sachen Digitalisierung – und welche innovativen Konzepte werden dort bereits umgesetzt? Das waren die Leitfragen bei der ersten Ausgabe des Online-Dialogs „DigitalesHessen“ am 10. September. Via Webex diskutierten acatech Präsident Karl-Heinz Streibich und Hessens Digitalministerin Kristina Sinemus mit Gästen über die Möglichkeiten der Digitalisierung für Städte und Kommunen.
Die Digitalisierung vereinfacht und verändert alle Bereiche des Lebens – und sie ist ein wichtiger Schlüssel im Umgang mit der Corona-Krise. Das betonte auch acatech Präsident Karl-Heinz Streibich in seiner Einführung: „Dank der Digitalisierung waren Wirtschaft und Gesellschaft insgesamt widerstandsfähiger, resilienter.“ Das habe sich auch in den Städten und Kommunen hierzulande gezeigt: „Wo öffentliche Verwaltung oder das Schulsystem schon vor der Krise stark digitalisiert waren, gab es weniger Probleme als anderswo“, so Karl-Heinz Streibich. Hessen habe die Bedeutung der Digitalisierung erkannt und deshalb eine Einrichtung geschaffen, die die Digitalisierung systematisch weiter vorantreibt: das Ministerium für Digitale Strategie und Entwicklung. Geleitet wird das Ministerium von Kristina Sinemus, die neben Karl-Heinz Streibich als Schirmherrin der Online-Dialog-Reihe „DigitalesHessen“ fungiert.
Auf Karl-Heinz Streibich folgte Matthias Hollick, Wissenschaftlicher Koordinator des LOEWE-Zentrums emergenCITY, mit einem Vortrag über digitale Städte. Diese müssten in Zukunft so konzipiert sein, dass sowohl Resilienz und Sicherheit erhöht als auch die Privatheit der Bürger geschützt werden könne. Seine Handlungsempfehlung für den Aufbau digitaler Städte: „Für digitale Infrastrukturen in smarten Städten müssen wir sicherstellen, dass sie jederzeit verfügbar, verständlich und beherrschbar bleiben.“
Wie das funktionieren kann, darauf ging Michael Kolmer, Leiter des Amts für Wirtschaft und Stadtentwicklung in Darmstadt, in seinem Vortrag ein. Die südhessische Großstadt gewann im Jahr 2017 den vom Digitalverband Bitkom initiierten Wettbewerb „Digitale Stadt“ und gilt als kommunaler Vorreiter der digitalen Modernisierung. Am Beispiel 5G erläuterte Michael Kolmer den Mehrwert der Digitalisierung in Darmstadt und Umgebung.
Hessen umfasst jedoch nicht nur Städte wie Darmstadt oder Metropolen wie Frankfurt, sondern auch ländliche Regionen. Steffen Müller, Geschäftsführer Nordhessischer VerkehrsVerbund (NVV), gab am Beispiel der 14 000-Einwohner-Stadt Melsungen einen Einblick, wie Hessen die Mobilität im ländlichen Raum und in Kleinstädten gestaltet. Mit dem AnrufSammelTaxi (AST) hat der NVV in Melsungen ein On-Demand-Mobilitätsangebot geschaffen, das das System der bestehenden Buslinien ergänzt und eine bedarfsgerechte Mobilität ermöglichen soll.
Durch die an die Vorträge anschließende Diskussion führte Viola Heeger vom Tagesspiegel Background. Zum Abschluss richtete sich Kristina Sinemus nochmal an die Gäste: „Ein wirklich smarter Austausch mit überzeugenden Lösungen für resilientere Städte und Regionen. Dabei immer die Bürgerinnen und Bürger im Mittelpunkt. Vielen Dank allen Beteiligten.“